»Ich ist ein anderer«

Altstadt · Neue Ausstellung in der Rathausgalerie Kunsthalle

Drei Künstler zeigen ganz ungewöhnliche Selbstporträts, Fotografien und Filme von sich selbst.  	Foto: © P. A. Leitner

Drei Künstler zeigen ganz ungewöhnliche Selbstporträts, Fotografien und Filme von sich selbst. Foto: © P. A. Leitner

Altstadt · In der Rathausgalerie Kunsthalle zeigen in der Ausstellung »Ich ist ein anderer« in teils morbid und selbstironischer Weise die Münchner Künstlerinnen Angela Fechter und Sandra Filc sowie Paul Albert Leitner aus Wien ungewöhnliche Selbstporträts, Fotografien und Filme von sich selbst.

Das Leben ist im Zeitalter der Selfies eine fast pausenlose Aneinanderreihung bunter Momentaufnahmen. Dennoch lässt sich das Selbst nicht ohne weiteres stellen. Gemeinsam versuchen sich die drei Künstler an der Un- heimlichkeit der menschlichen Existenz, erkunden das Repertoire unserer Wünsche und fragen: Sind wir das selbst? Oder sind wir noch ein anderer? Welche unsichtbaren Abdrücke werden auf uns hinterlassen? Was formt uns? Was deformiert uns?

Angela Fechter beschäftigt sich schon seit ihrem Studium an der Münchner Kunstakademie mit inszenierten Frauengestalten, deren Rollen sie oftmals selbst übernahm. Später dann wurde die eigene Tochter, gleichsam als alter Ego oder Erinnerung an die eigene Kindheit ins Bild gesetzt. Die Frauengestalten in Angela Fechters Fotografien erscheinen melancholisch, fragil, wie Traumwesen in ihrer eigenen Gedankenwelt verstrickt, oftmals in Grenzsituationen, an der Schwelle zum Ungewissen. Sandra Filic beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit der Suche nach verschiedenen Wirklichkeiten und Möglichkeiten und verwebt in ihrer künstlerischen Arbeit unterschiedliche Formen von Realität, Leben und Individualität.

In ihren Videos verkörpert sie unterschiedliche nicht austauschbare Individuen, deren Alltag exemplarisch für ein Allerweltsleben steht. Der gelernte Fotograf und Fotokünstler Paul Albert Leitner trotzt der Entwicklung und dem Tempo der Gegenwart und benutzt für seine Aufnah- men eine einfache Spiegelreflex-Kamera aus den Achtzigerjahren.

Sein Repertoire umfasst alle klassischen Genres, wobei der penible Systematiker in seinen Ausstellungen und Büchern die Themen gerne paarweise arrangiert.

»Ich ist ein anderer« ist bis 28. Oktober, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr, in der Rathausgalerie zu besichtigen. Am Sonntag, 24. September, 11 bis 13 Uhr, findet eine Matinee mit individuellen Führungen und Gesprächen statt. Am Samstag, 14. Oktober, 14 bis 17 Uhr, findet im Rahmen der »Langen Nacht der Museen« ein Programm für die ganze Familie statt.

Um 19 und 21 Uhr wird zu Rundgängen zu aktueller Kunst rund um den Marienplatz unter dem Motto »take2&3« eingeladen. Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen ist frei.

Artikel vom 19.09.2017
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