Ein vermeidbarer Unfall mit Ansage

Moosach · Reparaturarbeiten an der Bahnunterführung noch bis zum Monatsende

Die Reparaturarbeiten sollen laut Bahn bis Ende  September andauern. 	Foto: Polizeipräsidium München

Die Reparaturarbeiten sollen laut Bahn bis Ende September andauern. Foto: Polizeipräsidium München

Moosach · Am Freitag, 29. August, um 04.40 Uhr, fuhr ein 29-jähriger italienischer Lkw-Fahrer mit einem Lkw durch eine Bahnunterführung in der Dachauer Straße im Münchner Stadtbezirk Moosach. Sein Lkw mit dem Maschinenaufbau einer Betonpumpe hat eine Höhe von 3,90 Meter.

Die Bahnunterführung lässt aber nur eine Gesamthöhe von 3,40 Metern zu. Ein entsprechendes Schild weist auch daraufhin. Der Zusammenstoß verursachte große Schäden an der Brücke und Beschädigungen am Lkw. Bei der Brücke wurden Stahlträger und die Bahngleise verbogen. Der Bahnverkehr wurde zunächst komplett unterbrochen, inzwischen können zwei der drei Gleise wieder langsam befahren werden. Die Flughafenlinie S1 ist immer noch unterbrochen. Die Straße ist schon wieder befahrbar. »Dies war ein Unfall mit Ansage und hätte wahrscheinlich vermieden werden können«, sagt Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. »Wir fordern eine Überprüfung aller derartigen Stellen in München und die Errichtung von Höhenkontrollen, die sicher preiswerter sind, als Brückenneubauten.«

Stahlträger muss ausgetauscht werden

Die Begutachtung der durch einen LKW-Unfall beschädigten Eisenbahnbrücke über die Dachauer Straße in Moosach hat ergeben, dass ein Stahlträger ausgetauscht werden muss. Außerdem sind Reparaturen an der westlichen Brückenkappe notwendig. Eine komplette Erneuerung der Brücke ist aus Bahnsicht nicht notwendig. Um die Reparaturen ausführen zu können, muss eine Absperrung zwischen Betriebsgleisen und Baugleis eingerichtet werden. Dann werden Schienen, Weiche, Schwellen und Schotter im westlichen Brückenteil ausgebaut und der Stahlträger ausgetauscht.

Baukosten noch nicht abzusehen

Erst wenn die Brücke frei gelegt ist, ist der genaue Schadensumfang ersichtlich. Zum Abschluss der Reparatur werden Schotter, Schwellen, Weiche und Schienen wieder eingebaut. Ziel ist es, das dritte Gleis bis zum 22. September wieder in Betrieb nehmen zu können. Zu den Reparaturkosten kann momentan noch keine belastbare Aussage gemacht werden. Bis dahin fahren die S-Bahnen der Linie S1 nur zwischen Feldmoching und Freising bzw. Flughafen. Fahrgäste vom und zum Flughafen sollten die S8 benutzen. Zwischen der Münchner Innenstadt und Moosach fährt die U-Bahnlinie U3, Richtung Feldmoching die U2. Die Regionalzüge von und nach Landshut, Regensburg und Passau fahren komplett auf dem Regelweg. Sie halten außerplanmäßig in Moosach und Feldmoching, stadtauswärts auch an der Station Fasanerie. Stadteinwärts kann die Station Fasanerie nicht angefahren werden, weil hier die Züge zwischen Feldmoching und Moosach über das Gütergleis fahren. Stadtauswärts muss im Regionalverkehr mit Verspätungen von 5 bis 10 Minuten, stadteinwärts von etwa 10 bis 15 Minuten gerechnet werden.

In Polizeikreisen spricht man von der »Seufzerbrücke«, da an dieser Stelle schon etliche Unfälle passiert sind. Einmal hatten die Fahrgäste eines Doppelstockbusses wahnsinnig Glück, dass beim Aufprall niemand tödlich verletzt wurde.

Besonders müssen wieder einmal die Fahrgäste des Linienverkehrs unter einer Sperrung leiden.

Artikel vom 02.09.2014
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