Förderverein »Junge Arbeit« zieht Bilanz

Ramersdorf · Nach 20 Jahren noch immer keinen Ruhepunkt für die Einrichtung erreicht

Cumali Naz, Helga Kirchner, Hiltrud Broschei, Antonia Patzak, Wolfgang Läpke, Kurt Damaschke, Isolde Zins, Gereon Kugler, Sigrid Möbs und Arbeit Michael Sturm und Markus Bloch.	Foto: privat

Cumali Naz, Helga Kirchner, Hiltrud Broschei, Antonia Patzak, Wolfgang Läpke, Kurt Damaschke, Isolde Zins, Gereon Kugler, Sigrid Möbs und Arbeit Michael Sturm und Markus Bloch. Foto: privat

Ramersdorf · »Wir haben nach bald 20 Jahren Unterstützung der Einrichtung Junge Arbeit immer noch keinen Ruhepunkt für die Einrichtung erreicht.

Trotz Stabilisierung in der Betreuung der dezentral in verschiedenen öffentlichen Sozialeinrichtungen Beschäftigten und dem Aufbau des Angebots »coffee&work in der Bad-Schachener-Straße 2 mit dem Projekt »Pausenglück« gibt es immer wieder Überraschungen«, so Kurt Damaschke, Vorsitzender des Fördervereins Junge Arbeit e.V.

Derzeit stehen Verhandlungen mit den Einrichtungsförderern Referat für Arbeit und Wirtschaft und der Münchner Arbeitsagentur an, um die weiteren Hilfeleistungen, insbesondere die sozialpädagogische Begleitung der Beschäftigten sicher zu stellen. Hoffentlich gibt es hier positive Überraschungen! Auch dieses Jahr muss ich darauf hinweisen, dass der Förderverein mit dem Stadtteilbezug und der besonderen problemgruppenbezogenen Förderung von Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt schwerhaben, etwas Besonderes in der Landschaft der wohltätigen Vereine ist. Normalerweise ist es gut, konkurrenzlos helfen zu können. Allerdings bleibt es schwer, mit dem Thema Arbeitslosigkeit neue Mitglieder zu werben und Spenden zu bekommen. Die finanzielle Basis zur Unterstützung von Bildungstagen, Bewerbungstrainings usw. ist begrenzt.

Und für das Projekt Pausenglück haben die letzten Spendenaufrufe leider nur geringen Erfolg gezeigt, obwohl mit diesem Projekt für die Bürgerinnen und Bürger die Chance besteht, vor Ort im eigenen Stadtteil hungernden Kindern zu helfen. Aus einem erst kürzlich geführten Gespräch mit Roswitha Simon-Giese, Schulleiterin der Mittelschule am Innsbrucker Ring, und Christine Laschtovka, Leiterin des Sonderpädagogischen Förderzentrums am Innsbrucker Ring, ist folgender Erfahrungsbericht hervorgegangen: Annika schaut immer wieder auf die Uhr. Zum Glück ist gleich Pause. Sie kann sich nämlich gar nicht mehr konzentrieren, denn sie hat großen Hunger. Beim Pausengong muss sie sich beeilen zum Verkaufsstand zu kommen. Heute Morgen ist sie zu spät aufgestanden, weil sie ihren Handywecker gestern Abend nicht gestellt hatte. Ihre Mutter war schon in der Arbeit und ihr Vater schlief noch. Er war in der Nacht erst spät von seiner Schicht bei Burger King nach Hause gekommen. Im Kühlschrank hat sie auf die Schnelle nichts Essbares gefunden. Jetzt, nach zwei Stunden Unterricht im nüchternen Zustand ist ihr schon ganz übel. Es gongt: Annika saust los. Zum Glück ist ihr Klassenzimmer gleich in der Nähe vom Tisch in der Aula, wo die beiden Männer vom Pausenglück schon warten. Eine Butterbrezel und ein belegtes Vollkornbrot helfen ihr aus ihrer Not. Jetzt kann sie wieder aufpassen und lernen.

»Dieser Fall ist exemplarisch«, berichtet Roswitha Simon-Giese, Schulleiterin der Mittelschule am Innsbrucker Ring in Berg am Laim. »Deshalb sind wir glücklich, dass mit dem Projekt »Pausenglück« vielen Kindern auf diese Weise geholfen werden kann«, so Simon-Giese. Neben der Mittelschule kümmern sich die Mitarbeiter von »Pausenglück« auch um Kinder vom Sonderpädagogischen Förderzentrum am Innsbrucker Ring. Dessen Leiterin, Christine Laschtovka sieht darin auch ein Mittel, die Chancengleichheit von allen Kindern zu verbessern. Laschtovka: »Wir sind sehr froh, unseren Schülerinnen und Schülern durch die kostenlosen Lunchpakete von »Pausenglück« das Lernen zu erleichtern.« Mit »Pausenglück« hilft die Junge Arbeit Neuperlach mit seinem Beschäftigungsprojekt coffee & work gleich zweifach: Zum einen den Kindern, zum anderen den Projektbeschäftigten mit einer sinnvollen Tätigkeit. Einrichtungsleiterin Sigrid Möbs betont ausdrücklich, dass ohne das große Engagement des Fördervereins Junge Arbeit mit seinem Vorsitzenden Kurt Damaschke »Pausenglück« nicht möglich wäre. Der Förderverein vermittelt nämlich seit zwei Jahren Frühstückspatinnen und Frühstückspaten. »Ohne die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger könnten wir nur viel weniger Schülerinnen und Schüler erreichen«, so Möbs.

Bereits für 38 Euro kann man für eines der Kinder eine Patenschaft für vier Schulwochen übernehmen. Der Kontakt läuft über den Förderverein Junge Arbeit e.V., Kurt Damaschke, Telefonnummer 67 09 98 65 oder unter www.junge-arbeit.de

Artikel vom 01.06.2015
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