Schule ist die erste im Landkreis München

Richtfest für Berufliche Oberschule Unterschleißheim gefeiert

Der Neubau für die Berufliche Oberschule in Unterschleiheim ist im Rohbau fertig. Beim feierlichen Richtfest dabei (von links): Schulleiter Ulrich Troll, Bürgermeister Christoph Böck, Landrtin Johanna Rumschöttel und Architekt Peter Schwinde. F.: ws

Der Neubau für die Berufliche Oberschule in Unterschleiheim ist im Rohbau fertig. Beim feierlichen Richtfest dabei (von links): Schulleiter Ulrich Troll, Bürgermeister Christoph Böck, Landrtin Johanna Rumschöttel und Architekt Peter Schwinde. F.: ws

Unterschleißheim/Lohhof · 36 Klassen, knapp 1100 Schüler, eine Sporthalle für 1000 Zuschauer – für den Neubau der Beruflichen Oberschule Unterschleißheim wurde jetzt Richtfest gefeiert.

Bauherr ist der Landkreis München: Das Landratsamt München stemmt 48,5 Millionen Euro, die Stadt Unterschleißheim beteiligt sich mit 4,8 Millionen Euro am Bau der Dreifachsporthalle. Die Bundesligadamen und andere Volleyballteams des SV Lohhof können dann endlich vor großem Publikum spielen.

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Das Schulhaus kostet insgesamt 53,35 Millionen Euro. Allein für die Unterrichtsräume werden rund 13.000 Quadratmeter benötigt. Es gibt 30 FOS-Klassen und sechs BOS-Klassen. Unter einem Dach sind also zwei Schultypen untergebracht: die Fachoberschule und die Berufsoberschule. »Es ist die erste berufliche Oberschule im Landkreis München«, sagte Landrätin Johanna Rumschöttel. Diese Schulart habe bayernweit bei den Schülerzahlen hohe Steigerungsraten und einen großen Zulauf. Den Absolventen von FOS und BOS stünden für ihre berufliche Zukunft viele Wege offen. Die knapp 1100 Schülerinnen und Schüler können sich gleich in vier Ausbildungsrichtungen weiterbilden: in den Bereichen Wirtschaft, Sozialwesen, Technik und Gestaltung.

In dem Komplex gibt es neben Klassenzimmern und Aula zahlreiche Werkstätten, Fachräume und eine Schulbibliothek. Das Schulhaus sei in besonderer Weise barrierefrei, erläuterte Rumschöttel. Für Sehbehinderte werde es mit taktilen Leitsystemen, Beschriftungen in Brailleschrift und anderem ausgestattet. Mit seiner Architektur werde das berufliche Schulzentrum zu einem identitätsstiftendem Ensemble. Der Münchner Architekt Peter Schwinde »hat ein architektonisches ›Leuchtturm‹-Projekt geplant, das seinesgleichen sucht«, sagte die Landrätin. Die Freiflächen sollen erlebbar werden: Eine Art Boulevard werde die Schülerinnen und Schüler in den Pausen zum Flanieren und Spazierengehen einladen.

Das Schulhaus mit seinen drei Gebäudeteilen bekommt eine Außenfassade aus Metall, Glas und einer farblichen Plattenverkleidung, erläuterte Architekt Schwinde. Die Metallhaut sei aus Bronze, die Farbplatten in warmem Dunkelrot. Die Fenster bekommen großformatige Lamellen aus Streckmetall – als Sonnenschutz und zur Lenkung des Lichts. Damit die Jugendlichen und jungen Erwachsenen beste Bedingungen zum Lernen haben.

Schulleiter Ulrich Troll rechnet damit, dass zur Eröffnung im Herbst 2014 rund 500 Schülerinnen und Schüler die Berufliche Oberschule besuchen werden. Derzeit seien sie provisorisch in einer Containeranlage auf dem Gelände des Unterschleißheimer Gymnasiums am Münchner Ring untergebracht. Aktuell seien es sechs Klassen mit rund 150 Schülern, die in dem mobilen Schulhaus unterrichtet werden.

Im Schuljahr 2014/15 werden sie am neuen Standort an der Südlichen Ingolstädter Straße 1 am S-Bahnhof Lohhof beste Bedingungen finden, schwärmte Unterschleißheims Erster Bürgermeister Christoph Böck vorab.

»Es entsteht eine wunderbare Schule.« Eine hochmoderne Bildungsstätte mit bester Infrastruktur, perfekt am Lohhofer Bahnhof gelegen. Um die Schule auf dem jetzigen Grundstück ansiedeln zu können, sei ein Grundstückskauf und -tausch notwendig gewesen. Ein Teil des Areals war in Privatbesitz, ein anderer Teil gehörte der Stadt Unterschleißheim. Auf dem Gelände war ein Fertigungsbetrieb für Elektromotoren, der vor ein paar Jahren seine Produktion ins Ausland verlagert habe, so Böck. Dadurch seien zwar Arbeitsplätze verloren gegangen.

Doch mit dem Wegzug des Industriebetriebes sei Platz für das neue Schulhaus entstanden. Die Grundstücksverhandlungen seien nicht einfach gewesen, berichtete der Bürgermeister. Sein Amtsvorgänger Rolf Zeitler habe sie geführt. Inzwischen gehört das gesamte Schulgelände dem Landkreis München. Es ist rund 20.000 Quadratmeter groß.

Die Berufliche Oberschule Unterschleißheim ist nun im Rohbau fertig. Natürlich fungierte er in erster Linie als Schule, sagte Landrätin Rumschöttel. Wer bereits eine Lehre abgeschlossen und Mittlere Reife hat, kann auf die Fachoberschule gehen und dort das Fachabitur ablegen, also die Fachhochschulreife.

Das künftige Schulhaus sei aber auch für große Sportveranstaltungen im Norden Münchens offen, freute sich die Politikerin. Der Terminplan sei eng. Der Neubaukomplex müsse im September 2014 pünktlich zum neuen Schuljahr 2014/15 fertig sein. »Der Beginn des Schuljahres ist fix und muss gehalten werden.« Wally Schmidt

Artikel vom 22.10.2013
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