Kleinod in der Großstadt

Platz saniert – Alte St. Georgskirche öffnet wieder am Ostersonntag

Anna Schneid vom Förderverein Alte St. Georgskirche freut sich über den neugestalteten Platz an der Kirche. Kleines Foto: Neben den Außenmauern wurden auch die früheren Sitzbänke markiert.	Fotos: ch

Anna Schneid vom Förderverein Alte St. Georgskirche freut sich über den neugestalteten Platz an der Kirche. Kleines Foto: Neben den Außenmauern wurden auch die früheren Sitzbänke markiert. Fotos: ch

Milbertshofen · Die Grundrisse der historischen Kirche am Alten St. Georgsplatz sind deutlich erkennbar, sogar die Bankreihen wurden mit Steinen im Boden nachgezeichnet.

Die einstigen Außenmauern werden von Sitzbänken markiert. Mit Juramarmor gefüllte Drahtkörbe in deren Innenbereich sollen die Kirchenmauern symbolisieren. Ringsum grünt es.

Doch so idyllisch sah es an diesem Kleinod inmitten der Hochhäuser Milbertshofens lange nicht aus. Marode war vor allem die Mauer rund um den Kirchplatz. Immer wieder gab es hier Vandalismus. Dabei sei auch das Dach der alten Sakristei abgedeckt worden, berichtet Anna Schneid vom Förderverein Alte St. Georgskirche. Es habe Monate gedauert, das Mauerwerk wieder zu entfeuchten. Um die Sanierung des Platzes bemüht hatte sich vor allem der Förderverein Alte St. Georgskirche. Mit Erfolg. Mitte Oktober wurde nach zwei Monaten Bauzeit Einweihung gefeiert.

In der Bauzeit wurden neben dem Grundriss der alten Kirche, die Grasnarbe entfernt, der gesamte Boden abgetragen, Bäume zugeschnitten. Der Bau der Kirche wird auf 1507 datiert, Teile davon könnten sogar aus dem 14. Jahrhundert stammen. 1944 wurde das Gebäude beinahe vollständig zerstört. Lediglich einige spätgotische Bögen wurden erhalten. Die Kirche, die einen spätgotischen Flügelaltar hat, wurde wieder aufgebaut, aber nicht vollständig in der Form der alten Dorfkirche von einst. Der Förderverein hatte lange versucht, die Kirche wieder in ihrer ursprünglichen Form aufzubauen. »Nun haben wir die Kirche wieder, nur halt ohne Dach«, sagt Anna Schneid. Darüber hinaus wurden im Zuge der Sanierung Gedenksteine versetzt. In den 1980er-Jahren hatte die Stadt München den Platz zur Kriegsgedächtnisstätte umgebaut. Nach all den Jahren waren die Gedenksteine in der Erde versunken.

Von der Planung bis zur Einweihung habe es eineinhalb Jahre gedauert, so Schneid. Dafür mussten 170.000 Euro aufgebracht werden. Der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart (BA 11) bezuschusste das Projekt mit 10.000 Euro. Darüber hinaus gab es weitere finanzielle Unterstützung, u.a. vom Erzbischöflichen Ordinariat. »20.000 Euro müssen nun aber noch aufgebracht werden«, so Schneid. Wer Interesse hat, das Projekt noch zu unterstützen, kann sich bei Anna Schneid per Email georg_schneid@yahoo.de melden.

Am Ostersonntag, 27. März, kann die Kirche und der Platz wieder von 11 bis etwa 13 Uhr besichtigt werden. Und auch generell wolle man hier mehr Offenheit. »Wir wollen die Türen im Sommer wieder offen lassen«, sagt Anna Schneid. Grundsätzlich sei von November bis Ostern zugesperrt, so Schneid. Christine Henze

Artikel vom 24.03.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...