München leuchtet

Neue Optik für das Zwischengeschoss am Marienplatz

Viel Platz, Licht und Farbe zeichnen das nach dreieinhalb Jahren Umbauzeit nun fertiggestellte Zwischengeschoss am Marienplatz aus.	Foto: SWM/MVG

Viel Platz, Licht und Farbe zeichnen das nach dreieinhalb Jahren Umbauzeit nun fertiggestellte Zwischengeschoss am Marienplatz aus. Foto: SWM/MVG

Zentrum · München ist um eine weitere Attraktion reicher: Das Zwischengeschoss im 1971 eröffneten U- und S-Bahnhof Marienplatz erstrahlt in neuem Glanz.

Die rund 4.200 qm große Verteilerebene im Herzen der Münchner Innenstadt präsentiert sich nach rund dreieinhalb Jahren Umbau unter laufendem Betrieb in zeitgemäßer, heller und freundlicher Optik.

Fahrgäste und Besucher erleben ein übersichtliches und »aufgeräumtes« Gebäude mit freier Mittelzone, in dem alles schnell und gut auffindbar ist. Optisches Highlight und einzigartiges Markenzeichen des Bahnhofsbau- werks ist die neue Decke in Orangerot. Das Konzept für die Neugestaltung stammt von dem Münchner Büro Allmann Sattler Wappner Architekten und dem Lichtdesigner Ingo Maurer. Ihr gemeinsamer Entwurf hatte beim 2010 durchgeführten Realisierungswettbewerb den Zuschlag erhalten. Die Stadtwerke München (SWM), die für das Zwischengeschoss in diesem U- und S-Bahnhof zuständig sind, investierten als Bauherr gut 30 Millionen Euro in den Umbau.

Oberbürgermeister Dieter Reiter und Herbert König, SWM Geschäftsführer Verkehr und Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), weihten das modernisierte Zwischengeschoss kürzlich ein. »Hier leuchtet München im Untergrund«, sagte Dieter Reiter bei der Eröffnung. »Das neu gestaltete Zwischengeschoss ist eine Zierde für den Marienplatz und eine erstklassige Visitenkarte für die Landeshauptstadt. Die unverwechselbare Gestaltung überzeugt auf ganzer Linie und macht Lust auf noch mehr.« MVG-Chef König ergänzte: »Der Marienplatz steht in einer Reihe mit unseren bereits modernisierten und viel gelobten U-Bahnhöfen Münchner Freiheit und Hauptbahnhof. So funktioniert gute U-Bahn-Architektur. So wird der U-Bahnhof Marienplatz seiner Funktion als ÖPNV-Drehscheibe im Herzen der Stadt wieder in vollem Umfang gerecht.«

Das Zwischengeschoss wurde im Rahmen der Modernisierung völlig neu strukturiert, der Kernpunkt ist ein rund 1.700 Quadratmeter großer Zentralbereich mit der Decke in orangerot. Die integrierte LED-Beleuchtung sorgt mit 1.062 »Lichtlinien« für eine größere Grundhelligkeit, 22.000 Bodenplatten aus hellem Naturstein sind strapazierfähig und reflektieren das Licht. Für Sehbehinderte wurde in Abstimmung mit dem Bayerischen Blinden- und Seh- behindertenbund ein taktiles und optisch kontrastreiches Leitsystem umgesetzt. Auch das MVG Kundencenter wurde modernisiert und neu gestaltet. Es präsentiert sich hell, geräumig und voll auf Service eingestellt. Hier stehen in moderner Optik acht Arbeitsplätze zur Verfügung. Zwei davon haben eine besonders behindertengerechte Ausstattung: Ihre Tischplatten sind niedriger als bei den sechs übrigen Countern – und damit zum Beispiel auch für Rollstuhlfahrer gut zu erreichen. Wie schon an der Münchner Freiheit und am Hauptbahnhof wurde am Marienplatz die Chance ergriffen, die vorhandenen Verkaufsflächen im Rahmen der Moderni- sierung zu erweitern, das Angebot qualitativ zu verbessern und bisher ungenutzte Nebenflä̈chen effizienter zu nutzen.

Ein Kraftakt wurde gemeistert

Die als Ladenpassagen gestalteten Ladenflächen in den Randzonen der U-Bahnstation umfassen nun zehn Einheiten auf rund 730 Quadratmetern. Die Pachteinnahmen leisten Deckungsbeiträge für die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. MVG-Chef Herbert König: »Wir sind heute stolz, dass wir diesen Kraftakt, eine Operation am offenen Herzen der Stadt und des ÖPVN, so reibungslos gemeistert haben und auch im Kostenrahmen geblieben sind. Voraussetzung dafür waren eine hoch motivierte Mannschaft, der ich herzlich für den Einsatz danken möchte, und ein ganz präziser Bauphasenplan, mit dem die Wanderbaustelle Schritt für Schritt vorangetrieben wurde.« Der Marienplatz zählt zu den am stärksten frequentierten U- und S-Bahnstationen in München mit mehr als 200.000 Fahrgästen pro Tag, rund 750 U-Bahnzüge fahren hier werktags ab. 430 Quadratmeter an Glasfassaden und 390 Kilometer an Elektroleitungen wurden für das 4.200 Quadratmeter große Zwischengeschoss verbaut. Anlass für die Modernisierung war der Sanierungsbedarf in dem über 40 Jahre alten und intensiv genutzten Bauwerk.

Artikel vom 07.11.2015
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