»Silber« für die Mensa

Oberwiesenfeld · Bayerischer Denkmalpflegepreis würdigt Ingenieure

Die Mensa Oberwiesenfeld wirkt wie 1972, entspricht nun aber neuesten Standards.	Foto: VA

Die Mensa Oberwiesenfeld wirkt wie 1972, entspricht nun aber neuesten Standards. Foto: VA

München-Moosach-Olympiapark · Die Jury hat entschieden: Aus 40 eingereichten Projekten für den Bayerischen Denkmalpflegepreis 2014 wurden sechs Sieger gekürt: drei öffentliche und drei private Bauwerke.

Die Mensa Oberwiesenfeld holte Silber, besser in der Kategorie »Öffentliche Bauwerke« schnitt nur die Anatomische Anstalt München ab. Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, und Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium, gratulierten den Preisträgern bei der Verleihung am Donnerstagabend, auf Schloss Schleißheim. Ein besonderes Augenmerk gelte den herausragenden Leistungen der Ingenieure.

Die Mensa im Studentenviertel Oberwiesenfeld am Helene-Mayer-Ring 9 wurde aus Anlass der olympischen Spiele 1972 in München errichtet. Das Gebäude entsprach vor den Sanierungsarbeiten bei Brandschutz, Energieverbrauch und technischer Ausrüstung nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Im Zuge der Sanierung wurde das Gebäude weitgehend entkernt, die Fassaden wurden komplett ausgetauscht und als Sonderkonstruktion in größtmöglicher Annäherung an die Originalprofile und -querschnitte entwickelt. Zudem wurden der Beton der außenliegenden Tragstruktur saniert und im Inneren des Gebäudes verschiedene Einbauten entfernt.

Hervorzuheben ist die Berücksichtigung der ideellen Substanz. Entstanden ist ein gelungenes Abbild des traditionellen Erscheinungsbildes der 1970er Jahre. Wo es ging, wurde ursprünglichens Material genutzt, aktuelle Sicherheitsanforderungen sind aber nun eingehalten, Wärmebrücken vermieden. Die sorgfältige Wiederherstellung der originalen äußeren Erscheinung wurde mit großer Sorgfalt und detaillierter Abstimmung mit dem Denkmalamt erreicht. In vielen Bereichen des Gebäudes waren innovative Ingenieurleistungen Teil des Gesamt-Konzeptes. Notwenige neue Fensterteilungen oder Türen orientieren sich an den ursprünglichen Proportionen. Neue Funktionen, wie der Sonnenschutz, wurden unsichtbar integriert, notwendige zusätzliche Dämmungen innen angebracht.

Die Betonoberflächen wurden in Angleichung an angrenzende Fußgängerebenen ausgeführt, um eine Gesamtwirkung zu erhalten. Auch die Wirkung des Leitsystems, das Besucher über mit Buchstaben bezeichnete Zugänge und durch unterschiedliche Farbgebung zum gewünschten Ort führt, wurde mit dem Denkmalamt abgestimmt.

Bei der Instandsetzung der Mensa wurden im Team in vielen Fachgebieten Sonder- und Speziallösungen entwickelt, die letztlich dem denkmalpflegerischen und architektonischen Konzept entsprechen. Bauherr ist das Studentenwerk. Die Tragwerksplanung stammt vom Büro Sailer Stepan Partner Beratende Ingenieure für Bauwesen. Brandschutzplaner waren Kersken + Kirchner, die Fassadenplanung übernahm R+R Fuchs. Entwurfsverfasser waren Muck Petzet Architekten. Sie alle haben ihr Büro in München.

Artikel vom 24.09.2014
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