Weichenstörungen derzeit häufig Grund für Verspätungen u.a. der S1

Dieser Winter hat es in sich: Auch bei den Fahrzeugen kann es derzeit witterungsbedingt zu Störungen kommen. Für Bahnkunden heißt es dann, Geduld zu bewahren. Foto: Archiv/cr

München-Feldmoching-Moosach · Es ist noch sehr früh am Morgen, die Temperaturen erklimmen neue Spitzenwerte im Minusbereich, die Zehen sind kaum noch spürbar, und die S-Bahn kommt und kommt einfach nicht. Weichenstörung.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt die S-Bahn. Endlich. Leider als Kurzzug. Für viel zu viele Pendler. Auf der Strecke der S1 Freising in Richtung Moosach bzw. Ostbahnhof war das besonders in der vergangenen Woche in den Morgenstunden bittere Realität. Und noch ist kein Ende des Winters in Sicht.

»Bei den aktuell dauerhaften Frosttemperaturen mit Schnee kann es aus folgendem Grund leider immer wieder zu Weichenstörungen kommen: Am Fahrwerk der Züge sammelt sich Schnee, der zu festen Eisklumpen verschmilzt. Beim Überfahren einer Weiche gibt es naturgemäß ein leichtes Ruckeln, das leider häufig dazu führt, dass diese Eisklumpen vom Fahrzeug abfallen. Wenn ein solcher Eisklumpen im beweglichen Teil einer Weiche zum Liegen kommt, blockiert er das Umstellen der Weiche«, teilt ein Bahnsprecher auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Zwar sind alle Betriebsweichen im Münchner S-Bahnnetz mit Weichenheizungen ausgestattet. Diese sorgen auch dafür, dass der herabfallende Schnee und auch leichte Schneeverwehungen weggetaut werden, sodass die Weichen betriebsbereit sind.

»Gegen einen Eisklumpen ist aber die beste Weichenheizung machtlos. Beim Umstellen der Weiche kommt die Weichenzunge nicht in Endlage und dem Fahrdienstleiter im Stellwerk wird eine Weichenstörung angezeigt. Ein DB-Mitarbeiter muss dann – in der Regel mit dem Auto – zu der gestörten Weiche fahren und den Eisklumpen manuell entfernen.« Auch bei den Fahrzeugen kann es witterungsbedingt zu Störungen kommen. Daraus resultieren in Einzelfällen auch Zugkürzungen. »Wir bedauern diese witterungsbedingten Störungen und bitten bei unseren Fahrgästen um Entschuldigung für die daraus entstehenden Verspätungen, Zugausfälle oder Zugkürzungen«, so der Bahnsprecher weiter. Bei einer Verspätung von über 60 Minuten besteht laut den Fahrgastrechten ein Anspruch auf Entschädigung – auch bei Verspätungen im S-Bahn-Betrieb. Zeitkarten des Nah- und Fernverkehrs werden pauschal je Verspätung ab 60 Minuten entschädigt.

Bei den Wochen- und Monatskarten des Nahverkehrs wird darum gebeten, die Verspätungsfälle nach Ablauf der Geltungsdauer gesammelt beim Servicecenter Fahrgastrechte einzureichen. Bei Zeitkarten werden insgesamt maximal 25 Prozent des Zeitkartenwertes entschädigt.

Detaillierte Informationen zu den Fahrgastrechten erhalten Interessierte unter www.bahn.de/fahrgastrechte. Neben den Verspätungen aufgrund von Weichenstörungen und Co. wird es in den nächsten Monaten auf der Strecke S1 auch zu Einschränkungen durch Bauarbeiten kommen.

So wird der Linienweg der S-Bahn-Linie S1 in der Zeit vom 5. bis 24. August wegen Gleisbauarbeiten zwischen Feldmoching und Moosach unterbrochen sein. Die S1 fährt dann nur zwischen Freising/ Flughafen und Feldmoching sowie Ostbahnhof und Moosach. Der Halt Fasanerie entfällt. Es wird empfohlen, zwischen Feldmoching und Hauptbahnhof auf die U2 auszuweichen. Zudem wird Schienenersatzverkehr zwischen Feldmoching, Fasanerie und Moosach eingerichtet. Die Busse fahren hier im 20-Minuten-Takt.

Und wer den Start in den Sommerurlaub vom Münchner Flughafen aus plant, sollte einkalkulieren, dass die S1 vom 12. auf 13. August und 26. auf 27. August (jeweils von 21.50 bis 4 Uhr morgens) nicht fährt. Wer zum Flughafen möchte, muss dann auf die S8 ausweichen. Christine Henze

Artikel vom 24.01.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

München (weitere Artikel)
Feldmoching (weitere Artikel)
Moosach (weitere Artikel)
Münchner Wochenanzeiger (weitere Artikel)