Dienst quittiert

FFW Neubiberg ohne Kommandant

Neubiberg · Wie eine Fettexplosion schlug die Nachricht beim Gemeinderat ein, dass der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Neubiberg, Andreas Lindner, zum 12. Dezember seinen Dienst quittiert hatte.

Die Gemeindeverwaltung schätze die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr zu wenig und bearbeite Brandschutz- und Bekämpfungs-Anliegen der Feuerwehr nicht oder nur schleppend, begründete er seinen Rücktritt nach nur gut elf Monaten als Kommandant.

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Da Lindner eine Woche vor dem Rücktritt acht anstehende Themen in Mails an die Verwaltung genannt hatte, teilte Bürgermeister Günter Heyland seinen Gemeinderäten mit, »der zeitliche Ablauf und der Zeitpunkt der Amtsniederlegung lassen den Rückschluss vermuten, dass es sich um eine seit längerem geplante Rücktrittsaktion handelt«. Es ist nach Markus Hardi der zweite Rücktritt eines Feuerwehr-Kommandanten innerhalb von gut einem Jahr. Hardi hatte zwar berufliche Gründe für seinen Rücktritt angegeben, war im Grunde aber auch wegen des schwierigen Umgangs mit der Verwaltung gegangen, war aus Feuerwehrkreisen zu vernehmen.

Acht konkrete Themen nannte Lindner in Mails an die Verwaltung, die nicht erfüllt worden seien. Darunter der vorbeugende Brandschutz beim REWE-Markt, aktuelle Pläne über Gasleitungen und Hydranten im gesamten Gemeindegebiet sowie fehlende Anordnungen (Halteverbot, Fahrradständer) bei gemeindlichen Gebäuden für das Freihalten der Anfahrtswege für die Feuerwehr. Sie sind über das ganze Jahr aufgelaufen, wie Gemeinderatsmitglied Bernhard Rott, der selbst bei der Neubiberger Feuerwehr ist, auf Anfrage bestätigte. Es müsse sich der Kontakt zwischen Gemeinde(-verwaltung) und Feuerwehr verbessern, und zwar durch persönliche Gespräche. Das Thema sei nicht neu. Heyland versuchte gleich am 12. Dezember einen Gesprächstermin mit allen Feuerwehr-Funktionsträgern auszumachen, der aber aus verschiedenen Gründen erst Mitte Januar stattfinden kann. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Kommunikation forderte die CSU-Fraktion im Gemeinderat einen Runden Tisch, die SPD-Fraktion einen dauerhaften Feuerwehr-Ausschuss, der noch in der kommenden Gemeinderatssitzung zu etablieren ist. Laut Feuerwehrgesetz muss innerhalb von drei Monaten ein Nachfolger bestimmt werden.

Bis dahin hat der stellvertretende Kommandant, Matthias Schäfer, die Leitung inne. Er würde allerdings bleiben, sollte sich die Zusammenarbeit mit der Gemeinde schnell und vor allem wesentlich verbessern. Aber falls eine Neubenennung bis zum 17. Februar, nicht gelänge, will er zum 1 März zurück treten. Die Suche wird schwierig. Rott gestand, »momentan wüsste ich keinen, der Kommandant werden könnte, … vielleicht kristallisiert sich noch einer heraus …«.

Gegenüber dem Südost-Kurier betonte Rott, »Ruhe in der Mannschaft haben wir und wir kommen, wenn es brennt«. Die Bürger brauchen sich keine Sorgen zu machen. aha

Artikel vom 19.12.2013
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