Christusfigur zerstört

Vandalismus in der Siedlung Kaltherberge – Polizei bittet um Hinweise

Die Christusfigur am Holzkreuz wurde zerstört – sehr zum Ärger der Vorstandschaft der Siedlergemeinschaft Kaltherberge (von links): Joseph Nadler, Vorsitzende Rosemarie Masin und Hannelore Wilhelm.	Fotos: ws/privat

Die Christusfigur am Holzkreuz wurde zerstört – sehr zum Ärger der Vorstandschaft der Siedlergemeinschaft Kaltherberge (von links): Joseph Nadler, Vorsitzende Rosemarie Masin und Hannelore Wilhelm. Fotos: ws/privat

Milbertshofen-Am Hart-Siedlung Kaltherberge · Das Holzkreuz am Mettenleiterplatz in der Siedlung Kaltherberge steht noch da – die dort angebrachte Christusfigur ist seit Kurzem weg. Unbekannte haben sie in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober zerstört.

Die Siedlergemeinschaft Kaltherberge hatte das mit Blumen geschmückte Kreuz vor vielen Jahren angebracht. Daneben ist ein Gedenkstein. Darauf steht: »Zu Ehren unserer verstorbenen Siedler«. Hannelore Wilhelm vom Vorstand der Siedlergemeinschaft hat nun bei der Münchener Nord-Rundschau öffentlich Alarm geschlagen über diese Schandtat. »Die Christusfigur wurde aus der Verankerung herausgerissen, in unzählige Einzelteile zerschlagen und diese vor dem Holzkreuz verstreut – es fand regelrecht eine Hinrichtung des Christus-Korpusses statt«, berichtet die Bürgerin. Solch ein Vorgang sei unerhört. Sie könne fast nicht glauben, dass nur Vandalen am Werk gewesen seien. Die Figur sei aus Gips gewesen. Viele Jahre war sie in dem mächtigen Holzkreuz am Rande der Grünanlage am Mettenleiterplatz angebracht.

Am Dienstag, 29. Oktober, war ein Mitglied des Siedler-Vorstandes gegen 10 Uhr zufällig daran vorbeigekommen und sah das Desaster. Sofort habe man die Polizei verständigt und Anzeige erstattet. Die Streifenbeamten hätten die auf der Wiese verstreuten Einzelteile aufgesammelt und in einem blauen Plastiksack verstaut. Der sei bei einem der Siedler. Jetzt – ein paar Wochen später – fragen sich die Verantwortlichen noch immer, wer das war und warum das passiert ist.

Doch bei der Polizei hat man keine heiße Spur. »Derzeit tappen wir im Dunkeln«, erklärte Oliver Timper von der Pressestelle im Polizeipräsidium München auf Anfrage. Die Spurensicherung sei an Ort und Stelle gewesen. Die Spuren müssten noch ausgewertet werden. »Momentan gehen wir von Vandalismus aus. Es deutet nichts auf Schändungen oder Ähnliches hin«, betont der Polizei-Sprecher. Man sei für jegliche Zeugenhinweise dankbar.

Wer sachdienliche Hinweise machen kann, wendet sich an das Polizeipräsidium München (Telefon 291 00) oder an jede andere Polizeidienststelle. Bei der Tat handele es sich um gemeinschädliche Sachbeschädigung. Die Höchststrafe sei drei Jahre – das könne eine Bewährungsstrafe sein oder das Verfahren werde gegen eine Geldstrafe eingestellt. Letztendlich sei das Sache des Richters und des Staatsanwaltes. Warum die Figur komplett zerstört wurde, könne man nicht sagen, betont der Sprecher des Polizeipräsidiums.

Die Siedlergemeinschaft Kaltherberge will auf jeden Fall eine neue Christusfigur an dem mächtigen Holzkreuz anbringen – wann, steht derzeit noch nicht fest. Denn die Vorstandschaft »hat Sorge, dass wieder etwas passiert«, sagt Joseph Nadler. Eine neue Christusfigur ist schon vorhanden. Es muss keine mehr gefertigt werden. Denn vor etwa zehn Jahren sei die nun zerstörte Figur ein bisschen verwittert gewesen. Die Renovierung wäre teurer gewesen als die Fertigung einer neuen Christusfigur. Deshalb entschied man sich damals für Letzteres, tauschte den neuen Korpus jedoch nicht gegen den alten aus. »Die neue Christusfigur liegt bei mir zuhause im Keller«, sagt Hannelore Wilhelm. Wally Schmidt

Artikel vom 12.11.2013
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