Wertvoller Beitrag

Schulen im Münchner Norden engagieren sich für den Klimaschutz

Grüne T-Shirts für eine grüne Zukunft: Die »Klimachecker« der Balthasar-Neumann-Realschule sind schon wieder ausgezeichnet worden.	Foto: Schule

Grüne T-Shirts für eine grüne Zukunft: Die »Klimachecker« der Balthasar-Neumann-Realschule sind schon wieder ausgezeichnet worden. Foto: Schule

Am Hart/Moosach · Für ihr Projekt »Klimachecker« erhält die Balthasar-Neumann-Realschule am Hart von der Allianz-Umweltstiftung schon zum vierten Mal den Anerkennungspreis des deutschen Klimapreises.

Seit rund sechs Jahren tragen die Schüler dort zu einem umweltfreundlichen Schulbetrieb bei. Und auch am Moosacher Schulzentrum in der Gerastraße wird der Klimaschutz stetig verbessert: Im Zuge der Generalsanierung wurde auf dem Schulgebäude eine Photovoltaikanlage errichtet, dazu sämtliche Dächer, Fassaden und Fenster energetisch modernisiert.

Der Umweltgedanke hält zunehmend Einzug in die Schulen des Münchner Nordens. An der Balthasar-Neumann-Realschule in der Hugo-Wolf-Straße gehört ressourcenschonendes Verhalten schon seit Langem zum Schulalltag. Die Verantwortung dafür übernehmen die Schüler zum Teil selbst. Unter der Leitung des Mathematik- und Physiklehrers Oliver Bauer kümmern sich zwölf Jungen und Mädchen der 8. Klasse darum, dass beim Verlassen der Räume das Licht ausgemacht und der Müll richtig getrennt wird.

Gemeinsam mit Bauer haben die Schüler die Klassenzimmer der Schulpavillons mit Thermostaten ausgestattet, um die Temperatur zu regeln. »Das spart uns in etwa 3.000 Euro an Heizkosten pro Jahr«, meint Bauer. Derzeit arbeite er mit den Jugendlichen an einem Rezeptbuch, in dem erklärt werde, wie man den CO2-Ausstoß durch den Kauf regionaler und saisonaler vegetarischer Lebensmittel senken könne: »Insgesamt verursacht die Lebensmittelindustrie nämlich mehr Schäden als der Verkehr«, erklärt der Lehrer. Ziel der »Klimachecker« sei außerdem, den anderen Schülern Umweltbewusstsein näherzu- bringen, sagt Schulleiterin Andrea Taschner: »Sie sprechen ihre Mitschüler dazu an und gehen in die Klassen, um das Thema Umweltschutz zu besprechen.«

Die Allianz-Umweltstiftung hat das Umweltprojekt der Schule nun zum vierten Mal in Folge gewürdigt. Beim Deutschen Klimapreis, an dem sich mehr als 100 Schülerteams aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligt haben, sind die »Klimachecker« wieder unter den 20 Gewinnern. Auch Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle lobt den Einsatz der Schüler. »Unsere Schulen leisten mit ihren Wettbewerbs-Projekten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit«, meint der Staatsminister. Doch neben Lob gibt es für das Engagement auch Bares. Das Preisgeld von 1.000 Euro wird die Balthasar-Neumann-Realschule für Ausflüge wie etwa Exkursionen ins Deutsche Museum verwenden.

Eingereicht werden können neben Schülerprojekten bei dem Wettbewerb übrigens auch Energiesparmaßnahmen an Schulgebäuden. Diese werden in München allerdings immer mehr zum Standard. Bei der Generalsanierung und Erweiterung des Moosacher Schulzentrums an der Gerastraße, die im vergangenen Jahr begonnen hat, wurden die Stadtratsbeschlüsse zum energieeffizienten Bauen umgesetzt und alle außen liegenden Bauteile, inklusive Flachdächer, Fassaden und Fenster entsprechend gedämmt.

Außerdem sei das Gebäude für rund 270.000 Euro mit einer 300 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgerüstet worden, sagt Dagmar Rümenapf, Sprecherin des Baureferats der Stadt München.

Den durch die Sonnenenergie gewonnenen Strom werde die Schule selbst nutzen, Überschüsse sollen in das Stromnetz eingespeist werden. An sämtlichen Waschbecken seien Armaturen eingebaut worden, die den Wasserverbrauch möglichst gering halten und im ge-samten Haus sollen künftig nur noch energiesparende Leuchtmittel eingesetzt werden. Eine Anlage zur Wärmerückgewinnung bei den Lüftingsgeräten soll den Energiebedarf zusätzlich reduzieren.

Beheizt werden soll das Schulzentrum indes auch nach der Instandsetzung weiterhin mit Erdgas über die bisherige Heizzentrale auf dem Dach des Hauses, die nach Auskunft des Referats für Bildung und Sport (RBS) noch in einem guten Zustand ist. Der Anschluss an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke ist bislang nicht vorgesehen. Julia Stark

Artikel vom 24.03.2015
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