Rassistische Sprachkultur?

Altstadt · Vorträge und Diskussion im Stadtmuseum am 10. Dezember

Altstadt · Am Dienstag, 10. Dezember, gibt es im Saal des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, um 14.00 Uhr einen Thementag mit Vorträgen und Diskussion zum Thema »Rassismus in der kolonial geprägten Bild- und Sprachkultur der Gegenwartsgesellschaft«. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Der Brief von Mekonnen Mesghena, in dem er nach der gemeinsamen Lektüre des Kinderbuchs »Die kleine Hexe« mit seiner Tochter den Thiemann-Verlag zur Herausnahme oder Anpassung rassistischen Vokabulars aufforderte, wurde Ende 2012 zum Auslöser der »Kinderbuchdebatte«. Die Debatte, die daraufhin Anfang des Jahres 2013 in Feuilletons und Kulturmagazinen um rassistischen Sprachgebrauch in Kinderbüchern tobte, ist noch längst nicht vorbei. Sie beschränkt sich auch nicht auf diesen Bereich, sondern schließt täglichen Sprachgebrauch, Schulbücher sowie Lehrmaterialien ein. Rassismen in der deutschem Sprache sind Realität.

Reale Vielfalt akzeptieren

Die Debatte macht deutlich, wie weit die Mitte der Gesellschaft von einer Akzeptanz ihrer realen Vielfalt noch entfernt ist, und wie sehr es mit der Sensibilität für eine inklusive und herrschaftsfreie Sprache noch im Argen liegt.

Programm am 10. Dezember: von 14.00 bis 14.30 Uhr Begrüßung und Einführung durch die Veranstalterinnen, von 14.30 bis 15.30 Uhr Vortrag von Maisha Eggers von der Hochschule Magdeburg/Stendal: Die Normalität rassistischer Bezeichnungspraxen in Medien, die an Kinder und Jugendliche adressiert sind – eine rassismuskritische Betrachtung mit anschließender Diskussion. Von 16.00 bis 17.00 Uhr Vortrag von Mekonnen Mesghena, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin: Interventionen in rassistische Repräsentations- und Sprachpraxen aus journalistischer und aktivistischer Sicht mit anschließender Diskussion.

Von 17.30 bis 18.30 Uhr Podiumsdiskussion mit Publikumsöffnung: Sprache ist nicht neutral – Diskriminierungskritische und diversitätsbewusste Perspektiven auf Sprachhandlungen von rassistisch markierten und rassistisch un/markierten Personen mit Maisha Eggers, Modupe Laja, Mekonnen Mesghena, Jugendlichen der Initiative Afro Jugend München. Von 19.00 bis 20.00 Uhr Spoken Word Performance mit Temye Tesfu, Berlin.

Artikel vom 03.12.2013
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