U-Bahn-Galerie: Ausstellungen seit Jahrzehnten, jetzt renoviert

Zentrum · Kunst unterirdisch

Die U-Bahn-Galerie geht auf eine Initiative des ehemaligen BA-Vorsitzenden Klaus Bäumler zurück.	Foto: Julia Stark

Die U-Bahn-Galerie geht auf eine Initiative des ehemaligen BA-Vorsitzenden Klaus Bäumler zurück. Foto: Julia Stark

Zentrum · Seit Jahrzehnten bietet die U-Bahn-Galerie an der Haltestelle Universität Künstlern aus der Maxvorstadt Ausstellungsmöglichkeiten und informiert über stadtteilrelevante Themen.

Kürzlich hat der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3), der das Galerieprojekt betreibt, den Schaukasten renovieren lassen. Im Nachbarbezirk Schwabing allerdings stehen Ausstellungsflächen dieser Art nicht zur Verfügung. Dabei gilt der Stadtteil nach wie vor als Münchens bekanntestes Künstlerviertel. Noch bis Ende November ist in der U-Bahn-Galerie eine Ausstellung über den alten Nordfriedhof zu sehen. Damit wolle der BA auf die historische Bedeutung des Ortes aufmerksam machen, erklärt Oskar Holl (SPD), der Vorsitzende des Stadtteilparlaments.

Obwohl das Areal ein Friedhof sei, werde es von vielen Bürgern als Erholungsfläche genutzt. Doch noch immer würden von einigen Familien Kränze auf die Gräber gelegt. Mit der Ausstellung will der BA daher zu mehr Pietät im Umgang mit diesem Platz aufrufen. Gezeigt werden die Informationen zum Nordfriedhof in einem neu aufpolierten Ambiente: Kurz vor Ausstellungsbeginn bekamen die Wände und der Rahmen des Schaufensters der Galerie einen frischen Anstrich, die Elektrik wurde instand gesetzt. Veranlasst und finanziert wurde die Renovierung vom BA. Gekostet hat die Sanierung laut Holl »einen kleineren, vierstelligen Betrag«. Genauer wollte er sich dazu nicht äußern.

Ins Leben gerufen hat das Projekt der ehemalige BA-Vorsitzende Klaus Bäumler Mitte der 1980er Jahre. Die Stadt habe damals so hohe Preise für die Werbefläche verlangt, dass sie nicht mehr vermietbar gewesen sei, erinnert er sich. Daher habe er angefragt, ob der BA das Schaufenster vor­übergehend nutzen dürfe. Als nach Jahren doch noch ein Interessent aus der freien Wirtschaft gefunden wurde, sei die U-Bahn-Galerie aber bereits etabliert gewesen und die Stadt habe sich bereit erklärt, dem BA das Schaufenster dauerhaft zu überlassen.

Vorstellen könnte sich eine derartige Galerie für sein Viertel auch Werner Lederer-Piloty (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12). Allerdings seien in seinem Stadtteil keine leer stehenden Schaufenster vorhanden. Sollte sich einmal eine ähnliche Situation wie in der Maxvorstadt ergeben, werde man jedoch »sofort zuschlagen«. Auch ohne BA-Galerie gebe es in seinem Bezirk eine sehr lebendige Kunstszene: »Schwabing wird immer wieder totgesagt, aber das stimmt nicht.« Rund 400 Ateliers seien dort ansässig. Einmal im Jahr stellen die Künstler ihre Arbeiten beim »Tag des offenen Ateliers« aus. Ausstellungsmöglichkeiten gebe es außerdem in der Seidlvilla. Daher seien die Schwabinger »Projektionsflächen für Kunst eigentlich ausreichend«. Julia Stark

Artikel vom 13.11.2012
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