Planungen eingestellt

Projekt BOB-Betriebsbahnhof in Ramersdorf gestorben

Ramersdorf · Überraschend hat die Bayerische Oberlandbahn (BOB) ihre Pläne für eine Eisenbahnwerkstatt in Ramersdorf eingestellt. »Gut für die Anwohner und ein positives Ende langer Gespräche«, nannte Landtagsabgeordneten Markus Blume (CSU), diese Entscheidung.

Für die Anwohner, die sich mehrfach deutlich gegen das Projekt gestemmt hatte (wir berichteten) und Lärm sowie schleichende Vergrößerungen fürchteten, ist der Stopp ein Grund zur Freude. In der geplanten Eisenbahnwerkstatt an der Ständlerstraße / Lauensteinstraße auf dem Gelände hinter dem MVG-Museum sollte eine Halle samt Waschstraße, Lager- und Verwaltungsbau sowie drei Rangiergleise zur Wartung und Reparatur der Meridian-Züge entstehen, die seit Dezember im Regionalverkehr zwischen München und Salzburg sowie Kufstein fahren.

Der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach hatte die Werkstattpläne prinzipiell gut geheißen, jedoch schon früh vor negativen Auswirkungen auf die Betriebsstabilität der S-Bahn gewarnt und sich mit dem Lärmschutz der Anwohner beschäftigt. Nach einem Bürgerdialog mit dem damaligen BOB-Geschäftsführer Heino Seegern entstand ein Nachbarschaftsvertrag. Die BOB entsandte einen Nachbarschaftsbeauftragten und lud die Anwohner zu einem Informationstag in ihre Werkstatt nach Lenggries ein. Zahlreiche Bedenken ließen sich jedoch nicht ausräumen.

Die BOB gibt nun wirtschaftliche Gründe und veränderte Rahmenbedingungen für ihre Entscheidung an. Die Planungen und auch das Genehmigungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern hätten sich verzögert. »Das Projekt muss aus unternehmerischer Sicht überprüft werden. Es hat sich aus Gründen, die wir nicht beeinflussen können, um mehr als zwei Jahre verzögert und ein Inbetriebnahmetermin für unsere Werkstatt ist bis heute nicht in Sicht«, erklärte BOB-Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein. Für die Meridian-Züge seien andernorts Werkstattkapazitäten gesichert worden. »Bereits im Frühsommer letzten Jahres hat Veolia Verkehr entsprechende Vorsorge getroffen, ein neues Wartungskonzept entwickelt und alternative Werkstattkapazitäten gesichert«, so Müller-Eberstein.

Ein neuer Werkstattstandort könnte in Augsburg sein. Ganz vom Tisch sind die Sorgen der Anwohner deshalb aber nicht. Was wird jetzt aus dem Gelände, auf dem bereits erste Vorbereitungs- und Abrissarbeiten stattfanden? Eine Frage, die nun vorrangig die Stadtwerke München GmbH als Grundstückseigentümerin beantworten muss. Markus Blume und die BA-Vorsitzende Marina Achhammer wollen die weitere Entwicklung des Geländes in Zusammenarbeit mit dem BA und den Anwohnern begleiten. Sie hoffen, dass das ohne die Probleme gelingt, die bisher an der Tagesordnung waren. bus

Artikel vom 12.02.2014
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