Freddy Bohl rast mit den Besten der Welt durch Australien

Der Schwabinger Schumi

Schwabing · Autofahren hat ihm schon immer riesigen Spaß gemacht. Aber ein richtiges Autorennen auf einer ausgebauten Rennstrecke, das ist nochmal 10 Stufen höher anzusiedeln, findet Freddy Bohl. "

So ein Rennen gibt einen wahnsinnigen Kick", schwärmt der 35jährige Ingenieur aus Schwabing. "Das ist noch viel besser als Bungee-Jumping." Freddy Bohl weiß, wovon er spricht. Vor kurzem hat er die Zwischenrunde des Dunlop Drivers Cup hinter sich gebracht. Aus ursprünglich knapp 14.000 Bewerbern war er zusammen mit 199 anderen für das Halbfinale ausgewählt worden. Im Motopark Oschersleben zwischen Braunschweig und Magdeburg ging´s dann zur Sache.

Nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch im Gelände. Mehrmals mussten die Bewerber das Gefährt wechseln: zuerst ein Geländewagen, dann ein "Quod" (ein Geländemotorrad mit vier Rädern), danach ein Golf-Turbo-Diesel mit 150 Pferdestärken und schließlich ein "richtiger" Rennwagen. Freddy Bohl bekam all diese fahrbaren Untersätze und alle Strecken bestens in den Griff. Deshalb darf er nun als einer von 30 Finalisten ins Land der Kängurus fliegen. Dort muss er im Februar eine 4.000 km lange Strecke zurücklegen. Von Adelaide bis nach Sydney, quer durch den südlichen Teil des Kontinents also. Was genau ihn auf dieser Strecke und überhaupt in Australien erwartet, weiß Freddy Bohl noch nicht. "Ich lasse mich überraschen", sagt er schmunzelnd. "Bisher bin ich noch nie weiter als bis nach Italien gekommen."

Bei der Vorbereitung auf die Endrunde setzt Bohl vor allem auf Konditionstraining. Körperliche Fitness und Abhärtung sind angesagt, auch im Hinblick auf die "Freizeit" in Australien. Denn schließlich campieren die Finalisten fast 2 Wochen lang unter freiem Himmel Lagerfeuerromantik und Countrysongs inklusive. Ein Glück, dass in Australien im Februar noch Spätsommer ist! Und welche Chancen rechnet sich der "Schwabinger Schumi" für die Endrunde aus? – Nun, einen der vorderen Plätze peilt er schon an, aber "dabei sein" ist doch das Wichtigste. "Die Faszination liegt für mich in der technischen Perfektion", erklärt er. "Und außerdem nehme ich vieles mit für das tägliche Autofahren."

In punkto Fahrsicherheit hat Freddy Bohl bereits beim Ausscheidungscamp in Oschersleben viel dazugelernt. Schon vor der Kurve schalten und bremsen – das ist ihm inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Außerdem hat er ein Gespür dafür entwickelt, wo die Möglichkeiten und Grenzen seines eigenen Wagens liegen. – Wertvolle Erfahrungen also, die sicher so manchem Autofahrer gut täten. rme

Artikel vom 06.12.2001
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