Herzlichen Glückwunsch zum 95. Geburtstag, Lina Schindler!

Bogenhausen · Leben im Dienst am Nächsten

Lina Schindler kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken.	Foto: privat

Lina Schindler kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Foto: privat

Bogenhausen · Noch immer gilt ihr ungeteiltes Interesse den beiden Eckpfeilern ihres Lebens, die nächst ihrer Familie ihr Leben bestimmten: ihrer Diakonie und ihrer Immanuelkirche.

Mit ihnen und in ihnen lebt sie noch heute, das spürt jeder sogleich, der Lina Schindler in ihrem Haus in der Savitsstraße besucht. Aufgewachsen als Lina Spahr in einer evangelischen Familie des Münchner Westends, ließ sie sich ab 1934 in der Neuendettelsauer Diakonissenanstalt zur Schwester ausbilden und begann ihre berufliche Tätigkeit in Schwarzbach bei Hof. Nach ihrer Heirat mit Otto Schindler kehrte sie 1939 nach München zurück und setzte hier ihren Dienst am Nächsten fort.

Als nunmehr ehrenamtliche Gemeindeschwester wirkte sie zunächst in der Bogenhauser Dreieinigkeitskirche, deren Sprengel damals bis Ismaning reichte. Hier suchte sie die Leiden der schweren Jahre des Krieges zu lindern. Zur Krankenpflege traten rasch immer mehr neue und schwierigere Anforderungen hinzu: Witwen bedurften des Zuspruchs, Waisen brauchten Hilfe, Ausgebombte, Flüchtlinge und Vertriebene suchten Rat und Unterstützung. Schwester Lina, wie sie nun allgemein hieß, nahm sich ihrer tatkräftig an.

Als 1939 die Tochtergemeinde Immanuel in ihrem Wohngebiet geschaffen wurde, brachte sich die Familie Schindler beim Auf- und Ausbau des neuen Vikariats kraftvoll ein. Während Otto Schindler bei Bau und Ausgestaltung des Betsaals tatkräftig mithalf, widmete sie sich vielfältigen diakonischen Aufgaben. Krankenpflege und Kinderbetreuung, dazu Arbeit mit Konfirmanden zählte zu den Aufgabenbereichen der ehrenamtlichen Schwester. Außerdem engagierte sie sich noch im Kirchenvorstand und in der Inneren Mission. Zur Krankenpflege trat nun noch verstärkt die Seniorenarbeit, die sie ausbaute. 1975 entsandte die Gemeinde sie als ehrenamtliche Schwester in die Ökumenische Sozialstation. Als Pfarrer Hermann Seißler dann 1993 die Gründung eines eigenen Diakonievereins der Immanuelkirche in die Wege leitete, waren ihr Rat und ihre Hilfe hoch willkommen und beim Aufbau der geplanten Diakoniestation unerlässlich. Ihr ist es in hohem Maße zu danken, dass die diakonische Pflegestation von Immanuel-Nazareth sich, allen Schwierigkeiten des Anfangs zum Trotz, behaupten und durchsetzen konnte, und dass aus dem zerbrechlichen Unterfangen mit kaum sechs Helfern in den vergangenen 20 Jahren schließlich ein Unternehmen mit etwa 30 Beschäftigten erwuchs. Erst 2006, im Alter von siebenundachtzig Jahren, beendete Lina Schindler schließlich ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde.

Lisa Schindlers Arbeit hat die verdiente öffentliche Anerkennung gefunden, zuletzt durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Am 27. März feiert sie ihren 95. Geburtstag, im Kreise ihrer Familie, mit ihren Freunden und Weggefährten.

Artikel vom 25.03.2013
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