Gut Ding will Weile haben…

Schwabing · Entscheidungen zum Elisabethmarkt nochmals vertagt

CSU-Bundestagskandidat Bernhard Loos möchte nochmal die Pros und Contras abwägen.  	Foto: EK

CSU-Bundestagskandidat Bernhard Loos möchte nochmal die Pros und Contras abwägen. Foto: EK

Schwabing · Die Konzeptfreigabe zur Sanierung des Elisabethmarktes wurde nach zahlreichen Fragen und Anregungen der CSU-Fraktion vom Kommunalausschuss nocheinmal in die Stadtratsvollversammlung am 5. April vertagt.

Das Thema Elisabethmarkt wird zur unendlichen Geschichte
Artikel vom 15.10.2016: »Bleibt alles anders«

»Alle haben das gleiche Ziel, der Elisabethmarkt soll erhalten bleiben, das steht außer Frage«, erläuterte hiezu Bernhard Loos, CSU-Bundestagskandidat im Münchner Norden. »Wir wollen deshalb in dieser entscheidenden Projektphase einen Schritt zurück treten und nochmal alle vorgebrachten Argumente pro und contra Abriss und Neuaufbau beleuchten. Ein wichtiger Punkt wird in Zukunft die Optik der Standl sein, egal welche Art der Sanierung letztlich beschlossen wird. Die Bürgerinnen und Bürger in Schwabing sollen am Gestaltungsprozess beteiligt werden. Das ist wichtig für die Akzeptanz vor Ort«.

Die Bürgerinitiative ist besorgt

Derzeit wird die geplante Sanierung des Elisabethmarktes in Schwabing viel diskutiert – im Viertel und in ganz München. Anlass sind die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, die im Auftrag der Markthallen München erstellt wurde. Die vertieften Untersuchungen zeigen auf, wie sanierungsbedürftig der in die Jahre gekommene Lebensmittelmarkt tatsächlich ist und wie groß der Flächenbedarf der Händlerinnen und Händler geworden ist. Es geht natürlich auch um Lagermöglichkeiten, Anlieferung, Toilettensituation und vieles mehr.

Im Zuge der Sanierung sollen nach der Vorstellung des Kommunalreferats alle Standl abgerissen und in zusammengefassten Häuschen neu aufgebaut werden. Ein Teil der Händler sowie der Bezirksausschuss Schwabing-West befürworten diese Pläne.

Die Bürgerinitiative »Pro Elisabethmarkt« ist wiederum besorgt, dass der Markt nach einem Abriss seinen einzigartigen Charme und Charakter verlieren würde. Ihrer Meinung nach sei eine Sanierung im Bestand vorzuziehen.

Warum eine Bestandssanierung – wie am Wiener Platz und Viktualienmarkt – schlecht realisierbar wäre, wird von den Planern immer wieder skizziert. Die Ausgangssituation in Schwabing sei eine gänzlich andere. Der Markt würde sich von Angebot, Lage und Erscheinungsbild her von anderen unterscheiden. Durch den Abriss des benachbarten Stadtwerke-Umspannwerks soll neben dem Elisabethmarkt ein Komplex der Stadtsparkasse entstehen. Das Ergebnis soll ein Mix aus Wohnungen, Büroräumen und Einkaufsmöglichkeiten sein. Durch Abstimmung der Planungen und Bauarbeiten würden sich Synergien im Bereich der Tiefgaragenerschließung und Stellplätze ergeben. Die Händlerschaft soll künftig unterirdische Park- und Lagerräume erhalten. So soll die Zukunftsfähigkeit des Marktes sichergestellt werden.

Stadträtin Kristina Frank, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin der CSU-Fraktion im Kommunalausschuss hierzu:

»Wir wollen alles durchdacht haben«

»Wir müssen den Elisabethmarkt sanieren, daran besteht kein Zweifel. Da es bei der Phase der Erteilung des Vorplanungsauftrags aber ganz konkret um das wie geht, war heute der richtige Zeitpunkt, die Planungen zu hinterfragen. Die Markthallen München werden uns rechtzeitig vor der Vollversammlung unter anderem vertieft Auskunft über die Möglichkeit einer Teil-Bestandssanierung und der Optimierung des Flächenzusammenspiels geben. Wir wollen alles durchdacht und alle Anliegen abgewogen haben, bevor wir eine fundierte Entscheidung treffen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen jetzt und in Zukunft mitgenommen werden. Denn der Markt mit seinem einmaligen Flair und der angestammten Händlerschaft liegt uns sehr am Herzen« .

Artikel vom 28.03.2017
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