Sanierungsarbeiten komplexer – Sperrung voraussichtlich bis 19. Oktober

Milbertshofen · Olympiahalle bleibt zu!

Die Olympiahalle bleibt länger gesperrt als geplant. Das teilte die Olympiapark-Gesellschaft mit. 	Foto: sl

Die Olympiahalle bleibt länger gesperrt als geplant. Das teilte die Olympiapark-Gesellschaft mit. Foto: sl

München/Milbertshofen · Die Olympiahalle München bleibt länger geschlossen als geplant: »Sanierungsarbeiten in der Halle erfordern eine Sperrung bis 19. Oktober«, teilte Arno Hartung von der Olympiapark-Gesellschaft mit.

Beim Austausch der Stahlträger, an denen der sogenannte Beleuchtersteg hoch oben in der Halle unter dem Zeltdach angebracht ist, sei bereits im Juni ein Unfall passiert. Dass dieser weitreichendere Folgen habe als ursprünglich angenommen, das sei erst jetzt offenbar geworden, so Hartung.

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Damals habe eine Fachfirma an diesem Beleuchtersteg der Olympiahalle gearbeitet. Dieser hängt direkt unter dem Dach, an ihm sind die Scheinwerfer angebracht. Bei den Arbeiten sei es im Juni »zu nicht unerheblichen Schäden« an den Stahlträgern gekommen, berichtete Pressesprecher Hartung jetzt. Er ist zugleich Vize-Geschäftsführer der Olympiapark München GmbH. »Die Beseitigung dieser Schäden hat nun doch nachhaltigere Auswirkungen auf den Sanierungszeitplan als erwartet.« Bis Anfang August seien alle Beteiligten noch davon ausgegangen, dass die Olympiahalle nach der üblichen Sommerpause, in der keine Veranstaltungen stattfinden, wieder regulär bespielt werden könne. Doch inzwischen habe sich in einer Besprechung mit Statikern und Bauspezialisten herausgestellt, »dass sich die Sanierungsarbeiten deutlich komplexer gestalten und hierfür ein längerer Zeitraum ohne Veranstaltungsbetrieb benötigt wird«, so Hartung. Deshalb bleibe die Halle bis Mitte Oktober geschlossen.

Eigentlich sollten in dieser Zeit mehrere Popkonzerte und Sportveranstaltungen in der Olympiahalle stattfinden, etwa der Auftritt der Gruppe »Nickelback« am 26. September. Er wurde kurzerhand als Open Air ins Olympiastadion verlegt. Die Olympiapark-Gesellschaft steht nun mit den betroffenen Veranstaltern in Kontakt, um mögliche Ausweichtermine zu finden. Wesentliche Teile der Olympiahalle wurden und werden seit Herbst 2009 unter Leitung der Stadtwerke München bei laufendem Betrieb umgebaut und modernisiert: die Decke, der Ehrengastbereich, die Kioske, die Bestuhlung, die Videowände und das neue Restaurant mit Biergarten. Mit dem fast beendeten Umbau der Halle will die Olympiapark-Gesellschaft nun den »Beginn einer neuen Ära« einläuten. Denn die Halle ist inzwischen 40 Jahre alt. Ein Gebäude dieses Alters könne die Anforderungen an einen modernen Veranstaltungsbetrieb nur dann erfüllen, wenn es auf dem neuesten Stand der Technik bleibe. Die Stadtrats-CSU kommentierte das als »erneute Panne beim Olympiapark«.

Der Vorfall reihe sich ein »in eine Pannenserie beim Olympiapark, die neben zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen auch mit erheblichen Kostensteigerungen einhergeht«. Das erhärtet für die CSU-Stadträte den Verdacht, dass Oberbürgermeister Christian Ude den »Klotz am Bein« – das heißt, den Aufsichtsratsvorsitz der Olympiapark GmbH – »möglichst elegant loswerden wollte, bevor er dafür zu seiner Verantwortung stehen muss«, sagt CSU-Fraktionschef Josef Schmid. Wie berichtet, hatte OB Ude im Juli den Vorsitz im Aufsichtsrat abgegeben. Christian Ude ist zudem auch ganz aus dem Gremium ausgeschieden. Bürgermeisterin Christine Strobl ist Udes designierte Nachfolgerin und möchte im Dezember 2012 als neue Aufsichtsrats-Chefin der Olympiapark-Gesellschaft gewählt werden. Der Olympiapark befinde sich jedoch nach wie vor in der Verantwortung des Oberbürgermeisters, betont CSU-Fraktionschef und OB-Kandidat Josef Schmid. »Dieser Verantwortung muss sich Ude stellen«, fordert Stadtrat Schmid.

Für SPD-Fraktionschef Alexander Reissl »ist das ein bei den Haaren herbeigezogener Unsinn«. OB Ude habe nun wirklich nichts mit dem Unfall zu tun. Der Beleuchtersteg, auch Beleuchterbrücke genannt, sei an vier Stahlseilen unter dem Dach der Olympiahalle aufgehängt. Die Stadtwerke lassen diese Stahlseile erneuern. Bei den Arbeiten sei nun ein Seil gerissen. Gott sei Dank nur eines, so Reissl, wären es mehrere gewesen, hätte der 620 Tonnen schwere Steg einstürzen können. Das hätte auch Auswirkungen auf die Statik der Halle haben können. Die Stadtwerke München führen die Sanierungsarbeiten in der Olympiahalle im Auftrag der Olympiapark-Gesellschaft aus und hatten eine Schweizer Fachfirma mit dem Austausch der Stahlseile beauftragt, so Stadtrat Reissl. Dass bei dem Unfall nun ein neues Seil gerissen sei, werde wohl zu einem jahrelangen Rechtsstreit um die Ursache führen, vermutet der Politiker. Schuld daran haben könne entweder die Montagefirma oder aber der Hersteller des Seils oder aber auch ein Vorlieferant zur Herstellung des Seils. Wally Schmidt

Artikel vom 11.09.2012
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