Bienen statt Lärm

Zentrum · Isarbalkon wird zum Gartenprojekt – vor allem für Kinder

Vorher – nachher: eine Fotomontage mit einem »blühenden« Isarbalkon – ein Projekt, das unter anderem Beate Bidjanbeg (kl. Foto oben) betreut.	Fotos: privat

Vorher – nachher: eine Fotomontage mit einem »blühenden« Isarbalkon – ein Projekt, das unter anderem Beate Bidjanbeg (kl. Foto oben) betreut. Fotos: privat

Zentrum · Zu viel Lärm, zu viele Besucher im Sommer – das sind unter anderem Klagen von Anwohnern rund um die Corneliusbrücke gewesen. Denn dort hatte der Kulturstrand bis zum vergangenen Jahr stattgefunden.

Nun ist die Idee für ein neues, »leiseres« und umweltfreundliches Projekt umgesetzt worden. Mit der Unterstützung des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2) wird der Isarbalkon der Corneliusbrücke ab April als Versuchsfläche für ein Gartenprojekt genutzt. Beate Bidjanbeg (SPD, Kinder- und Jugendbeauftragte im BA 2) liegt es am Herzen, die Natur auch in der Stadt zu erhalten. Daher war sie gleich begeistert vom Gartenprojekt. »Die Bürger haben gesagt, warum muss es immer in Konsum ausarten, lasst uns doch lieber was Schönes pflanzen«, sagt Bidjanbeg.

Neben der SPD-Politikerin und dem Stadtteilgremium sind am Projekt auch die Kulturpädagogin Anne-Isabell Zils, die Glockenbach-Werkstatt sowie einige Experten, etwa der Tischler Hartmut Minich, der die Pflanztröge baut, Ulrike Windsperger vom Ökologischen Bildungszentrum München (ÖBZ), Sigrun Lange von »München summt« und Silvia Gonzales von Greencity beteiligt. Schulen und andere Einrichtungen in der Nähe der Corneliusbrücke können sich an Pflanzaktionen beteiligen. Ein Vorbereitungstreffen hat schon stattgefunden, rund 20 Teilnehmer waren laut Bidjanbeg dabei. Kindern soll mit der Pflanzaktion auf dem Isarbalkon auf vielfältige Weise der Kreislauf der Natur und der verantwortungsvolle Umgang damit nahegebracht werden.

Im Mittelpunkt des Bienengartens etwa stehen daher heimische Blüh-Pflanzen wie Thymian, Feuerbohnen, Storchenschnabel, Hauhechel, Borretsch und Phacelia. Es wird blühen, duften und summen auf dem Isarbalkon. Dazwischen gibt es ein paar Radieserl, damit die Kinder auch mal was Knabbern können, was frisch aus der Erde statt aus dem Supermarkt kommt. Wo haben die Viertelbewohner in der Stadt zum letzten Mal ein Tagpfauenauge oder einen Zitronenfalter gesehen? Wo kann man die Bienen summen hören und ihnen zuschauen beim Nektar und Pollen sammeln? Wo können die Kinder sehen, wie aus Samen Blüten und aus Blüten Honig wird?

Es gibt verschiedene Aktionen, bei denen sich Schulklassen, Hortgruppen oder sonstige Kindergruppen beteiligen können: Ende März bis Ende April: Herstellen von Pflanzbehältern und Hochbeeten unter Anleitung von Hartmut Minich.

Ab Samstag, 22. März, wird ein Werkstatt-Wagen vor Ort sein, um mit den Arbeiten zu beginnen. Zuerst werden Behälter hergestellt, die dann mit Kompost und Erde gefüllt werden, das heißt messen, sägen, hämmern, schrauben, schleppen. Bitte entsprechende Kleidung und auch eigenes Werkzeug mitbringen – und natürlich auch eine Brotzeit.

Bepflanzung der Hochbeete von Ende April bis Mitte Mai: Bepflanzung der Beete mit Kindergruppen und Paten aus der Nachbarschaft unter Anleitung von Experten von »München summt«, dem Ökologischen Bildungszentrum und Greencity.

Ab Montag, 28. April, wird es Termine geben für angemeldete Klassen und Gruppen und ihre Paten, die mit den Experten die Beete bepflanzen oder Samen einbringen. Die Pflege der Beete erfolgt von Mitte Mai bis Ende Juli: Pflege der Beete durch Kindergruppen und Paten mit Gießen, Jäten, Nachpflanzen. Ende September werden die Beete wieder abgeräumt. Es können sich Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen zu den zu Mitmach-Aktionen anmelden. Die Gruppen können an einzelnen oder an allen Aktionen teilnehmen und damit durchgängige Verantwortung für ein Beet übernehmen. Konkrete Termine werden dann von den Experten mit den Gruppen vereinbart.

Wer teilnehmen will, meldet sich bis Montag, 10. März, bei Beate Bidjanbeg unter der E-Mail-Adresse bbidjan beg@yahoo.de oder bei Anne-Isabell Zils unter der E-Mail-Adresse anne.zils@gmx.de.

Mitmachen können Schulklassen, Gruppen aus Einrichtungen wie Hort, Freizeiteinrichtung, Kinder- oder Jugendgruppe sowie einzelne interessierte Personen, vorwiegend aus der Nachbarschaft. Zur Koordination zwischen den verschiedenen Beteiligten sind Ende Februar, Anfang April, Anfang Mai sowie im Juni und Juli Treffen geplant. ko/red

Artikel vom 04.03.2014
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