BA findet Kompromiss für die Gestaltung des Effnerplatzes

Bogenhausen · Hecken und Rosen

Die Blumenwiese vor der Mae West wuchert üppig. Entlang des derzeit noch trist wirkenden Anschnitts der Straßenbahnhaltestellen am Wendeplatz der Tram sollen nun Gleditschien gepflanzt werden.	Fotos: hgb

Die Blumenwiese vor der Mae West wuchert üppig. Entlang des derzeit noch trist wirkenden Anschnitts der Straßenbahnhaltestellen am Wendeplatz der Tram sollen nun Gleditschien gepflanzt werden. Fotos: hgb

Bogenhausen · »Endlich, endlich haben wir eine einvernehmliche Lösung gefunden«, konstatierte erleichtert Bogenhausens Bezirksausschuss-(BA) Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser. Beim zweiten runden Tisch mit Vertretern des Baureferats/Gartenbau zur endgültigen Gestaltung des Effnerplatzes rund um die Mae West hat man sich nach dreijährigem Gezerre und quälenden Wortgefechten im Kommunalparlament jetzt geeinigt.

Strukturiert in vier räumliche Abschnitte werden im Herbst Gleditschien, Sträucher, Buchenhecken sowie Dünen- und andere Wildrosen gepflanzt. Zwischen der Bülowstraße und der Wendeschleife der Straßenbahn wird die Pflanzung von sechs Gleditschien angestrebt, hieß es seitens des BA. Die Zahl der Bäume mit den weit ausladenden Kronen, ähnlich den Robinien, ist abhängig vom Untergrund und den notwendigen Abständen. Damit wird die bestehende beidseitige Baumreihe fortgesetzt – ganz so wie es sich die Bürgervertreter vorgestellt hatten. Dazu Wolfgang Mesenich, Experte von der Gartenbau-Abteilung: »Die Gleditschie hat den gewünschten lockeren Wuchs, wird mit dem ungünstigen Bedingungen an dieser Stelle wie wenig Erdreich und Tram-Oberleitungen am besten fertig«. Im Rundbogen der Wendeschleife mit den vorhandenen Bänken und den technischen Anschlusseinrichtungen werden auf Vorschlag von Landschaftsarchitekt Jörg Gribl blühende, locker wachsende Sträucher gepflanzt, und zwar maximal zwei Meter hoch.

So werden die unansehnlichen Elektrokästen verdeckt. Im Bereich um das Rondell der Mae West, mit 52 Metern Deutschlands höchstes Kunstwerk, werden an beiden Seiten des »Munds« vom Richard-Strauss-Tunnel sowie an den Platzseiten Buchenhecken gedeihen, die nach der Anwachsphase auf 1,35 Meter Höhe begrenzt werden. Für diese Lösung spreche laut Mesenich, dass die Hecken am besten den Platz räumlich einfassen, einen Eindruck der Geometrie vermitteln und so für Autofahrer als auch für Fußgänger ästhetisch sichtbar sind. Soweit technisch möglich, werden die Hecken als Doppelreihe gepflanzt. An der Südseite muss aber wegen des Abstands zwischen Hecke und Straßenbahn eine Lücke bleiben. Sind die Hecken erst einmal angewachsen und lässt das Erscheinungsbild es als sinnvoll erscheinen, können im kommenden Jahr – so die mehrheitliche Meinung gegenüber einem BA-Trio, das diese Ergänzung gern sofort haben wollte – auf der Nord- und der Südseite in die bereits vorhandenen Pflanzlöcher jeweils vier Bäume eingesetzt werden. Als Art sind Felsbirnen vorgesehen. Mesenich sicherte zu, dass diese Maßnahme »unbürokratisch erfolgen kann, sobald der BA das wünscht«.

Im vierten Abschnitt, dem Effner-Dreieck, wurde intensiv über eine weitere Baumreihe oder alternativ über eine lockere Pflanzung diskutiert. Man einigte sich auf Letzteres: Niedrig wachsende Dünen- und andere Wildrosen, die die Grünfläche dieser Stelle visuell abschließen. Die Vorteile dieser Maßnahme: Die Blumenwiese wird nicht verschattet, kann sich so gut weiter entwickeln. Der Eindruck eines Walds durch mehr Bäume wird vermieden, der Blick auf die Mae West von der Kreuzung Effner-/Englschalkinger Straße bleibt frei. Und schließlich sind die Rosen robust gegen Salz, Abrieb und Staub. BA-Vizechef Robert Brannekämper (CSU), der die Tagung in Vertretung für Pilz-Strasser leitete, war mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden. Schließlich war er einer von vielen Kämpfern für eine optimierte Gestaltung, hatte einst moniert, »dass es ein paar Säcke Gras- und Streublumensamen nicht tun«.

Wie Pilz-Strasser hatte Brannekämper zwischenzeitlich auch eingestanden, dass 2011 die Zustimmung zu den Vorlagen des Baureferats im BA »blöd gelaufen ist«. Andreas Nagel von David contra Goliath lobte nun die Gartenbau-Fachleute über den grünen Klee: »Das ist ganz toll, ist super gemacht. So würden wir es uns als BA-Mitglieder immer wünschen«. Hingegen war Grünen-Fraktionssprecher Holger Machatschek eingeschnappt: »Es hat von Anfang an keine Platzgestaltung gegeben, ist bis heute Pfusch und wird auch nicht das Ende sein«. Er und sein Kollege Andreas Baier lehnten ab, doch die anderen 31 Lokalpolitiker stimmten den Plänen zu.

Helmut G. Blessing

Artikel vom 16.07.2014
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