Hallbergmoos baut eine neue Lagerhalle mit höherer Kapazität

Hallbergmoos · Mehr Platz für Salz

In der Bauhofhalle (o. re.) wird das Salz bisher gelagert. Für die neue Halle müssen die blauen Container und die rechten der grauen Obdachlosen-Container verschwinden. Für Bürgermeister Stallmeister ist der Neubau nur eine Übergangslösung. F: bb, priv.

In der Bauhofhalle (o. re.) wird das Salz bisher gelagert. Für die neue Halle müssen die blauen Container und die rechten der grauen Obdachlosen-Container verschwinden. Für Bürgermeister Stallmeister ist der Neubau nur eine Übergangslösung. F: bb, priv.

Hallbergmoos · »In den nächsten Tagen soll es ja losgehen mit dem Schnee – wir sind auf jeden Fall bereit«, bekräftigte letzte Woche Bernd Kranzeder, Leiter des Bauhofs und mit seinen sechs Mann verantwortlich für das Räumen und Streuen der Straßen im Ort.

Und tatsächlich gab der Winter dann am letzten Wochenende ein erstes intensives Gastspiel. Aus schlechter Erfahrung heraus und um auch in künftigen, strengen Wintern genügend Streusalz vorrätig zu haben, baut die Gemeinde Hallbergmoos jetzt ein großes Salzlager neben dem Wertstoffhof. Für rund 190.000 Euro soll hier eine Halle für 500 Kubikmeter Salz (600 Tonnen) entstehen. Das ist mehr als das Doppelte der bisherigen Kapazität in der Bauhofhalle. Weichen müssen für die Salzhalle allerdings die südlichen, alten Obdachlosen-Container.

Laut Bürgermeister Klaus Stallmeister reicht die aktuelle Lagerkapazität mit Streumaterial im Bauhof nicht aus, um für einen ganzen Winter unabhängig von Nachlieferungen zu sein. »In den vergangenen Wintern, besonders 2010/2011, konnte bereits im Dezember keine Ware mehr geliefert werden. Eine regelmäßige und sichere Nachlieferung von Streusalz im Winter kann daher auf Grund der Marktlage nicht mehr sicher gestellt werden. Eine neue Lagerhalle soll diese Versorgungssicherheit gewährleisten.« Bauhof-Leiter Kranzeder ergänzt: »Wenn es dann in ›exotischen‹ Ländern, wie England oder Italien schneit, wird dort jeder Preis gezahlt. Diese Länder werden dann auch vorrangig beliefert. Und wir stehen dumm da, wenn wir zu wenig haben.« Im Winter 2010/2011 konnte die Gemeinde 180 Tonnen Streusalz einlagern und verbrauchte davon 160 Tonnen, zusätzlich 81 Tonnen Splitt. Daraufhin wurde die Kapazität weiter erhöht auf 270 Tonnen Streusalz, wovon im letzten Winter allerdings nur 90 Tonnen (plus 20 Tonnen Splitt) verbraucht wurden.

Trotzdem soll nun eine Halle für 600 Tonnen Streusalz gebaut werden. Bürgermeister Klaus Stallmeister: »Wir können im Bauhof die Menge nicht mehr erweitern. Die leerstehende ehemalige Ringerhalle scheidet wegen der fehlenden Zufahrtsmöglichkeiten für schwere Lkw aus. Im alten Schreck-Anwesen ist zwar die Notreserve als Sackware gelagert, diese Scheune wird aber 2013 abgerissen. Wir suchen schon länger nach einem geeigneten Schüttgutlager, haben aber bisher keines gefunden. Also müssen wir selbst bauen.« Allerdings sei das gesamte Gelände von Wertstoffhof, Bauhof und Obdachlosen-Containern im Besitz der Flughafen München GmbH – hier müsse also langfristig eine eigene Lösung gefunden werden.

Als Alternativen zum Neubau wurden von der Verwaltung auch die Optionen »Frühbezug Streusalz« und »Streugutsilos« geprüft. Bestellt die Gemeinde ihr Streusalz bereits bis zum 30. Juni, dann beträgt der Kostenvorteil sechs Euro je Tonne. Bei einem erwarteten Verbrauch von jährlich 200 Tonnen ergäbe das eine Einsparung von 1.200 Euro. »Durch diesen Betrag wird jedoch nicht die Abschreibung und Verzinsung der Halle gedeckt. Im Vordergrund für mich steht aber die Sicherung der Streusalz-Versorgung«, so Stallmeister.

Die Erweiterung der Lagermöglichkeiten mit Silos wurde schon 2011 geprüft und dafür mehrere Kostenangebote eingeholt. Die Kosten für zwei Silos mit je 50 Kubikmeter Kapazität (gesamt 120 Tonnen) und den notwendigen Fundamenten belaufen sich auf rund 70.000 Euro plus Wartungskosten, die noch nicht näher beziffert werden können. Für die bisher gelagerten 270 Tonnen würde die Gemeinde also schon mal Silos für rund 175.000 Euro benötigen. »Da wir aber unsere Lagerkapazität in den kommenden Jahren wegen neuer Straßen und der Abstufung der Freisinger Straße St 2053 zur Gemeindestraße weiter erhöhen müssen, würden wir noch mehr Silos brauchen. Die Herstellungskosten für Streugutsilos sind im Vergleich zur möglichen Lagerkapazität deutlich höher als bei der Errichtung einer Halle«, stellte Stallmeister fest. Daher hat man sich also für den Bau einer Streuguthalle in Fertigteilbauweise für rund 190.000 Euro entschieden. Auf einer Grundfläche von 12 mal 25 Metern und einer Wandhöhe von vier Metern ergibt sich so eine Lagerkapazität von 500 Kubikmetern oder 600 Tonnen Streusalz. »Die dadurch erreichte Lagermenge dürfte den Bedarf in den nächsten 20 Jahren auch bei gutem Wachstum der Gemeinde decken.«

Allerdings müssen für die neue Salzlagerhalle die südlichen Container für Obdachlose verschwinden. »Diese Anlage haben wir 1999 aus gebrauchten Containern errichtet. Sie ist mittlerweile ziemlich abgenutzt und abgewohnt. Alle drei Bewohner können in der neueren, nördlichen Anlage untergebracht werden. Sollte der vorhandene Platz dort künftig nicht mehr ausreichen, so kann man weitere Container aufstocken«, erläuterte Stallmeister. bb

Artikel vom 30.10.2012
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