Syrien bei München

Ramersdorf · Nach der Flucht braucht es die Herberge für eine neue Heimat

Pfarrer Harald Wechselberger von Maria Ramersdorf und St. Pius freut sich, gemeinsam mit allen Bürgern die Geburt Christi zu feiern.	Foto: ar

Pfarrer Harald Wechselberger von Maria Ramersdorf und St. Pius freut sich, gemeinsam mit allen Bürgern die Geburt Christi zu feiern. Foto: ar

Ramersdorf · Weihnachten ist da und das sollte uns innerlich froh und glücklich stimmen, aber auch wieder aufs Neue hinhorchen lassen auf das, was Gott uns anvertrauen möchte.

Die Weihnachtsbotschaft in der Heiligen Nacht beginnt mit der Eintragung der Bewohner in die Steuerlisten, was oftmals mit weiten und beschwerlichen Wegen verbunden war, und zwar zur Zeit von Quirinius, dem Statthalter von Syrien (Lk 2,2). Wer hätte geglaubt, dass uns in der Stadt München, die gerne als Stadt mit Herz umschrieben wird, Syrien und andere Länder so schnell und so unerwartet, so nahe kommen werden.

Die Adventszeit ist geprägt vom Ruf: Maranatha, was soviel bedeutet wie: »Unser Herr, komm!« Wir wissen nicht immer den Tag und die Stunde, wann unser Herr kommt, aber eines wissen wir: Der Herr kommt in Menschengestalt. Und so wie Maria ihr Ja zu Gott spricht, so spricht Gott sein Ja zu jedem Menschen und zur Würde eines jeden Menschen. Nur deshalb ist Er selbst Mensch geworden. Weihnachten ruft uns also alle auf, nie die Augen vor der realen und manchmal unwürdigen Lebenssituation von Menschen zu verschließen. Zur Weihnachtsgeschichte gehört auch das Wort des Engels zu Josef: »Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten« (Mt 2,13). Unserem Herrn ist Flucht nicht fremd, aber nach der Flucht braucht es die Herberge, die sich im Fall der heiligen Familie erst nach manch menschlicher Enttäuschung vorher wie nachher finden ließ. Nach Herberge, nach einem friedlichen, familiären Daheim sehnt sich der Mensch.

Das Münchner Bündnis für Toleranz unterstreicht: »München heißt Flüchtlinge willkommen!« An diesem Bündnis beteiligen sich Vertreter der Landeshauptstadt, Bezirksausschüsse, Vereine, Institutionen, Kirchen, verschiedene Religionsgemeinschaften, Haupt- und Ehrenamtliche, Bürger und Bürgerinnen, auch hier in unserem geliebten Münchner Osten. Wer Weihnachten nicht nur als Fest des Beschenktwerdens, sondern auch des Schenkens, der Anteilnahme am Schicksal anderer Menschen versteht, dessen Herz wird zur Herberge fleischgewordener Liebe, die konkret hilft.

Von den Hirten auf freiem Feld, draußen vor der Stadt lagernd, heißt es im Weihnachtsevangelium: »Und der Glanz des Herrn umstrahlte sie« (Lk 2,9). Warum sollten wir uns nicht gemeinsam freuen dürfen, wenn München weihnachtlich glänzt!

Harald Wechselberger
(Pfarrer in Maria Ramersdorf und St. Pius)

Gottesdienste:

24. Dezember: Heiliger Abend

  • 15 Uhr Seniorenmette
  • 17 Uhr Kindermette
  • 21 Uhr Christmette
  • 23 Uhr Christmette

25. Dezember: Hochfest der Geburt des Herrn

  • 9.30 Uhr Hirtenamt
  • 11 Uhr Weihnachtliches Hochamt
  • 18 Uhr Feierliche Weihnachtsvesper

26. Dezember: HI. Stephanus

  • 9.30 Uhr Festgottesdienst
  • 11 Uhr Festgottesdienst

27. Dezember: HI. Johannes, Apostel und Evangelist

  • 10 Uhr Wortgottesdienst mit Kommunionfeier im Altenheim St. Maria Ramersdorf
  • 17.30 Uhr Rosenkranz und Beichte
  • 18 Uhr Vorabendmesse mit Segnung des Johannesweins und anschließender Weinverkostung

28. Dezember: Fest der Heiligen Familie

  • 11 Uhr Festgottesdienst mit Kindersegnung

31. Dezember: Jahresschlussandacht

  • 16 Uhr Jahresschlussandacht

1. Januar: Hochfest der Gottesmutter Maria (Neujahr)

  • 9.30 Uhr Festgottesdienst
  • 11 Uhr Festgottesdienst

Artikel vom 23.12.2014
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