Reduzierung der Mittagsbetreuung im Einstein stößt auf Unverständnis

…wie ein Bombeneinschlag

Bogenhausen/Haidhausen · Die Auskunft der Inneren Mission, dass der Umfang des Mittagsbetreuungsangebots im »Einstein« von 40 auf 25 Plätze reduziert werden soll, hat bei den betroffenen Eltern und ihren Kindern wie eine Bombe eingeschlagen.

Bei allen, die das »Einstein« kennen, stößt die Nachricht auf Unverständnis. Vor allem die Kinder sind irritiert und bangen um ihren Treffpunkt, der für sie zu einem zweiten Zuhause geworden ist.

Das Zentrum soll sich, nach Meinung der Inneren Mission, wieder verstärkt der multikulturellen Jugendarbeit mit verschiedenen Freizeitangeboten für junge Erwachsene widmen. Aus diesem Grund verlieren jetzt 15 Schulkinder im Alter von neun bis dreizehn Jahren ihren Platz im geliebten »Einstein«. Frau Charlotte Gavish, deren neunjähriger Sohn seit zwei Jahren in die Nachmittagsbetreuung geht, hat am 25. Juli 2001 die Innere Mission gebeten, dieses zukunftsweisende und erfolgreiche Projekt nicht reduzieren. Sie wartet bis heute auf eine Reaktion.

Ihre Recherche hat bis heute lediglich Folgendes ergeben: Von den 40 Kindern haben 12 Kinder eine Vertragsverlängerung erhalten, 8 Kinder gar keinen Brief und 3 Kinder eine vertragswidrige Kündigung. Das ist eine klare Antwort! Auch die Tatsache, dass eine der beiden Betreuerinnen in die Jugendarbeit versetzt worden ist und die andere Betreuerin um einen Aufhebungsvertrag gebeten hat, sagt alles. Ein »Runder Tisch«, wie von den Stadträten Liebich und Gebhardt angeregt, soll, so die Hoffnung der Eltern, einen Ausweg aus der Misere bringen. Die Politiker sollen dazu umgehend nach der Sommerpause einladen und alle Beteiligten den Vorschlag einer offenen Aussprache akzeptieren.

Charlotte Gavish befürchtet jedoch, das nach dem langen Schweigen und den Erfahrungen der letzten Tage (vor einigen Wochen wurde einer Arbeitervertreterin der Inneren Mission fristlos gekündigt) die Innere Mission nicht offen für eine Diskussion ist. Deshalb suchen die Eltern einen neuen Träger oder Sponsor. Eine »freundliche Übernahme« wäre keine schlechte Alternative für die missachteten »Einstein-Kinder« denn die ihnen vertrauten Sozialpädagoginnen sind jetzt nicht mehr für sie da.

Unter einem anderen »Dach« wären auch die »älteren« Betreuer wieder dabei. N. F.

Artikel vom 26.09.2001
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