Völlig losgelöst

Zentrum · Eine besondere Dichterlesung

Stilübungen, wie sie im Literaturhaus gezeigt werden. Mitmachen erwünscht	Foto: Literaturhaus

Stilübungen, wie sie im Literaturhaus gezeigt werden. Mitmachen erwünscht Foto: Literaturhaus

Zentrum · Ein junger Mann mit langem Hals und komischem Hut sitzt im überfüllten Bus. Später begegnen wir demselben Mann vor der Gare Saint-Lazare, wo ein Freund ihm sagt, sein Mantelknopf sitze falsch. Viel mehr wird nicht erzählt – dafür aber in 136 Varianten: vom Sonett zum Haiku, vom Verhör zur Matheaufgabe, mit englischem, italienischem oder bayrischem Akzent, mal zögernd, mal ordinär, mal schwülstig, mal botanisch – oder gar zu Buchstabenclustern zerlegt.

Queneaus »Stilübungen« sind Kreatives Schreiben »avant la lettre«, also sozusagen auch jenseits der Buchstaben. Der lange als unübersetzbar geltende Klassiker der französischen Avantgarde, erstmals 1961 auf Deutsch erschienen, liegt nun in einer virtuosen Neuübersetzung von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel vor. Diese beiden wunderbaren Performer geben am Donnerstag, 14. Juli um 20 Uhr eine Auswahl ihrer liebsten Stilübungen zum Besten, erläutern die Hintergründe des Buches und ihrer Übersetzung – und laden schließlich das Publikum zum Stil-Slam ein. Mitmachen erwünscht. Veranstalter ist die Stiftung Literaturhaus am Salvatorplatz 1 in Kooperation mit dem Münchner Übersetzer-Forum. Der Eintritt beträgt 10, bzw. 7 Euro, Karten unter Tel. 089-29 19 34-27 oder an der Abendkasse (vor der Bibliothek im 1. OG).

Artikel vom 14.07.2016
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