Stadtrat Kronawitter über den Austritt von Hentschel

Trudering · CSU-Stellungnahme

Stadtrat Dr. Georg Kronawitter.	Foto: Privat

Stadtrat Dr. Georg Kronawitter. Foto: Privat

Trudering · CSU-Kreisvorsitzender Stadtrat Dr. Georg Kronawitter teilte dem Südost-Kurier folgende Erklärung anlässlich des Austritts der Bezirksausschussvorsitzenden von Trudering-Riem, Dr. Stephanie Hentschel, aus der CSU München-Ost mit.

»Wir bedauern als CSU München-Ost den Austritt unserer langjährigen Kollegin Dr. Stephanie Hentschel. Für ihre Arbeit im Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15), zunächst ab 2002 als Unterausschussvorsitzende, ab 2003 auch zusätzlich als Fraktionssprecherin der CSU und seit 2008 als Vorsitzende des Gremiums, sowie innerhalb der Partei, zuletzt als stellvertretende Vorsitzende im Ortsverband Waldtrudering, danken wir ihr ausdrücklich. Insbesondere die engagierte Bereitschaft, sich in neue Themen einzuarbeiten, haben wir immer sehr geschätzt.

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Umso weniger sind uns die Gründe für ihren Austritt und ihren nahtlosen Eintritt bei den Freien Wählern nachvollziehbar. Frau Dr. Hentschel hatte in unserer Partei alle Möglichkeiten. Gerade die von ihr seit vier Jahren als meine Nachfolgerin ausgeübte Position als BA-Vorsitzende von Trudering-Riem hat ihr vielfache Gestaltungsmöglichkeiten und nahezu permanente mediale Präsenz geboten. Ich habe bewusst seit dieser Amtsperiode meine BA-Aktivitäten eingeschränkt und mich auf die Aufgaben eines Stadtrats konzentriert, um Frau Dr. Hentschel und den anderen BA-Kollegen Gelegenheit zu eigenen kommunalpolitischen Initiativen zu geben. Diese Gestaltungsmöglichkeiten fussten auf der soliden CSU-Mehrheit im BA 15.

Frau Dr. Hentschel genoss bis in die jüngste Zeit in der CSU großes Vertrauen, auch wenn sie bei der immer wieder ins Feld geführten Kreismitgliederversammlung am 2. Juli 2012 zur Vornominierung eines Bundestagskandidaten des Kreisverbands unterlag. Dabei handelte es sich um ein basisdemokratisches Mitgliedervotum, dem in allen fünf Ortsverbänden eine offen geführte und über zwei Monate währende Kandidatenvorstellung vorausgegangen war. Es ist unstrittig, dass für alle Kandidaten Chancengleichheit bestanden hatte, zumal das Vorstellungsverfahren auf den einvernehmlichen Wünschen aller drei Bewerber beruhte. Dr. Wolfgang Stefinger setzte sich schließlich übrigens nicht nur gegenüber Frau Dr. Hentschel, sondern auch gegenüber Dr. Bernd Fabritius durch.

Dr. Hentschels ohnehin schwammige Kritik an diesem Auswahlverfahren greift daher nicht. Allerdings ist gerade ihre neue politische Heimat, der Stadtverband der Freien Wähler, nicht für seine große Mitgliederbasis bekannt, so dass Kandidaturen erfahrungsgemäß dort weniger umkämpft sind als in einer Volkspartei wie der CSU. Wir sind sehr gespannt, ob die Freien Wähler nun in der Lage sind, Frau Dr. Hentschel weitergehende Perspektiven zu vermitteln als einen aussichtsreicher Stadtratskandidatenplatz, für den ihr von der CSU München-Ost noch vor zwei Wochen Unterstützung zugesichert wurde. Auch deshalb bleibt ihr Schritt rätselhaft.

Mit Blick auf den Vorsitz im Bezirksausschuss Trudering-Riem sieht die CSU München-Ost Dr. Stephanie Hentschel nun selbst am Zug. Es liegt an ihr, sich in der nächsten Sitzung des Gremiums zu erklären. Immerhin dürfte unstrittig sein, dass sie dieses Amt ihrer CSU-Mitgliedschaft zu verdanken hatte. Die CSU wird sich in jedem Fall nicht von ihrer Linie einer bürgernahen und sachorientierten Arbeit im Münchner Osten abbringen lassen.«

Artikel vom 28.08.2012
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