VdK Moosach wird 70 Jahre

Moosach · Ortsgruppe lädt zur Jubiläumsfeier in den Alten Wirt ein

Mitgliederehrung durch den Vorstand: Auch der Moosacher VdK-Vorsitzende Erhard Wnendt (links) feiert kommenden Samstag mit.	Foto: VdK Moosach

Mitgliederehrung durch den Vorstand: Auch der Moosacher VdK-Vorsitzende Erhard Wnendt (links) feiert kommenden Samstag mit. Foto: VdK Moosach

Moosach · Die Not und das Elend der Nachkriegszeit sind heute kaum mehr vorstellbar. Besonders litten die vielen Kriegsverletzten. Um den Kriegsopfern Gewicht und Stimme zu geben, wurde daher mit Zustimmung der Militärregierung im Dezember 1946 der VdK-Landesverband gegründet.

Schon damals verstand er sich als Anwalt der Schwachen, derer, die Hilfe brauchen und der Benachteiligten.

Karl Weishäupl wurde zu dessen Landesgeschäftsführer bestellt. Von 1950 bis 1974 war Weishäupl Abgeordneter des bayerischen Landtags und unter der Landesregierung von Wilhelm Hoegner von 1954 bis 1957 Staatssekretär. Ab 1958 gehörte er sogar zum Präsidium des VdK Deutschlands, von 1974 bis 1989 hatte er den Vorsitz inne.

Ein halbes Jahr nach Gründung des Landesverbandes, im Juli 1947, hatte der VdK-Ortsverband München-Moosach im Lokal »Zum Kriegerdenkmal«, seine konstituierende Sitzung. Zum ersten Ortsverbandsvorsitzenden wurde Josef Kagerer gewählt. Die Gründungsmitglieder (das letzte der 37 Gründungsmitglieder ist vor vier Jahren verstorben) erzählten oft von einer beispiellosen Solidarität im Ortsverband: Man half einander, wo es nötig war. Bezugsscheine und Inhalte von »Care-Paketen« wurden getauscht. Der Landesverband half mit Geldern aus Beiträgen und Spenden.

Um von der Politik nicht vergessen zu werden und um immer wieder auf den sozialen Notstand aufmerksam zu machen, sind u.a. auch viele Moosacher den Aufrufen des VdK gefolgt. Man fuhr mit Bussen und Bahn nach Bonn, um dort zu demonstrieren.

»Von unschätzbarem Wert waren schon damals der Rechtsbeistand und die Informationen des VdK über die sich ständig ändernde Gesetzeslage bezüglich des Renten- und Entschädigungsrechtes«, erklärt Erhard Wnendt, Vorstand des VdK-Ortsverbandes Moosach. Und das hat sich bis heute kaum geändert: Für Fragen zu Renten- und Krankenversicherung sowie Arbeitslosenunterstützung ist und bleibt der Vdk eine Anlaufstelle, die hilft, bürokratische Hürden zu überwinden.

Die ersten Moosacher VdK-Mitglieder trafen sich regelmäßig und man begann auch wieder kleine Feste zu feiern. Allerdings hatte der Wirt vom Vereinslokal kaum Gläser und Geschirr. So half man sich auch hier; die Mitglieder brachten selbst Teller, Gläser und Geschirr mit.

Heute, 2017, ist der Ortsverband Moosach auf mehr als 1300 Mitglieder angewachsen und die Aufgaben sind andere geworden. Der Vdk-Moosach trifft sich regelmäßig zu Vorträgen, Infoveranstaltungen, zum Ratschen und natürlich auch zum Feiern. Nicht selten werden hier die Tische zusammen geschoben und es wird getanzt.

Seit der Gründung im Jahre 1947, hat acht mal der Vorsitz gewechselt. Erhard Wnendt hat ihn nun seit 21 Jahren inne und ist damit der dienstälteste Vorsitzende des Vdk-Moosach. »Mein Vorgänger, der Sozialexperte und ehemalige Landtagsabgeordnete Max Weber hat mir gezeigt, dass es noch viele Menschen gibt, die unverschuldet durch die Maschen des sozialen Netzes fallen«, erinnert sich Wnendt. »Und er hat mir unsere Aufgabe gezeigt: Diese Menschen bei der Hand zu nehmen, sie nicht draußen stehen zu lassen. Eine gut arbeitende, ehrenamtliche Vorstandschaft hier in Moosach hat sich dies zur Verpflichtung gemacht.«

Sein nun 70-jähriges Bestehen feiert der Moosacher VdK-Ortsverband am Samstag, 13. Mai, im Alten Wirt. Der Stadtrat und SPD-Fraktionssprecher Alexander Reissl und der VdK Kreisvorsitzende Günter Jockisch werden bei der Veranstaltung ebenfalls sprechen. Der runde Geburtstag des Ortsverbandes beginnt um 15.30 Uhr. Zur Feier des Tages gibt der Sozialverband Verzehrgutscheine aus.

Artikel vom 10.05.2017
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