Enges Ringen um Tabellenspitze

Amateur-Löwen verlieren Boden

Kämpferische Partie zwischen „Milben“ und Löwen. Foto: AS

Kämpferische Partie zwischen „Milben“ und Löwen. Foto: AS

München-Giesing-Milbertshofen · Der TSV Milbertshofen verdiente sich am Sonntag mit einer guten kämpferischen Leistung einen Punkt beim 1:1-Unentschieden gegen die Gäste vom TSV 1860 München III. Bereits unter der Woche gewann die Bayernliga-Reserve des SV Pullach mit 0:2 bei den Amateur-Löwen, deren Vorsprung als Tabellenführer der Kreisklasse damit gegenüber dem Verfolgerfeld auf einen Punkt zusammengeschmolzen ist.

In Milbertshofen fielen beide Treffer in der ersten Spielhälfte. Für die „Milben“ lenkte Daniel Kullmann einen abgefälschten Schuss ins Netz (40. Min.). Die Antwort der Amateur-Löwen folgte postwendend. Volkan Dursun tauchte nach einem Doppelpass alleine vor Torhüter Florian Nehring auf und vollendete zum 1:1 (42. Min.). Im zweiten Durchgang hatten die Sechzger in der spielerisch niveauarmen Kreisklassenpartie vor 50 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage Milbertshofen mehr Ballbesitz, ohne auf dem tiefen Untergrund zu zwingenden Torchancen zu kommen. Die größte Gelegenheit bot sich Manuel Mughetto, der nach einem Alleingang den Ball aus zwölf Metern über die Querlatte jagte (79. Min.).

Ein etwas seltsames Sportverhalten legte der medizinische Betreuer des TSV Milbertshofen an den Tag, als er den ihm offenbar persönlich bekannten Schiedsrichter Manfred Sieger nach der Behandlung des Torwarts auf dem Feld in vertraulichem „Du“ dazu aufforderte, das Gästeteam in der Schlussviertelstunde durch einen Platzverweis zu dezimieren. Sieger mochte sich darauf nicht einlassen, schien aber den geäußerten Wunsch so wenig ungewöhnlich zu finden, wie die beiden der Umstand nicht weiter irritierte, dass der Berichterstatter in Hörweite am Spielfeldrand stand. * (siehe Anmerkung der Redaktion am Ende des Artikels)

Von ganz anderem Format war unter der Woche die Begegnung zwischen dem TSV 1860 München III und der Bayernliga-Reserve des SV Pullach. In einem von beiden Seiten temporeich und technisch hochklassig geführten Vergleich durften am Ende nicht unverdient die Isartaler die Punkte mit nach Hause nehmen. Tobias Kormann (27. Min.) und Maximilian Felix Stapf (53. Min.) trafen vor 80 Zuschauern für Pullach, aus deren Bayernligakader Markus Mayer, Stefan Benzinger und Maik Stach in der Startelf standen.

In der C-Klasse Gruppe 5 gewann der TSV 1860 IV etwas mühsam mit 2:1 beim SV Schlösselgarten durch Tore von Michael Strasser (13. Min.) und Mbuta Makenda (26. Min.). Der Gegentreffer gelang Radu Apfelböck (33. Min.). Nachdem die Amateurreserve bereits am Tag der Einheit mit 3:1 gegen Centro Argentina punkten konnte (Tore Matthew Gascoyne, 17. Min., Patrick Schwaiger, 39. Min. und Benjamin Leingärtner, 75. Min., Gegentreffer durch Guillermo Pedro Nachtigall, 80. Min.) steht das Team weiter an der Tabellenspitze.

Kommenden Sonntag, 17.15 Uhr, empfängt der TSV 1860 III in der Kreisklasse den SV 1880 München an der Grünwalder Straße. Das Vorspiel bestreiten um 15 Uhr der TSV 1860 IV und der TSV Turnerbund München II.

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* Anmerkung der Redaktion:

Schiedsrichter Manfred Sieger hat sich in der Redaktion gemeldet, weil er sich in der beschriebenen Passage in ein zweifelhaftes Licht gerückt fühlt. Wir stellen deshalb gerne noch einmal ergänzend fest, dass sich Schiedsrichter Manfred Sieger in Folge der im Bericht beschriebenen Handlung in keinster Weise in seiner unparteiischen Spielleitung beeinflussen ließ.

Hier die Stellungnahme von Schiedsrichter Sieger im Originalwortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte(r) Redakteur/-in,

als der amtierende Schiedsrichter des Spiels TSV München-Milbertshofen gg. TSV 1860 München möchte ich mein Unverständnis an dem sonst gelungenen Artikel zum Ausdruck bringen und fragen, warum der Berichterstatter im letzten Satz des 3. Absatzes gegenüber dem Schiedsrichter einen faden Beigeschmack in den Artikel bringt.

Er schreibt: "Sieger mochte sich darauf nicht einlassen, schien aber den geäußerten Wunsch so wenig ungewöhnlich zu finden, wie die b e i d e n der Umstand nicht weiter irritierte, dass der Berichterstatter in Hörweite am Spielfeldrand stand."

Erstens: Leider ist es als Schiedsrichter nicht "ungewöhnlich" von einem Trainer, Betreuer, Kapitän oder sonstigen Mitspieler während einer Behandlungsunterbrechung eine Aufforderung zu erhalten, man hätte vorher oder jetzt in Folge eines (vermeintlichen) Fouls eine "bestimmte" Verwarnung oder Spielstrafe zu erteilen. Zu sehen ist so etwas jedes Wochenende auf den Sportplätzen und auch in den Sportsendungen im Fernsehen.

Zweitens: Warum sollte mich der Berichterstatter irritieren, wenn er in der Nähe gestanden hat (unabhängig, ob ich das überhaupt bemerkt habe oder nicht)? Gerade in der Schlussphase eines spannender werdenden und an Hektik zunehmenden Spiels muss man als Schiedsrichter Gelassenheit und Souveränität zeigen und sich nicht auf jeden gesprochenen Unsinn des besagten Personenkreises einlassen.

Fazit: Wenn, dann sollte der Hinweis des unsportlichen Verhaltens im Artikel in Richtung des Trainers/Betreuers gehen, der sich Gedanken machen sollte, was er im Laufe eines Spiels so von sich gibt.

Ich wäre Ihnen deshalb sehr dankbar, den Artikel zumindest an dieser Stelle nicht in den Plural zu setzen.

Vielen DANK!

Herzliche Grüße Manfred Sieger / Schiedsrichter FC Teutonia München

Artikel vom 06.10.2013
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