Hin und her und wieder zurück: Entscheidung steht aus

Unterhaching · Diskussion um Gewerbegebiet

Unterhaching · Hin und her und wieder zurück: Die Neuordnung des Gewerbegebietes Unterhaching-Nord gestaltet sich zunehmend zu einem Tauziehen. Bürokomplex oder Natursteinlager: Wieder liegt eine Entscheidung darüber beim Gemeinderat.

Die Sitzung ist am Mittwoch, 27. Februar.
Mit Spannung ist der Beschluss des Gremiums zu erwarten. Schließlich geht es – wieder – um Unterhachings letztes, zusammenhängendes Gewerbegebiet an der Biberger Straße/Am Sportpark (wie berichtet). Erst im Dezember hatte das Gremium die Neuordnung des Filetstücks beschlossen, zur Aufwertung und besseren Vermarktung des Gebiets. Die Vision: ein attraktiver Ortseingang mit modernem Bürokomplex. Die Gemeinderäte votierten einstimmig. Im Januar kam erneut Bewegung in die Geschichte, als das ortsansässige Unternehmen sein Vorhaben bekannt gab, seine Bestände zusammenzufassen und Lagerflächen optimieren zu wollen. Das Grundstück am nördlichen Ortseingang in Richtung Neubiberg hatte der Betrieb dafür ins Auge gefasst. Die Gemeinderäte erörterten manches Für und Wider, wägten ab – und gaben den Expansionsplänen des Natursteinbetriebs den Zuschlag. Mit 13:12 Stimmen denkbar knapp. Damit war zugleich der im Dezember gefasste Beschluss geplatzt.

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In der vergangenen Woche wendete sich das Blatt erneut. Auf seiner jüngsten Sitzung brachte der Bauausschuss neue Karten ins Spiel und dem Vorhaben des Natursteinhandels das Aus. Mit 9:4-Stimmen beschlossen die Kommunalpolitiker, zu den Plänen vom Dezember zurückzukehren. Einige Argumente hatten zu dieser Entscheidung geführt. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD): »Seitens des Naturstein-Betriebs liegt kein Bauantrag vor, nur ein Konzept, das noch nicht einmal dem Bebauungsplan entspricht«. Und dieses Konzept könnte im Grund jederzeit geändert werden. Niemand wisse, ob die Firma auch in einem oder zwei Jahren noch Interesse hätte. Auf der anderen Seite hätte die Verwaltung vermutlich mit Schadensersatzansprüchen zu rechnen.

Der Eigentümer des Hatrium-Komplexes hätte der Gemeinde bereits mitgeteilt, dass er sich von einem Natursteinlager vor der Haustür beeinträchtigt fühlen würde, berichtete Panzer. Immerhin sei der Komplex erst 2012 bezogen worden und sei komplett vermietet. Panzer resümierte: »Das ist ein sehr komplexes Problem, ich brauche eine Richtungsentscheidung. Diese Diskussion hätte bereits im Januar so geführt werden müssen«, so der Bürgermeister. Es gehe um die Zusammensetzung in der Gewerbestruktur und die Entscheidung, was langfristig die beste Richtung für die Gemeinde sei.

Renate Brosseder (SPD) dazu: »In der Nachbarschaft ist Infineon, Bürogebäude, eine riesige neue Schule und ein Wohngebiet. Jetzt entscheiden wir also, was machen wir mit der Fläche dazwischen!« Man hätte Interessenten für Büros und für Industrie – aber keine Verträge. »Das ist schon fast ein Schildbürgerstreich«, so die Fraktionsvorsitzende. Walter Herrmann (CSU) entgegnete: »Ein Konzept für einen Bürostandort hört sich zwar schön an, aber es gibt noch immer keinen Investor«. Es sei alles sehr wage. Solange es keinen Investor gäbe, täte sich die CSU schwer, den Natursteinhandel nicht zuzulassen. »Man müsste zu einem Gesamtkonzept kommen, wo vielleicht auch der Natursteinbetrieb Platz hat«, ergänzte Gertraud Schubert (Grüne). Der Bürgermeister schloss: »Wir sind in der Zwickmühle. Es liegt an der Verwaltung, Dinge auszuhandeln und mit den Gremien abzustimmen.

Das Gebiet lag lange brach, jetzt ist eine gewisse Grauzone entstanden, ein Kuddelmuddel und planungsrechtlich nicht ganz zulässig«. Die Richtung hänge nun vom Gemeinderat ab, ein Gut oder schlecht gäbe es da nicht. K. Kohnke

Artikel vom 26.02.2013
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