Lehel · Zwar ist er Ehrenvorsitzender der »Freunde Haidhausens e. V.«. Doch am Freitag, dem 30. September wird Johann Baier ab 15 Uhr eine etwa zweistündige Stadtteilführung durch das südliche Lehel durchführen.

Und zwar genauer durch die Gegend zwischen Isartor und Maximilianstraße. Der Weg führt zur einstigen Floßlände, einer der größten Europas und zum Max-II-Denkmal. Ziel ist es, die Entwicklungsgeschichte der Stadt und speziell des Lehels darzustellen und die Spuren der einstigen Stadtbefestigung ebenso zu verfolgen wie die vielfältigen Veränderungen im Laufe von Jahrhunderten.

Der Stadtteil lag zur Gänze im Überschwemmungsgebiet der Isar, bis Wasserbauingenieure ab etwa 1800 die Isar im heutigen Stadtgebiet massiv zu regulieren begannen. Zwischen Cornelius- und Maximiliansbrücke lag Europas bedeutendste Floßlände. Hier war Jahrhunderte lang der Arbeitsplatz von Taglöhnern, Flößern und Handwerkern, die sich auch die zahlreichen Stadtbäche im Lehel zu nutze machten.

An Hand von historischen Karten, Grafiken und altem Bildmaterial soll der Wandel eines frühen Gewerbe- und Industriegebietes zwischen Altstadt und Isar zu einem teuren Wohngebiet aufgezeigt werden. Eindrucksvolle Fassaden bzw. Bauwerke im historisierenden Stil belegen dies. Auch die NS-Zeit hat im Lehel ihre Spuren hinterlassen. Bild- und Textdokumente sollen dies verdeutlichen.

Den Endpunkt der Tour durch den südlichen Teil des Lehels bildet die Maximilianstraße, die Mitte des 19. Jahrhunderts fast zur Gänze im einstigen Hochwassergebiet der Isar als Dammstraße angelegt worden war. Sowohl sie, wie auch das Max-II-Denkmal, die Maximiliansbrücken und das Maximilianeum erinnern an den monarchischen Willen, die Residenz mit einer Prachtstraße nach Osten zum rechten Isarufer bei Haidhausen zu verbinden und der Stadt eine neue Entwicklungsachse zu geben.

Gestartet wird am Isartor am 30. September um 15 Uhr. Anmeldung nicht nötig, Kostenpunkt 5 Euro.

Artikel vom 26.09.2016
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