Der heute 24-Jährige kämpft aktuell beim SC Paderborn um den Aufstieg in die 1. Bundesliga

Fußballhoffnung Patrick Ziegler startete beim TSV Moosach-Hartmannshofen

Patrick Ziegler hat beim TSV Moosach-Hartmannshofen angefangen und spielt aktuell im Trikot des Zweitligisten SC Paderborn 07.	Fotos: SC Paderborn, Privat

Patrick Ziegler hat beim TSV Moosach-Hartmannshofen angefangen und spielt aktuell im Trikot des Zweitligisten SC Paderborn 07. Fotos: SC Paderborn, Privat

Moosach · Erich Rieder erinnert sich noch ganz genau. »Patrick war von Haus aus sehr ehrgeizig und fußballerisch sehr begabt.« Der heute 72-jährige Rieder war vor einigen Jahren Jugendleiter und -trainer beim TSV Moosach-Hartmannshofen und trainierte damals den jungen Patrick Ziegler.

»Alle waren begeistert von Patricks Wesen und Charakter«, erzählt Rieder. Und so ist es für ihn auch nicht verwunderlich, dass Ziegler es mittlerweile zum Stammspieler in der 2. Bundesliga gebracht hat. Beim SC Paderborn 07. Mit den Ostwestfalen kämpft der gebürtige Gräfelfinger aktuell sogar sensationell um den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Früh war der heute 24-Jährige in den Nachwuchs der SpVgg Unterhaching gewechselt. Dort schaffte er den Sprung zu den Profis, avancierte zum Leistungsträger in der 3. Liga. Seine Entwicklung blieb größeren Klubs nicht verborgen, so dass bei Ziegler 2012 einige Angebote eingingen. Dass es, erstmals weg von der Heimat, ausgerechnet ins beschauliche Paderborn ging, war eine logische Entscheidung: »Die Mannschaft war damals Fünfter geworden, hatte eine richtig gute Saison gespielt. Ich habe gute Chancen auf einen Stammplatz gesehen und noch dazu wollte der damalige Trainer Roger Schmidt genau meinen Fußball spielen.« Schmidt war wenig später weg (er trainiert mittlerweile den Europa-League-Teilnehmer Red Bull Salzburg), Ziegler setzte sich dennoch durch.

In Paderborn schätzen sie Ziegler vor allem wegen seiner Flexibilität. Er kann in der Viererkette jede Position spielen und kam zuletzt vermehrt im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. »Diese Position gefällt mir echt gut, da bin ich mehr im Spiel und habe häufiger den Ball«, sagt Ziegler. Dass er davon träumt, irgendwann mal in der 1. Bundesliga zu spielen, streitet der Münchner freilich nicht ab, er bremst aber: »Es ist ja eigentlich ein Wunder, dass wir so weit oben stehen, also setzen wir uns nicht unter Druck, sondern genießen das einfach. Ich denke ohnehin nicht so langfristig, es wird sich schon alles fügen.« Für Besuche in München ist häufig Zeit, alle zwei bis drei Wochen schaut Ziegler in der Heimat vorbei, um Freunde und Familie zu sehen. Kürzlich erst spielte er mit Paderborn in der Allianz Arena beim TSV 1860, sein Team verspielte nach starker Leistung in den letzten Minuten noch eine 2:0-Führung. Beim TSV Moosach-Hartmannshofen sind die Besuche allerdings rar geworden. Früher waren sie noch häufiger, als sein Bruder Kevin noch für den TSV spielte, er ist aber mittlerweile nach Allach gewechselt.

Der Kontakt zu Erich Rieder ist mittlerweile abgebrochen, auch der ist nicht mehr in Moosach aktiv. Als Ziegler noch in Unterhaching spielte, kam Rieder aber noch häufig zum Zuschauen. »Meine Mutter hat ihn mal getroffen und mir erzählt, dass er meine Karriere noch verfolgt«, erzählt Patrick Ziegler. Das freut ihn natürlich. Und Rieder freut’s, dass ein ehemaliger Schützling den Sprung ins Profigeschäft geschafft hat. Tipps hat er auch heute noch: »Patrick war schon immer groß und hatte ein starkes Kopfballspiel, aber er sollte noch ein bisschen Kraft zulegen.«

Für Rieder gehört Ziegler sogar noch zu einer anderen Generation Fußballspieler als heutige Nachwuchskicker. »Die Buam hatten damals bessere Voraussetzungen, sie hatten mehr Zeit, waren weniger abgelenkt. Deshalb haben sie auch zusätzlich immer mal noch was gemacht.« Er ist überzeugt, dass es Ziegler, Spitzname »Franz«, weil seine Spielweise seine Mitspieler an Beckenbauer erinnerte, irgendwann ganz nach oben schaffen wird. Vielleicht klappt es schon diese Saison. Ein Aufstieg mit Paderborn wäre eine Sensation.

Klappt es nicht, wird er wohl noch eine Saison in Ostwestfalen bleiben, sein Vertrag läuft bis 2015. Und wer weiß, vielleicht meldet sich dann ja ein richtig großer Verein. Jan Lüdeke

Artikel vom 25.03.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...