Etat ist ausgeglichen: »Sind quasi schuldenfrei«

Haar · Haar spart kräftig

Die geplante Instandsetzung der Bahnhofstraße in Haar wurde mangels Masse in der kommunalen Kasse verschoben.	Foto: ikb

Die geplante Instandsetzung der Bahnhofstraße in Haar wurde mangels Masse in der kommunalen Kasse verschoben. Foto: ikb

Haar · Der Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen 2012 ist doch nicht ganz so hoch wie noch Ende Juni erwartet ausgefallen: Statt kalkulierten 19 Millionen Euro rechnet die Kommune jetzt mit rund zwölf Millionen Euro Einnahmen.

Ursprünglich waren die Finanzexperten im Rathaus von einem Rückgang um 8,6 auf 10,4 Millionen Euro dieses Jahr ausgegangen. Durch ein »verbessertes Jahresergebnis 2011«, so Bürgermeister Helmut Dworzak, »über deutlich mehr als vier« und die Reduzierung der Ausgaben fürs laufende Jahr von drei Millionen Euro – dank diverser Mehreinnahmen wie 910.000 Euro bei der Einkommensteuer und geringer Umlagenzahlungen blieb die Summe mehr oder minder im Rahmen – konnte der Etat doch noch ausgeglichen werden. »Wir haben die Misere dieses Jahres aufgearbeitet«, konstatierte Dworzak. Infolge billigte der Gemeinderat einhellig den Nachtragshaushalt.

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In der jüngsten Bauausschusssitzung gab es einen neuen Vorschlag für den südlichen Teil der Straße. Und dieser stieß nicht auf ungeteilte Zustimmung. Die gesamte Straßenlänge der Bahnhofstraße wird in diesem Jahr instand gesetzt. Dabei inklusive: Eine erneute Pflasterung für den Kirchenplatz. Diese war in der Vergangenheit bereits mehrfach erneuert worden, da das Pflaster der starken Befahrung bislang nie lange standgehalten hatte. Aus diesem Grund möchte man diesmal die kleine Pflasterung aufgeben und es mit größeren Steinen versuchen.

Gleichwohl ist die finanzielle Lage Haars blendend: Sprudelnde Steuerquellen machten es möglich, 2011 den Rücklagen mehr als sechs auf rund 27 Millionen Euro zuzuführen. Diesen stehen knapp 3,9 Millionen Euro Schulden (pro Einwohner 199 Euro; bei vergleichbaren Orten Bayerns sind es 704 Euro) gegenüber – überwiegend langfristige und günstige Darlehen für Wohnungsbauten. »Wir sind quasi schuldenfrei«, kommentierte dies der Gemeindechef. Die Rücklagen sinken aber durch Entnahmen für notwendige Maßnahmen zum 31. Dezember 2012 auf 15,8 Millionen Euro. Dworzak zum Restbetrag. «Ein recht ordentlicher Sockel für Finanzierungen in den kommenden Jahren.«

Das Zahlenwerk für 2011 hat man laut Gemeindeoberhaupt »durchforstet nach Maßnahmen, die nicht mehr oder erst später kommen.« So können einzelne Projekte wie beispielsweise die Unterführung des nördlichen Zugangs am S-Bahnhof »später wieder neu veranschlagt werden«. Um den Fehlbetrag im laufenden Jahr von drei Millionen Euro auszugleichen, hat die Verwaltung den Rotstift kräftig angesetzt, wobei die einzelnen gestrichenen Summen von 1.500 bis 950.000 Euro reichen. Ersterer Betrag wird erreicht durch die Verschiebung der Installation neuer Sitzbänke im Stadion des Sport- und Freizeitparks, bei der zweiten Summe heißt es in der von Finanzchef Günter Rudolf präsentierten Vorlage: »Der Neubau einer Halle im Bauhof wird für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.«

Weitere dicke gesperrte Brocken im sechsstelligen Bereich: Badsanierung an den Gebäuden Katharina-Eberhard-Straße 11 bis 21 (145.000 Euro), Verschiebung der Balkon- und Fassadensanierung Mozartstraße 14 bis 16 (100.000 Euro ins Jahr 2013, Verschiebung Straßensanierung Kirchenplatz (200.000 Euro), Neu- und Ersatzbeschaffung im Anlagevermögen wie beispielsweise Maschinen (250.000 bzw. 190.000 Euro), Verschiebung der Instandsetzung der Bahnhofstraße (350.000 Euro), Ersatz der Brücke über den See in der Siedlung Jagdfeld (100.000 Euro), Verschiebung des Dachgeschossausbaus der Wohnanlage an der Mozartstraße (295.000 Euro) und des Garagenbaus an der Wohnanlage in der Vaterstettener Straße (90.000 Euro) sowie vorläufiger Verzicht auf die Erweiterung eines Gebäudeteils der Tierklinik (500.000 Euro). Dass auch »Kleinvieh Mist macht« beweisen zahlreiche Einzelmaßnahmen bei der Kostenreduzierung wie die Zaunerhöhung der Eingangstore am Stadion (10.000 Euro), die Dachpfannenerneuerung in den Gebäuden Johann-Strauß-Straße 1 bis 5 (15.000 Euro), die Reduzierung energetischer Sanierungen bei Betriebsanlagen (25.000 Euro), die Mehrkosten der Brandschutzsanierung sowie die Verschiebung der Installierung des Vordachs im Jugendkulturhaus »Route 66« an der Vockestraße (4.000 und 10.000 Euro), die Erweiterung der Skate- boardanlage (50.000 Euro) sowie der Fortbau der Urnenmauer im Waldfriedhof (6.000 Euro). ikb

Artikel vom 06.11.2012
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