Großbrand und LKW-Unfall

Rettungskräfte trainieren sich für den Ernstfall

Möglichst realistisch Simulieren die Einsatztleiter einen schweren Unfall.	Foto: Malteser

Möglichst realistisch Simulieren die Einsatztleiter einen schweren Unfall. Foto: Malteser

Hallbergmoos · Ein Knall, Feuer überall, Schreie. Eine Explosion in einer Einrichtung der Bundeswehr setzt mehrere Gebäude in Brand, aus verschiedenen Richtungen ertönen die Schreie von Verletzten – zum Glück ist es nur eine Übung.

Doch wie im Ernstfall rücken zahlreiche Einsatzkräfte an, um Menschenleben zu retten. Wolfgang Bremberger, Rettungsassistent an der Malteser Rettungswache am Münchener Flughafen und Dozent im Rettungswesen, hat die Großübung zusammen mit Stefan Zobel von der Feuerwehr Goldach organisiert. Im Rahmen der Übung übernimmt er zusammen mit seinem Vorgesetzten Martin Draheim sowie Marcel Müller und Stefan Zobel von der Freiwilligen Feuerwehr Goldach die Örtliche Einsatzleitung und koordiniert die Zusammenarbeit der teilnehmenden Einheiten: Zur Verstärkung der Freiwilligen Feuerwehr Goldach werden die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren Hallbergmoos, Neufahrn und Dietersheim hinzugezogen. Zur Versorgung der Verletzten und nicht verletzten Betroffenen sind die Malteser von der Rettungswache am Flughafen mit zwei Rettungswagen, die Schnellen Einsatzgruppen Behandlung, Betreuung und Transport der Malteser Erding sowie das Kriseninterventionsteam Erding-Freising, die Schnellen Einsatzgruppen Behandlung und Transport des Bayerischen Roten Kreuzes Erding-Dorfen und die Johanniter Unfallhilfe Allershausen beteiligt. Für die technische Rettung und die Brandbekämpfung ist das Technische Hilfswerk Freising im Übungs-Einsatz.

Bremberger und seine Kollegen verschaffen sich einen Überblick und weisen allen Einheiten ihre Aufgaben zu. Inzwischen ist klar, dass 20 bis 25 Menschen verletzt sind. Schnell wird ein Behandlungsplatz für 25 Personen aufgebaut. Die Verletzten, sehr realistisch geschminkt und dargestellt von Mitgliedern der Feuerwehr Goldach und der Malteser Jugend Dorfen, werden gesichtet, eingeteilt, erstversorgt und bei Bedarf die Übergabe an den öffentlichen Rettungsdienst simuliert. Parallel dazu kümmern sich die Einsatzkräfte der Feuerwehren und des THW um die Bekämpfung des Großbrandes.

Jedes Jahr groß angelegte Übung

Hand in Hand müssen die Einheiten der verschiedenen Organisationen auch im Ernstfall arbeiten. Um diese Zusammenarbeit zu üben und gegebenenfalls zu optimieren, organisieren die Malteser und die Freiwillige Feuerwehr Goldach jährlich im Herbst gemeinsam eine Großübung im Großraum Hallbergmoos. Seit einigen Wochen schon laufen die Vorbereitungen, berichtet Bremberger. »Die realistisch aufgebauten Einsatzszenarien müssen in allen Details geplant werden.« Und wenn es während der Übung zu einer echten Alarmierung kommt? »Auch das gab es schon«, sagt Bremberger und erklärt: »Dafür gibt es ein Codewort, das den Einsatzkräften signalisiert, dass es sich jetzt um den Ernstfall handelt.«

Das zweite Einsatzszenario für diesen Übungstag lautet: »LKW Unfall in Hallbergmoos – mehrere Verletzte – Tankstelle im Gefahrgebiet – Wohngebäude im Gefahrgebiet.« Wieder steht die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Vordergrund. Auch die Polizei-Hubschrauberstaffel Bayern ist diesmal eingezogen und simuliert den Abtransport eines Schwerverletzten. Nach rund zehn Stunden endet die Übung.

Artikel vom 22.10.2013
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