Der Neue heißt Müller

Ein heißer Herbst voller Aktionen steht den Giesingern bevor

Ambitioniertes Duo im Stadtteilladen Giesing an der Tegernseer Landstraße: Ana Canins und Torsten Müller leisten viel und haben noch mehr vor.	 Foto: HH

Ambitioniertes Duo im Stadtteilladen Giesing an der Tegernseer Landstraße: Ana Canins und Torsten Müller leisten viel und haben noch mehr vor. Foto: HH

Giesing · »Diese neue Aufgabe ist eine tolle Herausforderung und für mich ein wichtiger beruflicher Schritt«, erklärt der 32-jährige Torsten Müller. Er ist für das kommende halbe Jahr an einer der elementaren Schaltstellen des Giesinger Stadtteillebens aktiv.

Im Quartiermanagement der Sozialen Stadt vertritt er in diesem Zeitraum den in Elternzeit befindlichen Christoph Heidenhain. An der Nahtstelle des Lebens im Viertel hat er im Stadtteilladen an der Tegernseer Landstraße 113 viel zu tun.

Zusammen mit seiner Kollegin und derzeitigen Standort-Leitung Anna Canins bildet Müller das Bindeglied zwischen Bürgern, Instititutionen und Organisationen, der Wirtschaft und Stadtteilkultur. »Die ersten Tage ist hier Einiges auf mich eingeströmt, da muss man sich erst einmal einen Überblick verschaffen«, gesteht Müller. Lange Zeit zur Eingewöhnung bleibt ihm freilich nicht. Denn mit der Organisation und Koordination der bürgerschaftlichen Aktionen am Giesinger Grünspitz, die Hofflohmärkte, oder der Vorbereitung eines Tags des Giesinger Handels und Handwerks im engen Zusammenwirken mit dem örtlichen Gewerbeverein »TeLa Aktiv« ist viel zu tun. »Mein Schreibtisch ist jetzt schon randvoll«, lacht Müller.

Wie gut, dass der studierte Philosoph zuvor bereits umfangreich soziale Luft in Giesing geschnuppert hat. Vor seinem Interims-Engagement als Stadtteil-Manager arbeitete der gebürtige Wormser nur einen Steinwurf vom heutigen Wirkungsort entfernt, im Nachbarschaftstreff am Walchenseeplatz. Die Sorgen und Nöte vieler Giesinger Bürger sind ihm dadurch bereits vertraut. »Ich wollte unbedingt in Giesing arbeiten, in dem Stadtteil steckt sehr viel Potential«, so Müller.

»Giesing ist ein angenehmer Ort, an dem gleichzeitig viel passiert«, so sein Fazit. Große Bauvorhaben, eine zunehmende Attraktivität als Wohnstandort und natürlich auch die Nöte der Geschäftsleute im Zuge der laufenden Baumaßnahmen an der Tegernseer Landstraße sind spannende Themen für Müller und seine erfahrene Kollegin Canins. »Die Entwicklung haben wir mit Agfa, der Tela oder dem Grünspitz ja quasi vor der eigenen Haustüre des Stadtteilladens«, argumentieren sie unisono. »Die Leute treibt schon um, wie lange es noch dauert mit der Baustelle oder was sonst so geplant ist im Stadtteil«, weiß Müller aus ersten intensiven Kontakten. Entspannung zur rechten Zeit ist da wichtig. Doch seine Hobbies wie fußballspielen, fahrradfahren, Musik oder lesen, hat Müller erst einmal zurückgeschraubt. Apropos Fußball: In einem Stadtteil wie Giesing und in Rufweite des Sechzger-Stadions kommt fast zwangsläufig die Frage nach der blauen oder roten Präferenz? »Ich habe da keine Vorlieben, kicke lieber selber«, will sich Müller diplomatisch nicht festlegen.

Umfangreiches Programm

Zu den aktuellen Projekten, an denen Torsten Müller mitwirken wird, zählt insbesondere auch der Giesinger Grünspitz. Dank der Arbeit des Quartiermanagements und der Koordination des Vereins Green City e.V., sowie durch die emsige Mitwirkung ehrenamtlicher Kräfte ist die spitz zulaufende Freifläche zwischen Martin-Luther-Straße und Tegernseer Landstraße in den letzten Monaten zu einem echten Forum gelebter Bürgerbeteiligung geworden. Hier können alle GiesingerInnen ihre Ideen und Wünsche einer Nutzung und Gestaltung einbringen. Ein Höhepunkt noch bis Mitte Oktober: Das von den Stadtteilakteuren zusammen mit den Münchner Kammerspielen und dem Architekturkollektiv »raumlabor berlin« installierte, temporäre Buden-Wohnmodell »ShabbyShabby-Apartment« – das inmitten des Stadtteils spannende Schlaf- und Wohn-Alternativen aufzeigt. Einbezogen ist der Grünspitz auch ins fröhliche und emsige Handeln bei den »Hinterhofflohmärkten«, die am 26. September wieder in Obergiesing stattfinden. Im November organisiert das Quartiersmanagement gemeinsam mit »TeLa Aktiv« den Tag des Giesinger Handels und Handwerks. »Im letzten Jahr bereits war die Veranstaltung ein voller Erfolg«, freut sich Anna Canins. Heuer ist auch Torsten Müller fest in die Vorbereitung einer Maßnahme eingebunden, bei der Giesinger Geschäftsleute, Gewerbe- und Handwerksbetriebe insbesondere Schüler der örtlichen Mittelschulen einen Einblick in ihre Tätigkeiten gewähren und berufliche Profile aufzeigen.

Mit der Vernissage am 20. Oktober im Kulturzentrum am Giesinger Bahnhof nimmt unter dem beziehungsreichen Motto »Giesing baut« eine mehrtägige Themenausstellung ihren Anfang. Filme, Vorträge und sogar eine Fahrradtour durch Giesing bilden insbesondere den baulichen Zeitenwandel im Viertel ab. Die Soziale Stadt hat diese Werkschau initiiert und entscheidend mit gestaltet. Umfangreiche (Programm-)Informationen vermitteln die Akteure der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung auf unterschiedlichen Wegen. Während der Öffnungszeiten (Di. 14 bis 18 Uhr, Mi. 9 bis 14 Uhr und Do. 9 bis17 Uhr) ist der Stadtteilladen selbst geöffnet – Ana Canins und Torsten Müller freuen sich über regen Besuch.

Informativ ist auch die Webseite unter www.stadtteilladen.deSorgen, Nöte, Anregungen und Vorschläge können die GiesingerInnen aber auch per E-Mail unter info@stadtteilladen-giesing.de platzieren.

Wer noch mehr wissen will: Ab Anfang 2016 wird eine kostenfreie wie neue Broschüre im Print- wie Online-Format aus der Feder des Stadtteilladens Überblicke zu Einrichtungen, Akteuren, Initiativen oder Veranstaltungen im Viertel liefern. Derzeit laufen die Vorbereitungen laut Canins und Müller »auf Hochtouren«. Eine echte Herausforderung für den neuen Quartiersmanager. Sein Schreibtisch dürfte in der Tat bald noch voller werden. HH

Artikel vom 22.09.2015
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