Cafés oder nicht?

Au-Haidhausen · Künftige Nutzung des Isarufers sorgt für Diskussionen

Werden am Isarufer bald Kioske und kleine Cafés errichtet? Adelheid Dietz-Will, Vorsitzende des BA Au-Haidhausen, ist gegen die Pläne der Stadt.	Fotos: js

Werden am Isarufer bald Kioske und kleine Cafés errichtet? Adelheid Dietz-Will, Vorsitzende des BA Au-Haidhausen, ist gegen die Pläne der Stadt. Fotos: js

Au-Haidhausen · Urbanes Naherholungsgebiet oder kommerziell genutzte Zone – die Gestaltung der Flächen an der Isar wird in der Münchner Stadtpolitik kontrovers diskutiert. Ein heißes Thema war der Isarraum kürzlich auch bei einem Diskussionsabend der SPD-Ortsvereine Au und Haidhausen im Salesianum.

Geht es nach der Münchner SPD, könnte noch in diesem Sommer an der Isar einiges los sein: Im Februar hat die Stadtratsfraktion ein Sofortprogramm beantragt, bis Ende Juni soll die Verwaltung Plätze für die innerstädtische Isarnutzung nennen. Gemeint sind damit Standorte für weitere Kioske und kleine Cafés. Geprüft werden sollen auch Orte für zusätzliche 100 Sitzgelegenheiten und Möglichkeiten für Veranstaltungen am Vater-Rhein-Brunnen auf der Insel an der Ludwigsbrücke. In der seit Jahren geführten Debatte um die Gebiete entlang des Flusses müssten nun endlich Entscheidungen getroffen werden, heißt es in dem Antrag.

Die SPD-Ortsvereine in der Au und in Haidhausen sind mit diesem Projekt hingegen nicht einverstanden: Der Isarraum müsse frei von Kommerz bleiben, sagte Adelheid Dietz-Will, Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) auf einer Diskussionsrunde zum Thema »Konzepte zur Erneuerung des öffentlichen Raums«. Als Gast war Professorin Hannelore Schlaffer ins Salesianum eingeladen, die für ihr Buch »Die City – Straßenleben in der geplanten Stadt« den Literaturpreis der Friedrich-Ebert-Stiftung erhalten hat. »Die Isar ist himmlisch, dort darf man keine Buden hinstellen«, meinte Schlaffer. Die Renaturierung der Isar sei zwar gut gelungen, räumte Dietz-Will ein. Das Gebiet nun durch Gastronomie zu beleben, halte sie aber nicht für sinnvoll. In der Stadt München müsse es auch Bereiche geben, in denen sich die Bürger aufhalten könnten, ohne etwas zu konsumieren. Geteilter Meinung zu dem Thema sind auch die Mitglieder des Bezirksausschusses Au-Haidhausen.

Grundsätzlich habe er gegen Gastronomie an der Isar nichts einzuwenden, sagte zum Beispiel Ullrich Martini (Grüne). Er habe sich etwa dafür eingesetzt, die Öffnungszeiten des Biergartens an der Muffathalle zu verlängern. Konsumzwang gebe es bei den bestehenden Nutzungen – etwa dem Stadtstrand der Urbanauten, der 2012 am Vater-Rhein-Brunnen stattfand – nicht, sagt Martini: »Dort muss niemand etwas bestellen.« Außerdem seien die Kioske und Cafés vorwiegend links der Isar geplant – und dieses Gebiet gehört gar nicht mehr zum Stadtbezirk Au-Haidhausen. Julia Stark

Artikel vom 11.03.2014
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