Mozarts Zauberflöte als Jubiläumsproduktion

Moosach · Premiere am 23. Mai – Kulturverein »Linie 1« feiert heuer sein 25-jähriges Bestehen

Am 23. Mai geht der Vorhang auf zur Premiere der Moosacher Zauberflöte. 	VA

Am 23. Mai geht der Vorhang auf zur Premiere der Moosacher Zauberflöte. VA

Moosach · Sie ist eine der beliebtesten und meistgespielten Opern der Welt: Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart.

Im Münchner Stadtteil Moosach laufen seit vergangener Woche die Vorbereitungen für eine ganz besondere Inszenierung von Mozarts Singspiel auf Hochtouren: Für die Jubiläumsproduktion »Die Zauberflöte«, mit der der Kulturverein München-Moosach e. V. »Die Linie 1« sein 25-jähriges Bestehen feiert, haben die szenischen Proben begonnen. Am Freitag, 23. Mai, um 19 Uhr geht der Vorhang auf zur Premiere der Moosacher Zauberflöte in der Aula des Beruflichen Schulzentrums (Riesstraße 44). Nach den erfolgreichen Produktionen »La Cenerentola«, »Hänsel und Gretel« und »Der kleine Horrorladen« ist die Oper das neue ehrgeizige Projekt von Produktionsleiter Norbert Kästle und seinem Team von »Moosach macht Oper«.

Das Bühnenbild steht bereits und nun haben Solisten, Chor und Kammerorchester die »heiße Phase« der Vorbereitungen erreicht. Vergangenen Donnerstag erläuterte nun Regisseurin Kristina Wuss erstmals vor Chor und Solisten ihr Konzept der Moosacher Zauberflöte. Dabei geht es ihr neben dem Grundsatz »Glaube – Liebe – Orientierung«, der sich wie ein roter Faden durch die gesamte Inszenierung zieht, vor allem um zwei Dinge: das zweidimensionale Bühnenbild wird an einigen Punkten im Bühnengeschehen plastisch hervortreten und somit dreidimensional werden – wie zum Beispiel der Mond, der sich als Wollknäuel entpuppt und bei der Auftrittsszene des Chores »aufgerollt« wird. Außerdem finden sich in den Bühnenbildern und Dialogen der einzelnen Szenen immer wieder Elemente, in denen die Regisseurin die Oper fantasievoll mit dem Ort seiner Aufführung verbindet. Moosach macht Oper – ein Muss für alle Münchner, die Mozart lieben!

Die Oper »Die Zauberflöte« war Wolfgang Amadeus Mozarts letztes Bühnenwerk. Sie entstand kurz vor seinem Tod im Jahr 1791 und vereint Merkmale von Opera seria, Opera buffa und Singspiel; Mozart selbst bezeichnete sein Werk als »Teutsche Oper«. Text und Libretto stammen von dem Dramatiker Emanuel Schikaneder (1751 bis 1812), einem Freund Mozarts. Die Uraufführung am 30. September 1791 fand in Wien statt, sie wurde von Mozart selbst dirigiert. Bereits im Oktober des gleichen Jahres wurde die Oper zwanzig Mal gespielt, im November erschien sie im Druck und ein Jahr später folgten Aufführungen in anderen Städten. Der Erfolg der Oper ist bis heute ungebrochen: »Die Zauberflöte« ist heute die im deutschsprachigen Raum meistgespielte und meistinszenierte Oper.

Ziel des Projekts »Moosach macht Oper« ist es, Menschen die Kunstform der Oper nahezubringen. Dabei will die Inszenierung bewusst die Nähe zum Zuschauer herstellen – und das sowohl mit der Sprache, als auch mit Geschichten und Begebenheiten aus der Geschichte des Stadtteils, die in Bühnenbild und Regie einfließen.

Eine weitere Besonderheit von »Moosach macht Oper« liegt darin, dass engagierte Laien, als »Amateure« und »Liebhaber« im besten Wortsinn, an der Umsetzung der Opern beteiligt sind – und zwar von der Entstehung und Produktion einer Oper, von der Planung bis zur Aufführung selbst. Alle Aktivitäten haben dabei einen professionellen Anspruch. Das Einzigartige an dem Projekt ist, dass es allen Moosacher Bürgern die Möglichkeit gibt, aktiv an einem Stück gelebter Stadtteilkultur mitzuwirken. »Die Linie 1«, der Kulturverein München-Moosach e.V. besteht nun seit 25 Jahren, und hat insbesondere seit der Eröffnung des Kultur- und Bürgerhauses Pelkovenschlössl sein Angebot an kulturellen Veranstaltungen ständig erweitert. »Moosach macht Oper« wurde im Jahr 2008 wurde unter Einbindung aller Moosacher als ein nachhaltig angelegtes Projekt ins Leben gerufen.

Mit der ersten Produktion der Oper »La Cenerentola« feierte das »Moosach macht Oper« im Jahr 2008 bereits einen überwältigenden Auftakterfolg. Aus dem Stand wurde eine beachtliche Auslastung von über 80 Prozent erzielt, über 800 Zuschauer sahen die drei Vorstellungen der bekannten Oper von Gioacchino Rossini.

Die mitwirkenden Künstler, die als Solisten, Chorsänger, Regieassistenten oder als gestalterisch wirkendes Mitglied bei dem kulturellen Großereignis in Moosach mitwirkten, wurden dabei vorher bei einem Talentcasting mit dem Motto »Moosach sucht den Opernstar« ausgewählt.

Bei der zweiten Produktion im Jahr 2009/10 wurde die Märchenoper »Hänsel und Gretel« von Engelbert Humperdinck auf die Bühne gebracht und erreichte mit sieben eigenen Vorstellungen – darunter drei Aufführungen auf Einladung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München im Carl-Orff-Saal des Gasteig Kulturzentrums – und einem Gastspiel bereits 2300 Zuschauer.

Die dritte Produktion 2011 »Der kleine Horrorladen« von Alan Menken brachte es schließlich auf elf Vorstellungen in und um München (Moosach, Gasteig, Oberhaching, Haar, Theatron) mit etwa 5000 begeisterten Besuchern. Das Kulturreferat der Stadt München würdigte das Projekt auf seiner Homepage als »beispielhaftes« Projekt. Im Jahr 2014 feiert der Kulturverein München Moosach e. V. »Die Linie 1« nun mit der Jubiläumsproduktion von W. A. Mozarts Oper »Die Zauberflöte« sein 25-jähriges Bestehen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Mitwirkenden finden Interessierte im Internet unter: www.moosach-macht-oper.de

Artikel vom 14.05.2014
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