Jetzt geht’s in den Endspurt mit Blaulicht und Mickie Krause

München feiert Fasching

Während Christian Schottenhamel und Jürgen Ascherl bei Helmut Strasser (v. li.) und der Musik sind, winken Peter Reichl (re.) und Steffi Schaller die Faschingsverrückten mit der Kelle in den Löwenbräukeller. Nur der Mini muss draußen bleiben. Foto: cr

Während Christian Schottenhamel und Jürgen Ascherl bei Helmut Strasser (v. li.) und der Musik sind, winken Peter Reichl (re.) und Steffi Schaller die Faschingsverrückten mit der Kelle in den Löwenbräukeller. Nur der Mini muss draußen bleiben. Foto: cr

München · Wir stecken mittendrin in den tollen Tagen und die Wahl fällt schwer: Auf welcher der unzähligen Bälle und Partys ist die Stimmung wohl am besten? Es lässt sich einfach nicht sagen. Mancher ist auch schon seit Tagen im Faschingsrausch. Der Faschingszug der Damischen Ritter am vergangenen Sonntag war sowas wie der offizielle Auftakt in die bunteste Woche des Jahres.

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Die Clubs der Stadt feiern Fasching etwas moderner, während besonders der Löwenbräukeller mit zwei traditionell gehaltenen, aber deshalb alles andere als biederen Bällen das heimliche Zentrum des Münchner Faschings ist. Heute abend lassen es die Damischen Ritter bei ihrer großen Ballnacht ordentlich krachen, morgen folgt an gleicher Stelle der Blaulichtfasching, der Faschingsball für Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungsdienste und sonstige »Blaulichtberufe«. Mitfeiern darf jeder, der Lust hat – das Kostüm »Krankenschwester« dürfte eines der beliebtesten sein. In dieser Verkleidung trat zumindest Radiomoderatorin Steffi Schaller vorab auf. Sie wird beim Blaulichtball zusammen mit der Stimmungsband »Ois Easy« für jede Menge gute Laune sorgen.

Die Erwartungen sind groß, aber nicht unberechtigt. »Wir hatten im letzten Jahr über tausend Besucher«, bilanzierte Wirt Christian Schottenhamel, dieses Jahr dürften es auch gerne zweitausend werden. Dass der Wirt das sagt, ist klar, aber die Veranstalter, Peter Reichl für den Polizeiverein »Münchner Blaulicht« und Jürgen Ascherl für die Deutsche Polizeigewerkschaft, Bezirk München, sind ebenfalls optimistisch, denn: »Im Gegensatz zu anderen Faschingsbällen in München hat der Blaulichtfasching Zuwachs«, berichtet Reichl. Dabei hat der Ball noch eine sehr junge Tradition. Heuer findet der Blaulichtfasching erst zum fünften Mal statt. In den 80er-Jahren gab es die »Nacht der starken Männer«, erzählt Peter Reichl. Die Veranstaltung sei »überaus beliebt« gewesen.

Trotzdem hat sie den Zeitgeist nicht überstanden. Umso erfreulicher, dass die Neuauflage bei den Münchnern anscheinend ankommt. »Der Blaulichtfasching ist eine gute Möglichkeit, Polizisten auf privater Ebene kennenzulernen. Bei einer Verkehrskontrolle hat man eher nicht so die Gelegenheit dazu«, scherzt Reichl. Durch die hohe Dichte an Angehörigen von Rettungsberufen dürfte die Veranstaltung morgen abend die sicherste in der Stadt sein. Wer sich für den Weg in den Löwenbräukeller entscheidet: Los geht’s um 20.30 Uhr, der Eintritt kostet 13,50 Euro.

Bei freiem Eintritt werden am Dienstag um 10.30 Uhr die Marktfrauen am Viktualienmarkt wieder ihren traditionellen Tanz aufführen. Davor und danach heißt es in der Innenstadt »München narrisch«. Von Sonntag, 10.30 Uhr, bis Dienstag, 19.00 Uhr, sind in der Münchner Innenstadt die Narren los. Die Party vom Stachus bis zum Marienplatz ist der Höhepunkt der Faschingssaison. Die Fußgängerzone ist bunt geschmückt, für Essen, Trinken und Musik ist gesorgt, nur gute Stimmung müssen die Karnevalisten selbst mitbringen. Die Maschkera ist perfekt, wenn der Fastnachtswillige Spaß an der Kostümierung beweist – vielleicht auch mal mit einem etwas mutigeren Outfit. Ein großes Programm, an allen drei Tagen ab 12 Uhr, auf drei Bühnen am Stachus, am Richard-Strauß-Brunnen und am Marienplatz lässt niemanden kalt – auch nicht Mickie Krause, der von Mallorca sicher wärmere Temperaturen gewohnt ist.

»Der wahre König des Ballermanns«, wie ihn der München narrisch e.V. ankündigt, gibt sich und den Münchnern am Dienstag um 15 Uhr am Stachus und um 17 Uhr am Marienplatz die Ehre. Über das Niveau (»Zehn nackte Friseusen«) mag man geteilter Meinung sein. Über jeden Zweifel erhaben sind die Faschingsgesellschaften aus München und dem Umland, die an allen drei Tagen mit Prinzenpaar und Hofstaat ihre Auftritte haben, angeführt von der Münchner Gesellschaft Narrhalla. Jetzt geben die Münchner noch mal richtig Gas, bevor am Mittwoch alles vorbei ist, das letzte »Oh mei, oh mei, oh mei« verklungen ist, so mancher mit einem Brummschädel aufwacht und sich die Stadt wieder auf das wahre, ernste Leben besinnt: den Beginn der Starkbierzeit.

Von Carsten Clever-Rott

Artikel vom 13.02.2015
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