Die Flughafengegner formieren sich nun international

Freising · Attachinger Manifest

Freising/Hallbergmoos · Mit einem Kampagnetraining durch »plane stupid Germany/Great Britain« ging am Sonntag die erste Internationale Flughafenanwohnerkonferenz in Attaching/Freising zu Ende.

Flughafen München im Erdinger Moos

  • Münchner Flughafen
    Themenseite zum Munich Airport „Franz Josef Strauß“ und dem Plan eines 3. Terminals

Organisiert von dem Aktionsbündnis »AufgeMUCkt«, plane stupid und der BI Attaching sprachen Vertreter von Bürgerinitiativen aus ganz Europa drei Tage über gesundheitliche Auswirkungen von Lärm und Schadstoffen, über Auswirkungen des Flugverkehrs auf das weltweite Klima, über gerechte und sinnvolle Steuerpolitik im Luftverkehr und geeignete Strategien zum Schutz aller Anwohner in Flughafenregionen. Dazu waren namhafte Referenten geladen und mit rund 250 Zuhörern war der Saal immer gut gefüllt.

Am Ende wurde mit standing ovation einstimmig das »Attachinger Manifest« verabschiedet. Dort werden europaweit gemeinsame Forderungen aufgestellt, die nun den nationalen Parlamenten und dem EU-Parlament übermittelt werden. Alle waren sich einig: diese Konferenz war ein wichtiger Schritt in der europaweiten Vernetzung und diese Vernetzung ist dringend nötig, um den Lobbyinteressen der Luftverkehrswirtschaft eine wirksame Gegenmacht entgegen zu stellen.

Dem »Attachinger Manifest« steht die Zeile voran: »Everybody has the right to sleep at night«: Jeder hat das Recht, nachts zu schlafen. Hier der gesamte Text des Manifests: »Europa braucht eine gesellschaftliche Diskussion über Luftverkehr. Ungeplant und unkoordiniert werden europaweit Flughäfen auf Kosten der Bevölkerung ausgebaut. Dabei ist der wirtschaftliche Nutzen nicht darstellbar.

Überall regt sich regionaler Widerstand der Bevölkerung. Dabei geht es um gesellschaftliche Fragen wie Klimaschutz, die Finanzierbarkeit von Großprojekten, aber auch persönliche Betroffenheiten bei der Frage des Rechts auf körperliche Unversehrtheit, Schutz des Eigentums und Bewahrung der Heimat.

Wir stellen fest: Die Probleme sind überall die gleichen – daher muss die Diskussion von der regionalen Ebene auf die europäische Ebene gehoben werden. Die Anwohner der unterschiedlichen Flughäfen dürfen nicht weiter gegen einander ausgespielt werden.

Überall haben wir ein Recht auf Gesundheit, ein Recht auf Heimat und Schutz des Eigentums und die Pflicht, unseren Kinder eine lebenswerte, intakte Welt zu hinterlassen. Daher organisieren wir uns in der Ersten Internationalen Flughafenanwohnerkonferenz und stellen an unsere nationalen Parlamente und des EU-Parlament folgende Forderungen:

  • Achtstündiges Nachtflugverbot
  • Abschaffung der Steuerprivilegien bei Umsatz- und Energiesteuer
  • Abbau der Subventionen im Luftverkehr
  • Aktiver Schallschutz vor passivem Schallschutz
  • Kein Kapazitätsausbau des Luftverkehrs
  • Verlagerung der Kurzstreckenflüge auf die Schiene.

Die Gesundheit, ein selbstbestimmtes Leben und eine intakte Umwelt müssen höhere Priorität genießen als wirtschaftliche Interessen.
Gemeinsam kämpfen wir für unsere Rechte und ein Europa der Bürgerinnen und Bürger.«

Artikel vom 24.06.2013
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