Nach dem Lkw-Unfall

Moosach · Wie geht’s nun weiter mit der Unterführung in der Dachauer Straße?

Der folgenschwere Lkw-Unfall an der Unterführung in der Dachauer Straße hat eine rege politische Diskussion losgetreten.	 Fotos: Julia Stark/Polizei München

Der folgenschwere Lkw-Unfall an der Unterführung in der Dachauer Straße hat eine rege politische Diskussion losgetreten. Fotos: Julia Stark/Polizei München

Moosach · Die Folgen des Unfalls an der Unterführung in der Dachauer Straße, bei dem ein Lkw die Brücke massiv beschädigt hat, sind auch für die Anwohner spürbar. Voraussichtlich noch bis Mittwoch, 17. September, bleibt die Straße in diesem Bereich gesperrt. Die Moosacher Polizei und die CSU-Stadtratsfraktion plädieren nun für einen Ausbau der Brücke, der Bezirksausschuss Moosach (BA 10) lehnt dies allerdings ab.

Wer derzeit in der Dachauer Straße zwischen dem Moosacher Bahnhof und dem Gewerbegebiet im Norden unterwegs ist, muss einen Umweg in Kauf nehmen. Ein Kran repariert in diesen Tagen den Stahlträger und Teile der Gleise, die vor rund zwei Wochen durch einen schweren Lkw zerstört wurden, der in der Unterführung stecken geblieben ist. Die Straße ist während der Bauarbeiten gesperrt. Unfälle dieser Art sind an der Unterführung indes keine Seltenheit. »Manchmal passiert es drei Mal in einem Vierteljahr«, sagt Peter Ledutke, der bei der Polizeiinspektion Moosach (PI 44) für Verkehrsangelegenheiten zuständig ist. Der Grund: Die Brücke ist nur 3,40 Meter hoch. Lkw haben aber oft Aufbauten von bis zu vier Metern. Ungewöhnlich sei jedoch diesmal das Ausmaß des Schadens, erklärt Ledutke: »Normalerweise gehen die Fahrzeuge kaputt und nicht die Brücke.« Der Stadt ist die Gefahrenstelle bereits bekannt. Nach dem Unfall eines Reisebusses mit Schulkindern im vergangenen Sommer habe man die Beschilderung erheblich ausgebaut, berichtet Daniela Schlegel, Sprecherin des Kreisverwaltungsreferats (KVR).

Neongelbe Hinweisschilder seien angebracht worden, an den Portalen gebe es nun eine Beschilderung in Übergrößen, und auch die Anzahl der gelben Warnblinklichter sei verdoppelt und mit LED-Technik ausgestattet worden. An den Einbiegestraßen weisen außerdem Piktogramme auf der Fahrbahn auf die Unterführung hin. »Unsere Möglichkeiten an Kennzeichnungen sind damit fast ausgeschöpft«, erklärt Schlegel. Möglich sei nur noch die Errichtung einer sogenannten Höhenbegrenzung, einer Beschilderung in der Höhe der Unterführung, durch die Lkw-Fahrer auf das Hindernis hingewiesen werden könnten. Gemeinsam mit dem Baureferat prüfe man derzeit, ob diese Maßnahme umsetzbar sei. Die Stadtratsfraktion der CSU hat jedoch nun beantragt, mit der Deutschen Bahn, die für die Brücke zuständig ist, über einen Neubau der Unterführung in ausreichender Höhe zu verhandeln. Dies befürwortet auch die Moosacher Polizei. »Die Brücke sollte so hoch sein wie die Fahrzeuge, damit lassen sich solche Unfälle vermeiden«, sagt Ledutke. Der BA allerdings vertritt ein andere Haltung. Werde die Strecke so ausgebaut, dass sie für Lkw prob-lemlos befahrbar sei, müsse man mit einer Zunahme des Schwerverkehrs rechnen, mahnt Johanna Salzhuber (SPD, kl. Foto), die Vorsitzende des Stadtteilparlaments. Da die Straße durch ein Wohngebiet führe, sei dies nicht zu befürworten.

Es gäbe durchaus Ausweichrouten. Lkw könnten die Routen über die Max-Born-Straße, den Wintrichring und die Landshuter Allee nehmen: »Die Max-Born-Straße ist sogar eigens zur Entlastung der Dachauer Straße gebaut worden.« Sorgen müsse man vielmehr für den Schutz der Fußgänger und Radfahrer, die an der Unterführung besonders gefährdet seien. Der BA fordere deshalb schon lange einen Durchstich mit gesondertem Fuß- und Radweg an dem Bauwerk. Den Unfall werde man nun zum Anlass nehmen, den Bau eines separaten Durchgangs noch einmal zu beantragen.

Julia Stark

Artikel vom 09.09.2014
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