In ganz Haidhausen bekannt

Bezirksausschuss 5 ehrt Marga Kajanne und Milka Kammin

Die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (vorne links) ehrte die beiden engagierten Haidhausenerinnen Milka Kammin (Mitte) und Marga Kajanne.	Foto: privat

Die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (vorne links) ehrte die beiden engagierten Haidhausenerinnen Milka Kammin (Mitte) und Marga Kajanne. Foto: privat

Au-Haidhausen · Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) hat kürzlich zwei engagierte Frauen aus dem Stadtviertel besonders geehrt: Marga Kajanne und Milka Kammin.

Marga Kajanne lebt seit 52 Jahren im Stadtteil Haidhausen. 44 Jahre war sie als Lehrerin in der Grundschule an der Flurstaße tätig, davon 22 Jahre als Rektorin. In ihrem letzten Schuljahr war sie für rund 200 Kinder verantwortlich. Wenn sie durch Haidhausen geht, wird Kajanne häufig begrüßt von ehemaligen Schülern und Eltern.

Leitsatz ihrer Schule war eine Pädagogik des Herzens. Seit ihrem Studium war Marga Kajanne Mitglied im Verein »Humane Schule« und als Lehrerin in dessen Vorstand. Ihr letztes großes Projekt war die Einführung der »Gewaltfreien Kommunikation« für die Kinder – »die Giraffensprache«, die das Klima der Schule stark beeinflusste. Dafür erhielt die Flurschule viel Lob vom Staatlichen Schulamt und vom Schulreferat.

Mit Beginn ihrer Pension war Marga Kajanne von 2011 Mitglied im BA Au-Haidhausen und von 2015 bis April 2018 die Vorsitzende des Sozialausschusses im Bezirksausschuss. Auch im Bezirksausschuss war sie geachtet aufgrund ihrer Arbeit in dem sie stets dafür sorgte, dass meist alle Parteien bei den sozialen Fragen zustimmen konnten.

Angefangen als Betreuerin der Nähgruppe

Die zweite Geehrte Milka Kammin, Jahrgang 1933, begann Anfang 1996 ihre Mitarbeit im Projekt-Laden, als für die neu aufgebaute Nähgruppe eine Betreuerin gesucht wurde. Die Gruppe für geflüchtete Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien war gegründet worden, um den Frauen eine Möglichkeit zu bieten, hier ein Zertifikat für Schneiderarbeiten zu erwerben. Der Nachmittag in der Nähgruppe bot den Teilnehmerinnen aber auch eine kleine Auszeit vom anstrengenden Familienalltag, so wie ein immer offenes Ohr ihrer Betreuerin Milka Kammin, die sich ihrer Sorgen und Nöte gerne annahm.

Kammin war auch gleich zur Stelle, als für die Kindergruppe mit Hausaufgabenbetreuung mit 20 Kindern mehr Helferinnen gebraucht wurden. So half sie mehrmals in der Woche nachmittags den Kindern bei den Hausaufgaben, übte mit ihnen lesen oder das Einmaleins. Auch bei Veranstaltungen im Projekt-Laden, zu finden in der Wörthstraße, war auf Milka Kammin Verlass, ob es nun ums Vorbereiten, ums Backen oder Mitarbeiten in der Küche ging.

Ihre Ankündigung »Mit 70 höre ich aber auf« musste von Jahr zu Jahr revidiert werden – denn erst 2008, also fünf Jahre später, wurde eine Nachfolgerin gefunden, und Milka Kammin wurde bald von einer ihrer vielen Tätigkeiten verabschiedet. Allerdings nicht um in den Ruhestand zu gehen – denn dieses Wort trifft auf Milka Kammins Leben nicht zu...

Artikel vom 23.07.2018
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