Jazzkeller-Feeling in Moosach

Moosach · Swing-Explosion mit Gustl Mayer und seinen Freunden

Gustl Mayer verstand es, das Publikum im Pelkovenschlössl mitzureißen.	Foto: VA

Gustl Mayer verstand es, das Publikum im Pelkovenschlössl mitzureißen. Foto: VA

Moosach · Bereits seit Wochen ausverkauft, auch der letzte Platz im Pelkovenschlössl besetzt, das Publikum in knisternder Erwartung auf das Treffen der Old-Friends des Swing: Der international renommierte Jazz-Drummer Charly Antolini begrüßte gewohnt launig sein Moosacher Publikum und stellte seine langjährigen Jazzfreunde vor.

Gustl Mayer, in der Jazz-Szene auch als der Frankfurter Coleman Hawkins bezeichnet, ist eines der Urgesteine der Frankfurter Nachkriegs-Jazzszene. Mit ihm zog Antolini früher nachts musizierend durch die Keller. »Heute sind wir nach dem dritten Stück müde«, sagt er augenzwinkernd. Den Posaunisten und Pianisten Hermann Breuer hatte Antolini in seine erste eigene Band geholt und bis heute verstehen sich die beiden menschlich und musikalisch.

Mit »The Jeep is jumpin« startet das Quartett ins Programm, vom ersten Ton an swingend, die Moosacher wippen sofort mit. Gustl Mayer fühlt sich auf der Schlössl-Bühne von Anfang an sichtlich wohl, spielt sein Tenorsaxophon gefühlvoll und mit üppigem Klang, jeden Ton bis zum letzen Hauch auskostend. In der Ballade »New Orleans« zeigt sich Drummer Antolini in Bestform, wirbelt und fegt, wischt und zaubert mit dem Besen über die Toms und Becken und erzeugt atemloses Staunen. Altmeister Breuer am Klavier überzeugt mit seiner Virtuosität an den Tasten, nie aufdringlich, stets unterstützt er die Saxophon-Linien. Der slowakische Kontrabassist Peter Cudek ordnete sich bis dahin souverän ins Bandgefüge, bewies dann im Duo mit Schlagzeuger Antolini beim Stück »Ornythology« seine ganze Brillanz. Cudek ist hochkonzentriert, hat die Augen geschlossen, summt die Melodie mit, zeigt schier unglaubliche Läufe. Elegant und schnell huschten seine Finger über den Kontrabass, was die Moosacher mit einem tosenden Zwischenapplaus honorieren.

Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt, als die Swing-Legenden Antolini und Mayer den Ragg-Mopp anstimmen, einen Shuffle, bei dem der Titel buchstabiert gesungen wird. Die Spielfreunde ist unübersehbar. Und so kommt die Jazzgruppe nicht ohne Zugaben und lang anhaltenden Applaus von der Bühne.

Drummer Antolini wünschte schelmisch als Erster Frohe Weihnachten und verriet dem Publikum als Vorweihnachtsgeschenk, dass die Reihe »Moosach Swingt« 2015 weiter läuft und die begehrten Abos und Eintrittskarten zu den sieben hochkarätig besetzten Konzerten bereits im Webshop des Kulturvereins erhältlich sind.

Artikel vom 25.11.2014
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