Klettersteig beim »Koasa«

Über das Winkelkar »luftig« auf die Pyramidenspitze

Der Zustieg auf die Pyramidenspitze über den Klettersteig durchs Winkelkar bietet kurz- weiliges Klettersteigvergnügen an den Nordhängen des Zahmen Kaisers. 	Foto: Stefan Dohl

Der Zustieg auf die Pyramidenspitze über den Klettersteig durchs Winkelkar bietet kurz- weiliges Klettersteigvergnügen an den Nordhängen des Zahmen Kaisers. Foto: Stefan Dohl

München · Das landschaftlich, sowie alpinhistorisch überregional bekannte Kaisergebirge befindet sich knapp eine Autostunde von München entfernt. Es liegt östlich von Kufstein zwischen den sanften Rücken der Chiemgauer Berge im Norden und den Kitzbüheler Alpen im Süden.

Wenn Stefan Dohl seine Wanderstiefel schnürt

Seit 1963 als »Naturschutzgebiet« deklariert ist es bisher von einer breitflächigen Erschließung und wirtschaftlichen Nutzung verschont geblieben. Der Bergwanderer findet im Kaisertal eine unberührte und imponierende Bergwelt vor. Die bis zu 1000 m hohen Abstürze sowie die bizarren Felsformationen verleihen dem Gebirge eine Wildheit und Großartigkeit, wie sie im weiten Umkreis nicht zu finden sind. Geologisch gehört das Kaisergebirge zu den Nördlichen Kalkalpen. Der Wettersteinkalk prägt das Kaisergebirge mit seinen hellgrauen und steilen Felswänden.

Dem »Wilden Kaiser« nördlich vorgelagert befindet sich das Massiv des »Zahmen Kaisers«, südlich des Tiroler Walchsees und »Mautfrei« zu erreichen. Beim »leichten« Klettersteig (A/B) durch das Winkelkar auf die Pyramidenspitze (1997 m), kann der trittsichere und schwindelfreie Berggeher auch die »wilde« Seite dieses Gebirgszugs für sich entdecken. Da der Anstieg über das Winkelkar recht steinschlaggefährdet ist, empfiehlt sich die Mitnahme eines Steinschlaghelmes. Ungeübte sollten außerdem auf ein Klettersteig-Set zu Selbstsicherung nicht verzichten.

Die Pyramidenspitze ist zwar nicht die höchste Erhebung des »Zahmen Kaisers«, aber bei weitem der prominenteste Gipfel. Die unscheinbare »Vordere Kesselschneid« (2002 m) lässt sich allerdings vom Gipfelkreuz der Pyramidenspitze in einem bequemen 15-minütigen Fußmarsch südöstlich über das Plateau aus erreichen. Vom Ausgangspunkt aus – dem Wanderparkplatz in Durchholzen – geht es zunächst in südliche Richtung über die Großpointeralm zur unbewirtschafteten Alpenvereinshütte, der Winkelalm (1192 m). Hier befindet man sich bereits im Herzen des Winkelkars und folgt einen steinigen Pfad bis zum Fuße der beeindruckenden Nordabstürze des Zahmen Kaisers. Sind die ersten steilen Aufschwünge und Drahtseilsicherungen erreicht, wechseln sich leichte Klettersteigpassagen mit Gehgelände ab. Über schrofige Passagen und Serpentinen geht es dabei rasch aufwärts. Bis zum Gipfelaufbau müssen einige unschwierige, aber ungesicherte Kletterpassagen überwunden werden. Nach der finalen Kletterstelle – einer luftigen Sprossenwand – erreicht man nach knapp drei Stunden vom Ausgangspunkt aus das Gipfelkreuz. Stefan Dohl

Artikel vom 03.10.2014
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