»Einheimische« bevorzugt

Hallbergmoos · Es geht aber auch ums Einkommen und Vermögen

Bei der Inforveranstaltung erklärte Bürgermeister Reents die Pläne für »Jägerfeld-West«. 	Foto: VA

Bei der Inforveranstaltung erklärte Bürgermeister Reents die Pläne für »Jägerfeld-West«. Foto: VA

Hallbergmoos · Die Gemeinde Hallbergmoos-Goldach ist beliebt, Wohnraum teuer, Bauplätze rar, und so war es wenig verwunderlich, dass der Gastraum der Parkwirtschaft bei der ersten Informationsveranstaltung zum neuen Einheimischenmodell für das Baugebiet Jägerfeld-West voll besetzt war.

Knapp 200 Interessierte bekamen von Bürgermeister Harald Reents (CSU) Informationen aus erster Hand.

CSU-Ortsvorsitzender Oliver Tjarks erklärte, in der »drittjüngsten« Gemeinde Bayerns sollten die Familien leben können. Deswegen habe der Gemeinderat das Einheimischenmodell auf den Weg gebracht. Reents berichtete, es gebe bereits jetzt mehr als hundert Interessenbekundungen, denn das letzte Einheimischenmodell habe es vor mehr als zehn Jahren gegeben. Der Bürgermeister rief die Menschen auf, die in Hallbergmoos und Goldach bauen wollen, sich jetzt zu melden, dann werden sie über den Startschuss des Programms direkt informiert.

Wichtigste Zahl des Abends: 250 Euro zuzüglich Erschließung und Nebenerwerbskosten wird von den Einheimischen pro Quadratmeter Grund zu zahlen sein. Insgesamt stehen für das Einheimischenmodell Wohnbauflächen in einer Größenordnung zwischen 7.000 und 8.000 Quadratmeter zur Verfügung, in Parzellen zu je 250 bis 300 Quadratmetern. In der Hauptsache sollen Reihen- und Doppelhäuser entstehen.

Bewerben können sich Hallbergmooser, die seit drei Jahren in der Gemeinde leben oder so lange dort gelebt haben und wieder zurückkehren wollen oder dort arbeiten. Es werde eine Einkommensobergrenze aller im Haushalt lebenden Personen von 115.000 Euro, bei Einzelpersonen von 65.000 Euro geben. Sie erhöhe sich mit jedem kindergeldberechtigtem Kind um 7.000 Euro. Das Gesamtvermögen der Familie, die gemeinsam ein Haus im »Jägerfeld-West beziehen wollen, darf 150.000 Euro nicht überschreiten. Auch darf kein Immobilienvermögen vorhanden sein – es sei denn, dieses werde zur Finanzierung des neuen Grundstücks veräußert.

Der Gemeinderat habe ein Punkterating auf den Weg gebracht, mit dem die Voraussetzungen bewertet werden. »Ortsansässigkeit ist nicht das alleinige Kriterium, um zum Zug zu kommen«, so der Bürgermeister. Auch das Vermögen werde gewichtet, die Kinder oder die Pflegebedürftigkeit einer in der Hausgemeinschaft wohnenden Person oder das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde. Reents machte den Menschen Mut: »Bewerben Sie sich, auch wenn Sie glauben, nicht zum Zug zu kommen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass – wenn es ernst wird – manch einer doch einen Rückzieher macht.« Das neue Einheimischenmodell sei ein Pilotprojekt: »Wir schauen uns an, wie es läuft und wo und wie wir für künftige Programme nach- oder umsteuern müssen.«

Derzeit gibt es noch kein Baurecht. Wahrscheinlich im Frühjahr startet die offizielle Bewerbungsphase. Baubeginn erhofft sich Reents im kommenden Jahr.

Artikel vom 03.02.2016
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