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Frostschutz gilt besonders für Menschen mit Herz- Kreislauf-Erkrankungen
Jetzt kommt die Kältewelle nach München
Prof. Stefan Sack, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin sowie des Notfallzentrums der München Klinik Schwabing. Foto: München Klinik
München · Kaum ist der schneebedingte Katastrophenfall im Münchner Umland aufgehoben, rollt auch schon die Kältewelle an. Kälte und Eis bringen nicht nur die offensichtliche Rutschgefahr mit sich, sondern erhöhen auch die Gefahr einen Herzinfarkt zu erleiden. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, dadurch steigt wiederum der Blutdruck – bei eisigen Temperaturen steht der Herzmuskel also unter Dauerstress.
Prof. Stefan Sack, Experte für Herzerkrankungen an der München Klinik Schwabing, rät Menschen mit Vorerkrankungen des Herzens zur Vorsicht und gibt Tipps, wie Betroffene gut und gesund durch den Winter kommen.
Medikamente zum Frühstück
Morgens ist der Blutdruck meist am höchsten. Deshalb sollten Menschen,
die an einer Herzerkrankung leiden und denen die Kälte spürbar zu schaffen
macht, mit ihrem Arzt sprechen und unter ärztlicher Absprache die Behandlung
an die winterlichen Herausforderungen anpassen. Wer frühmorgens Semmeln
oder die Zeitung holt, sollte beispielsweise zuerst seine Medikamente einnehmen
und im Anschluss mit den Tagesaktivitäten außer Haus starten. Außerdem ist
es für Betroffene sinnvoll, im Winter immer ein Nitrospray als Notfallmedikament
bei akuten Brustschmerzen (Angina Pectoris) dabei zu haben.
Wintersport im Warmen
Sport hält fit und regelmäßige Bewegung zählt zu den besten natürlichen
Blutdrucksenkern. Auch wenn viele Menschen die Bewegung in der frischen
Luft bevorzugen, sollten Menschen mit Herzleiden bei eisigen Temperaturen
lieber darauf verzichten und stattdessen Sport im Warmen betreiben, um das
Herz nicht zu überlasten. Die Joggingrunde sollte besser auf das Laufband
im Fitnessstudio oder auf den Hometrainer verlegt werden. Auch beim Skifahren
sollten es Menschen mit erhöhtem Risiko langsamer angehen lassen und auf
anstrengende Wintersportaktivitäten im Freien verzichten.
Kein Schneeräumen
Die körperliche Anstrengung bei Aktivitäten wie dem Schneeschaufeln wird
häufig unterschätzt. Die Belastung kann schon ausreichen, um ein vorgeschädigtes
Herz zu überfordern. Die Folge können im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt
oder plötzlicher Herztod sein. Menschen mit koronaren Vorerkrankungen sollten
das Schneeschippen deshalb lieber anderen überlassen und gegebenenfalls
Nachbarn um Hilfe bitten.
Erkältung auskurieren
Allgemein gilt: Mit Erkältung zuhause bleiben und Schnupfen, Husten,
Halsweh und Fieber auf der heimischen Couch auskurieren. Mit Sport sollte
erst wieder begonnen werden, wenn keine Erkältungssymptome mehr zu spüren
sind. Denn wer trotz Erkältung Joggen geht oder anderweitig Sport macht,
belastet das Herz und riskiert gravierende gesundheitliche Folgen. Sollte
bereits eine Herzmuskelstörung bestehen, kann das unter anderem lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörungen auslösen.
Halten Sie sich warm
Aus Angst vor hohen Heizkosten heizen viele Menschen im Winter nicht
richtig ein, dabei kann auch eine zu kalte Wohnung den Blutdruck merklich
erhöhen. Menschen, die das bei ihren Messungen beobachten, sollten daher
dringend die Heizung aufdrehen. Außerdem empfiehlt es sich, drinnen und
draußen gleichermaßen auf warme Kleidung zu achten.
Zu viel Salz gehört ohnehin nicht auf das Essen, aber im Winter sollten Menschen mit Herz-Kreislauf- Erkrankungen ganz besonders auf ihre Salzzufuhr achten. Denn winterlich erhöhte Blutdruckwerte lassen sich oft durch eine salzarme Ernährung positiv beeinflussen und regulieren. Ersetzen Sie Kochsalz durch Wintergewürze wie Ingwer, Kardamom, Muskat, Safran und Zimt und behalten Sie Ihren Blutdruck durch regelmäßige Messungen im Auge.
Artikel vom 22.01.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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