Zehn Jahre Seniorenfrühstück in St. Rita eine Erfolgsgeschichte geht weiter

Anfangs ganz klein, mittlerweile eine richtig lange Tafel: Das Seniorenfrühstück in St. Rita geht heuer ins zehnte Jahr. Brigitte Stengel (mittig mit weißem T-Shirt und Schal) setzt sich seit Jahren für die Belange der Bogenhausener Senioren ein. F: ahi

Bogenhausen · Alles begann mit einer spontanen Idee und dem Willen direkt etwas für die Senioren in Bogenhausen zu tun. Was daraus wurde, begeistert Brigitte Stengel jeden Monat aufs Neue.

Seit zehn Jahren gibt es nun schon das Seniorenfrühstück in den Räumen der Bogenhauser St. Rita Kirche. Einmal im Monat treffen sich Senioren aus dem Stadtviertel zu einem gemütlichen Frühstück. Für einen kleinen Unkostenbeitrag sitzen so durchschnittlich 30 bis 40 Senioren zusammen und starten gemeinsam in den Tag. "Wir wollten mit dem Seniorenfrühstück einen Rahmen schaffen, in dem sich die Besucher über Probleme austauschen können oder auch einfach nur unter Leute kommen. Denn Einsamkeit ist leider immer noch ein großes Problem bei vielen älteren Menschen", weiß Brigitte Stengel.

Als Seniorenbeauftragte des Bezirksausschusses Bogenenhausen (BA 13) kennt Stengel viele Senioren, die sehr einsam sind. Der Partner ist gestorben, die Kinder wohnen in einer anderen Stadt, die Gesundheit lässt weniger Mobilität zu - die Gründe sind vielfältig. Aber beim Seniorenfrühstück konnten schon viele neue Freundschaften geknüpft werden, einzelne Teilnehmer fahren sogar zusammen in die Urlaub. Diese Erfahrungen sind es, die Brigitte Stengel und ihre Mitstreiter Ute und Adalbert Knott antreiben, weiterzumachen. "Natürlich freuen wir uns über so messbare Erfolge, wie den Bau eines neuen Alten- und Servicezentrums und eines weiteren Alten- und Pflegezentrums am Prinz-Eugen-Park, aber die positiven Effekte im zwischenmenschlichen Bereich sind mir mindestens genauso wichtig", stellt Stengel fest.

Termin vormerken: Seniorenfrühstück am 5. Dezember

Wer beim nächsten Seniorenfrühstück in St. Rita dabei sein möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Brigitte Stengel wird wieder Kuchen backen, die selbst gemachte Marmelade einpacken und sich am 5. Dezember auf den Weg nach St. Rita machen. Dort kocht dann Adalbert Knott Kaffee, während seine Frau Ute die Tische liebevoll dekoriert. Wenn um 9.30 Uhr die ersten Frühstücksgäste vor der Tür stehen, hat Brigitte Stengel wieder Zeit, sich zu unterhalten.

Aber auch zwischen den Frühstückstreffen hat Stengel immer ein offenes Ohr für die Bogenhauser Senioren. "Mit Menschen, die sonst wenig Kontakte haben, telefoniere ich auch regelmäßig oder besuche sie bei Bedarf im Krankenhaus", berichtet Stengel. Den Kontakt zur Außenwelt erhalten und ein offenes Ohr haben, mehr braucht es oft gar nicht. Und diese Funktion kann das Seniorenfrühstück erfüllen. Daher ermuntert Stengel auch alle Bogenhauser Senioren, einmal in St. Rita vorbeizuschauen. "Wir sind eine ganz unkomplizierte und offene Gruppe, bei der jederzeit neue Gesichter willkommen sind."

Bogenhausen: Ein ruhiges und sicheres Viertel

Der 13. Stadtbezirk ist gerade auch für Senioren ein besonders lebenswertes, weil ruhiges und sicheres Viertel, meint Stengel. Schmerzlich vermisst würde jedoch ein Café in Bogenhausen. "Wir haben im Bezirksausschuss schon häufiger auf diesen Bedarf hingewiesen und hoffen, dass wir hier noch etwas erreichen können", ergänzt Stengel. Schließlich würden sich gerade ältere Menschen gerne häufiger nachmittags in einem Café treffen, eine passende Lokalität gibt es jedoch in ganz Bogenhausen nicht.

Bis dahin und wahrscheinlich auch noch darüber hinaus - "solange es meine Gesundheit zulässt" - veranstaltet Brigitte Stengel weiterhin einmal im Monat ihr Seniorenfrühstück in St. Rita. Denn in Gemeinschaft schmeckt es einfach immer besser. ahi

Artikel vom 28.11.2018
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