Münchner Samstagsblatt-Redakteur Marcus Ullrich: Die Schwimmpflicht rettet Leben

Thema der Woche: Nichtschwimmer unter uns!

München · Ich oute mich! Ich habe es gehasst. Der Chlorgeruch, die kalten Duschen, Wasser in Nase und Ohren. Der Schwimmunterricht ist nicht für jeden ein Genuss. Und als es in der Oberstufe wenigstens etwas zu sehen gegeben hätte, waren die Geschlechter getrennt. Zum Verzweifeln!

Aber es half nichts! Tauchbrille auf und durch! Und irgendwie ging es schon. Nur nicht für alle. Mancher Mitschüler war beim Schwimmen seltsamerweise immer verhindert. Und hier liegt der Hund im Wasser. Die Schule schreibt eine Schwimmpflicht vor. Und das ist auch gut so. Niemand soll vorgeführt oder in seinen religiösen Gefühlen verletzt werden. Die Schwimmpflicht rettet Leben. Die Lehrer müssen den Kindern das Schwimmen beibringen – auch bei einem verstauchten Zeh. Dabei dürfen sie nicht alleine gelassen werden. Besonders die Eltern sollten ihren Kindern das Schwimmen beibringen. Ein schwimmendes Kind ist ein geschütztes Kind. Schauen Sie bitte beim Baden nach Menschen, die sich im Wasser ungeschickt verhalten und animieren auch »ältere« Nichtschwimmer Schwimmkurse zu belegen. Es gibt von Gerhard Polt das Bonmot, dass es konsequent sei, wenn ein Nichtschwimmer ersäuft, tragisch aber, wenn ein Schwimmer ertrinkt. Die Wahrheit ist: Jeder Ertrunkener ist eine Tragödie und einer zu viel! So seh ich das.

Artikel vom 14.08.2014
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