Kein Einfluss auf Flugrouten über dem Stadtgebiet

Adolf Jackermayer. F.: ws

Milbertshofen/Am Hart · Die Stadt München kann die Flugrouten über dem Stadtgebiet nicht verändern. Das geht aus einem Papier hervor, das Umweltschutzreferent Joachim Lorenz am 8. Oktober dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen will.

Eine Einflussnahme der Landeshauptstadt München sei »wegen fehlender Zuständigkeit leider nicht möglich«, schreibt Lorenz. Deshalb muss er die Forderung der Bewohner des Stadtbezirkes Milbertshofen-Am Hart nach Verlegung der Flugrouten ablehnen. Bei der diesjährigen Bürgerversammlung am 20. Juni war gefordert worden, die Flugrouten so zu ändern, dass »die Belastungen wieder erträglich werden«. Derzeit fühlen sich manche Anwohner durch Fluglärm, Tiefflüge und Nachtflüge in ihrer Ruhe gestört – aber auch anderswo im Münchner Norden. Die Beobachtung der Bürger, dass die Flugrouten über dem Stadtgebiet geändert worden seien, treffe zu, so Lorenz. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) habe diese Änderung veranlasst.

Seit 2010 sei das An- und Abflugverfahren zur südlichen Piste anders. Maschinen, die von Westen kommen und die Südpiste ansteuern, seien nun weiter nördlich über dem Stadtgebiet unterwegs. Der wesentliche Grund zur Änderung dieser Flugrouten sei »eine Optimierung der betrieblichen Abläufe bei der Flugverkehrskontrolle« zum und vom Münchner Flughafen im Erdinger Moos. Der Luftverkehr müsse sicher, geordnet und flüssig erfolgen. Im Übrigen führe der Flugverkehr in Höhen zwischen 1000 und 3000 Metern »zu keinen rechtlich relevanten Lärmauswirkungen«, so Lorenz.

Im Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart ist man mit diesen Äußerungen nicht zufrieden. Deshalb stimmte das Stadtteilgremium nun vorab der Beschlussvorlage nicht zu, sondern nahm sie nur zur Kenntnis. BA-Mitglied Adolf Jackermayer (CSU) gab sich kämpferisch: »Der Bezirksausschuss hält in Sachen Fluglärm mehr Transparenz gegenüber der Münchner Bevölkerung für notwendig« – vor allem zu den Flughöhen und zum Nachtflugverbot. Wally Schmidt

Artikel vom 23.09.2013
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