Neue Räume gesucht

Landratsamt braucht mehr Platz – Umzug in die Turnhalle der Mariahilfschule?

Für die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (kleines Bild) ist der langjährige Leerstand der ehemaligen Landwirtschaftsschule des Landratsamtes angesichts der Raumnot der Behörde nicht nachvollziehbar.	Foto: js

Für die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (kleines Bild) ist der langjährige Leerstand der ehemaligen Landwirtschaftsschule des Landratsamtes angesichts der Raumnot der Behörde nicht nachvollziehbar. Foto: js

Au · Das Landratsamt München (LRA) braucht neue Räume. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) fürchtet nun, die Behörde könnte nach einer Aufstockung der Turnhalle der Mariahilfschule Teile der gewonnenen Flächen beanspruchen und damit den Ausbau der Kinderbetreuung in der Au behindern.

Platz finden könnten die Mitarbeiter das LRA indes auf dem Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Trausnitzstraße. Den Bau eines Verwaltungsgebäudes auf dem Areal hat das Planungsreferat aber abgelehnt.

Das Landratsamt am Mariahilfplatz ist an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Bereits jetzt sei es schwierig, das vorhandene Personal unterzubringen, berichtet Christine Spiegel, Sprecherin der Behörde. Die Verwaltung sei über mehrere Standorte verteilt, für neue Mitarbeiter stehe kein Platz mehr zur Verfügung.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum LRA könnten jedoch künftig zusätzliche Räumlichkeiten entstehen. Zur Debatte steht nämlich, die Turnhalle der Mariahilfschule um eine Etage aufzustocken. Der BA hatte dies im vergangenen Herbst beantragt mit der Begründung, dass aufgrund der Bauvorhaben im Viertel mit deutlich steigenden Schülerzahlen zu rechnen sei. Neue Wohnungen werden in den kommenden Jahren auf dem ehemaligen Paulanergelände, auf dem Gebiet zwischen dem Tassiloplatz und der Balanstraße, wo einst der Nudelhersteller Bernbacher ansässig war, und dem Areal des Holzkontors an der Kreuzung der Rosenheimer Straße und der Orleans­straße entstehen. Nutzen könne man die neuen Räume über der Turnhalle auch für den integrierten Kindergarten der Schule und den Hort, heißt es in dem BA-Antrag.

Inzwischen habe sie jedoch erfahren, dass auch das LRA beabsichtige, in die ausgebaute Turnhalle einzuziehen, sagt die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD). Christine Spiegel betont zwar, diese Aussage stimme so nicht. Allerdings räumt sie ein, das LRA habe sich mit der Frage an die Stadt München gewandt, ob sich bei einer Aufstockung der Mariahilfschule gemeinsame Planungen verwirklichen ließen, die eine Erweiterung der Räumlichkeiten des Amtes mit einschließen. Während im Landratsamt über Platzmangel geklagt wird, steht allerdings eine Immobilie der Behörde seit rund acht Jahren leer. Das Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule an der Kreuzung der Berg-am-Laim-Straße und der Trausnitzstraße verfällt zusehends. »Ich kann nicht verstehen, weshalb dieses Haus nicht genutzt wird«, rügt Dietz-Will. Die Fenster seien mit Brettern vernagelt, auf dem Vorplatz häufe sich der Unrat.

Spiegel zufolge hatte das LRA ursprünglich einen Abriss des Gebäudes und einen Verkauf des Grundstücks geplant. Bislang sei das Vorhaben jedoch am Bebauungsplan gescheitert. Dieser sehe für die Fläche eine gemeinnützige Nutzung für den Zweck »Erziehung« vor, erklärt die Sprecherin. Ein Antrag auf einen Vorbescheid für den Bau eines Verwaltungsgebäudes, den das LRA 2013 eingereicht habe, sei deshalb Anfang 2014 abgelehnt worden. Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats, bestätigt dies. Der Antrag sei mit dem Bebauungsplan nicht vereinbar gewesen, sagt er. Derzeit gebe es keine konkreten Planungen für das Areal, berichtet Spiegel. Offen ist, ob das Landratsamt Einzug in die Mariahilfschule halten wird. Vom Schulreferat war dazu bis zum Redaktionsschluss keine Auskunft zu erhalten. Julia Stark

Artikel vom 20.01.2015
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