Familie Wurm aus Trudering muss weiter bangen

Trudering · Kein Hortplatz in Sicht

Trudering · Immer noch um einen Hortplatz für ihre zukünftige Erstklässlerin muss Familie Wurm aus Trudering bangen.

Wohin mit dem Nachwuchs?

Die Antwort aus dem Referat für Bildung und Sport, es sei noch nicht aller Tage Abend (wir berichteten) hat zunächst Hoffnung gemacht, dass ihre Tochter noch einen Betreuungsplatz in einer neu einzurichtenden Nachmittagskindergruppe finden könnte. Leider aber hat es die Stadt München offensichtlich versäumt sich rechtzeitig mit Erziehern und Kinderpflegern einzudecken. Nun scheitert es auch in Trudering nicht nur am Platz, sondern schlicht am Fachpersonal.

In ganz München streiten sich private Träger und städtische Einrichtungen geradezu um Erzieherinnen. Jahrelang hat man vor dem drohenden Personalmangel die Augen fest zugemacht, nun will die Stadt Kinderbetreu­erInnen mit Zulagen, städtischen Wohnungen und ähnlichen »Schmankerln« anlocken. Private kommerzielle Träger zahlen ohnehin übertariflich. Es nützt aber alles wenig, weil nächstes Jahr der lange geplante gesetzlichen Anspruch auf Krippenplätze in Kraft tritt. Für Münchner Stadtteile wie Trudering wird erwartet, dass circa jede zweite Familie für ihr Kind ab einem Jahr diesen Platz beanspruchen will. Ein Ansturm, dem auch die kürzlich offiziell eröffnete größte Kindertagesstätte Münchens, das »Haus für Kinder« an der Feldbergstraße 89, nicht gewachsen ist. Betreut werden in der Kooperationseinrichtung Kinder im Alter von acht Wochen bis zehn Jahren. Schon im Herbst 2011 öffnete die Kita ihre Pforten, bis zum Herbst wird sie mit 223 Kindern voll belegt sein. Um eine Klagewelle für Krippenplätze 2013 zu vermeiden, werden nun offensichtlich in ganz München verstärkt zusätzliche Krippenplätze eingerichtet, während man es im Kindergarten und Hortbereich weiter schleifen lässt. »Grundsätzlich ist es derzeit leider so, dass auch wenn die baulichen Voraussetzungen für zusätzliche Plätze vorhanden sind, die Errichtung einer zusätzlichen Gruppe (egal, an welchem Standort), zurzeit nicht sichergestellt ist.

Beispielsweise müssen derzeit manche Freien Träger ihre mündlich erteilten Betreuungszusagen wieder zurückziehen, weil sie aufgrund des Personalmangels ihre Gruppen nicht in der ursprünglich geplanten Anzahl und Stärke anbieten können. Bei den städtischen Einrichtungen muss zunächst auch die Sicherung des bereits bestehenden Angebots im Vordergrund stehen, bevor neue Gruppen eröffnet werden können«, so die Antwort von Katja Budich aus dem Referat für Bildung und Sport auf eine erneute Anfrage von Sonja Wurm. Ob der Mangel an Hortplätzen in Trudering eigentlich noch erlaubt sei, fragt sich da die Betroffene. »Aber wenn nach Krippe und Kindergarten die Mutter dann im Beruf wieder Fuß gefasst hat, kann sie ja das Kind ab Schulbeginn selber betreuen oder sechsjährige alleine mit einem Schlüssel nach Hause schicken«, sagt sie dazu mit Selbstironie. Nun bemüht sich auch Volker Franz, der Vorsitzende des Elternbeirats an der Feldberg-Grundschule, um ein doch noch positives Ende der Hortplatznot von Familie Wurm. bus

Artikel vom 27.07.2012
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