Favorit Bürgerpark

Feuerwehr Oberföhring will anderen Standort für Gerätehaus

Oberbrandmeister Markus Wehr (rechts), Chef der Freiwilligen Feuerwehr Oberföhring, und sein Vize, Brandmeister Werner Rost, wünschen sich als Standort für das neue Gerätehaus den Bürgerpark.	Foto: privat

Oberbrandmeister Markus Wehr (rechts), Chef der Freiwilligen Feuerwehr Oberföhring, und sein Vize, Brandmeister Werner Rost, wünschen sich als Standort für das neue Gerätehaus den Bürgerpark. Foto: privat

Bogenhausen/Oberföhring · Die gute Nachricht kommt aus dem Münchner Rathaus: Die Freiwillige Feuerwehr Oberföhring soll an ihrem Standort an der Muspillistraße ein neues Gerätehaus erhalten.

So weit, so gut: Doch der vorgesehene Standort befindet sich am äußersten Zipfel des Einsatzgebiets und ist relativ schlecht an den Verkehr angebunden. Zudem befinden sich in der Nachbarschaft ein Jugendzentrum und zwei Kindergärten – was bei Neubauten nicht der Fall sein soll. »Der Plan geht an den Bedürfnissen vorbei, der Plan geht an den Betroffenen vorbei. Das ist ärgerlich«, meinte CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller im Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen. Oberbrandmeister Markus Wehr benannte im BA sogar einen »Traumstandort«: den Bürgerpark Oberföhring.

Die Oberföhringer Wehr, eine von 21 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr München, hat 45 Aktive und fährt jedes Jahr 120 bis 150 Einsätze. Das Gebiet – im Fachjargon als »Ausrückebereich« bezeichnet, hat derzeit 336 Straßen. Es umfasst neben Oberföhring auch den Herzogpark, Johanneskirchen, Englschalking, Denning und den Arabellapark sowie Teile von Bogenhausen, Zamdorf und Daglfing. Bedingt durch die große Fläche und den nicht besonders zentral gelegenen Standort Muspillistraße verfügt die Abteilung als eine der wenigen in der Stadt über eine Zweigstelle – ein Gerätehaus in der Grundschule an der Ostpreußenstraße.

Das im Sommer 1979 übergebene Haus an der Muspillistraße auf dem Areal der ehemaligen Schule besteht aus Dienstgebäude mit Wohnung und einer Halle für drei Löschfahrzeuge. Doch es entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Laut Oberbrandmeister Markus Wehr ist dort »alles sehr eng«. Flächen zum Üben oder um bei einem Alarm mit Einsatz die eigenen Pkw der Feuerwehrler abzustellen, sind nicht vorhanden.

Wie Wehr sagt, gibt es bei Neubauten für alle 21 Münchner Abteilungen ein sogenanntes Musterraumprogramm. »Doch in der Muspillistraße einen Klotz mit Tiefgarage reinzustellen, das macht keinen Sinn«, meint Wehr. »Wenn die Stadt schon so viel Geld in die Hand nimmt, dann sollte man einen Neubau dort machen, wo es mehr Sinn macht«, sagt der Feuerwehrchef. »Wir wollen weg aus der Muspillistraße«. Und Lokalpolitiker Andreas Nagel (DacG) befand kürzlich: »Man muss einen gscheiten Standort suchen«.

Doch das ist leichter gesagt als getan: Auf die Nachfrage von SPD-Fraktionssprecher Peter Scheifele, ob die Feuerwehr denn einen Favoriten habe, antwortete Wehr: »Den gibt’s tatsächlich – unser Traumstandort ist der Bürgerpark«. Im hinteren Teil wäre dort eine Ausfahrt auf die Effnerstraße ebenso möglich wie die Anbindung zur Johanneskirchner Straße. Und die Ampeldichte ist geringer – im Fall des Falles, wenn es um Sekunden geht, ein unschätzbarer Vorteil. Dazu gibt es keine Wohnungen in unmittelbarer Nähe des Bürgerparks Oberföhring, sodass bei den Übungen niemand durch Lärm gestört werden würde. Verkehrsexperte Martin Tscheu (SPD) nannte das Gelände der Wagenburg, mit Öffnung hin zur Effnerstraße, als einzige Möglichkeit. Er gab aber gleichzeitig zu bedenken, dass es auf dem Bürgerpark-Areal auch einen Kindergarten gibt.

Dass die Feuerwehr allen Kommunalvertretern am Herzen liegt, beweist der einstimmig verabschiedete Antrag ans Planungsreferat der Stadt: Den Wunschstandort Bürgerpark zu untersuchen, gleichzeitig andere »einsatztechnisch geeignete Grundstücke« zu prüfen. Christiane Hacker von der SPD schlug außerdem vor, zusätzlich zu prüfen, ob der Neubau mit Dienstwohnungen für die Feuerwehrleute noch aufgestockt werden könnte. Helmut G. Blessing

Artikel vom 02.09.2014
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