Green City und Lyée Jean Renoir Schule verschönern Giesing trotzdem

Ramersdorf/Giesing · Bezirksausschuss 16 lehnt Fördermittel ab

Die Grünpaten Kids verschönern ein Fläche von 80 Quadrameter für alle.	Foto: Green City

Die Grünpaten Kids verschönern ein Fläche von 80 Quadrameter für alle. Foto: Green City

Ramersdorf/Giesing · Die Schüler des deutsch-französischen Lycée Jean Renoir in der Ungsteiner Straße sind 2013 Grünpaten KIDS und verschönern eine verwahrloste Fläche vor ihrer Schule.

125 Schüler aus fünf Klassen werden in kleinen Gruppen 80 Quadratmeter begrünen und anschließend pflegen. Das Grundstück am Hinterausgang des Giesinger Bahnhofs ist privat, aber öffentlich zugänglich und wird täglich von vielen Passanten frequentiert, Deshalb profitieren von diesem Pflanzprojekt, das die Münchner Umweltschutzorganisation Green City e.V. unterstützt, nicht nur die Schüler, sondern alle Anwohner aus Giesing und Ramersdorf.

Naheliegend, dass Green City deshalb den Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach, um einen Zuschuss für die Stadtteilverschönerung bat. Doch dort entfacht der Antrag heftigste Debatten. Die französische Schule habe keinen Stadtteilbezug, weil hier Schüler aus ganz München und dem Umland unterrichtet werden, behauptete Simon Soukup (CSU). Außerdem sei das Projekt nicht nachhaltig, denn in den Sommerferien vertrockne das neue Grün, ergänzte Parteikollege Thomas Kauer. Zwei fragwürdige Behauptungen, die Silvia Gonzalez von Green City ausräumen möchte. »Wir wollen den Kindern gerade durch eine Aktion im Stadtteil eine Bindung an die Umgebung ihrer Schule vermitteln und sie dazu anhalten, hier Verantwortung zu übernehmen.

Der Elternbeirat und der Hausmeister unterstützen die Bepflanzung. Somit ist auch die Pflege und das Gießen während der Sommerferien gewährleistet.« Weil das Lyée mit einer größeren Summe als ursprünglich gedacht in die Begrünung einsteigt und es vom Keller Verlag und dem Umweltreferat auch Förderungen gibt, ging der Streit im BA um die Bewilligung von insgesamt 1.935 Euro. Die Grünen, Otto Schlichtmeier (DaCG/ÖDP) und einige FDPler waren sich einig, dass das Geld den Bürgern zugute käme und für die Verschönerung des Platzes gut angelegt wäre. Aber auch die SPD blieb hart und pochte auf null Budgetmittel für Privatschulen. »Auch in anderen Münchner Stadtteilen, beispielsweise bei Schulen für Behinderte, wird das so gehandhabt«, so Astrid Schweizer. Vielleicht sei das auch anderswo falsch, hielt Guido Bucholtz von den Grüne, dagegen. Am Ende lehnte der BA Zuschüsse für das urbane Gärtnern mehrheitlich ab, obwohl noch ausreichend Mittel vorhanden sind.

Blumenpracht kommt auch ohne BA-Förderung

Die gute Nachricht für die kleinen französischsprachigen Gärtner und die Bürger, die hier täglich zum Giesinger Bahnhof gehen, ist: Es wird trotzdem grün und blühend. Denn Green City ist hartnäckig: »Für uns bedeutet es sehr viel Aufwand, andere Sponsoren zu gewinnen, aber das müssen wir eben jetzt schaffen«, so Silvia Gonzalez. »Die Pflanzaktion an der Grenze zwischen Ramersdorf und Giesing wird wie geplant mit den Schülern starten und langfristig laufen.« bus

Artikel vom 20.04.2013
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